gastkommentar
Mehrwert – ist er mehr wert?
ANSICHTEN Die Wirtschaft fordert mehr Produktivität, höhere Qualität, keine Stillstandszeiten und vieles mehr. Und das alles soll fast nichts kosten. Der Mitbewerb kann das ja auch. Der Verkauf ist am Verzweifeln, der Verkaufsleiter am Grübeln oder vorm Herzinfarkt. Die Geschäftsleitung drückt wie üblich mit dem Daumen und verdonnert die Technik, sich endlich etwas Gescheites einfallen zu lassen. Das ist leider oft die Praxis. Wer ist nun das schwächste Glied in der Kette? Autor: Martin Nagl / Verkaufsleiter Framag
Wir bauen Werkzeugmaschinenbetten, die wesentlich stabiler sind als herkömmliche. Sie dämpfen die gesamte Maschine, reduzieren den Werkzeugverbrauch erheblich und verbessern die Produktqualität. Martin Nagl, Verkaufsleiter Framag
Sind wir wirklich schon so weit, dass eine Produktion in Mitteleuropa nicht mehr wirtschaftlich ist? Müssen wir aus Kostengründen in die Zweite oder Dritte Welt gehen oder ist es der Verkauf, der „Made in Austria“ oder „Made in Germany“ nicht mehr hinüberbringt, weil ihm die Argumente fehlen?
Waren es früher teils der Mangel an Technikern und an Rohstoffen, die den Verkauf fast überflüssig machten, da die Produkte „verteilt“ und nicht verkauft wurden, so sind es heute die Verkäufer, die aus verschiedensten Gründen und/oder persönlichen Mängeln etwas Teureres nicht mehr verkaufen können. Jedenfalls hilft es nicht, auf den monetären Kundeneinkauf und die Sternenkonstellation zu schimpfen. Das erhöht den Umsatz auch nicht.
Überlebensrealität heißt somit entweder mitschwimmen und gemäß den höchstgebildeten Strategen auslagern gen Osten und somit das sich abzeichnende Ende etwas zu verzögern, oder ein kräftiges „Ja“ zum Standort, zur Qualität, zum Produkt und das mit vollstem Elan. Eine Strategie, die bewundernswert ist, da es kurzfristig sicher zu keiner Gewinnmaximierung kommt, jedoch langfristig sicherlich der richtige Weg ist.
Diesen Weg geht auch Framag. Wir bauen Werkzeugmaschinenbetten, die wesentlich stabiler sind als herkömmliche. Sie dämpfen die gesamte Maschine, reduzieren den Werkzeugverbrauch erheblich und verbessern die Produktqualität. Ein kleiner Nachteil: ab und zu sind Framag Maschinenbetten etwas teurer als herkömmliche Stahl- oder Gusseisenbetten.
Maschinenbetten aus Hydropol von framag bieten eine hohe Dämpfung und sorgen in erster Linie für einen sehr ruhigen Lauf der Maschine.
Total Cost of Ownership
Sie kaufen zukünftig nicht mehr eine Werkzeugmaschine, sondern ein Projekt und betrachten die Gesamtkosten: TCO – Total Cost of Ownership ist die neue Devise. Der Anschaffungspreis einer Drehmaschine beträgt rund 14 % der Gesamtkosten. Die restlichen 86 % verteilen sich auf Personalkosten, Stromverbrauch, Instandhaltung und nicht produktive Betriebszeiten. Bei einem Drehmaschinenpreis von EUR 300.000,- belaufen sich die angenommenen 9 % Werkzeugkosten (Framag braucht ca. 16 %) also auf rund EUR 192.000,-.
Eine weitere Studie der Universität Tokyo über die Untersuchung von zwei ähnlichen Fräsmaschinen – einmal aus herkömmlichen Gusseisen, einmal aus „Beton“ – besagt, dass die Gusseisenmaschine 13 Werkstücke und die Betonmaschine 35 Werkstücke mit dem gleichen Fräser bearbeiten konnte. Rechnet man die Werkzeugkosten hoch, würden sich anstatt EUR 192.860,- eben EUR 519.238,- ergeben, was wiederum nicht 9 %, sondern ca. 24 % Werkzeugkostenanteil der Gesamtinvestition bedeuten würde.
Vergessen wir den um 270 % höheren Werkzeugverbrauch und nehmen nur eine 30 %ige Einsparung an, so ergibt das immerhin noch ein Ersparnis von EUR 57.000,-. Die Lebensdauererhöhung durch dämpfenden Eigenschaften auf Spindeln und alle bewegten Teile, die geringere Instandhaltungskosten verursachen (Ausgangswert EUR 321.000,-), sind hier noch gar nicht berücksichtigt. Und das alles soll nicht verkaufbar sein?
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