interview

precisa CNC-Werkzeugmaschinen wird zu Okuma Austria

Okuma hat mit 1. Jänner 2024 die österreichische precisa CNC-Werkzeugmaschinen GmbH erworben. Das Unternehmen mit Stammsitz in Wien firmiert künftig als Okuma Austria GmbH und wird Vertrieb sowie Service im Sinne der Kunden weiter stärken. Wir sprachen mit Anton Köller, Geschäftsführer Okuma Austria GmbH, und Mario Waldner, Vertriebsleiter Okuma Austria GmbH, über die zahlreichen Vorteile, die sich den Kunden dadurch bieten. Zudem gibt es umfangreiche Einblicke in die Philosophie und Technologie des japanischen Werkzeugmaschinenherstellers.

Freuen sich über den großen Schritt und auf eine vielversprechende Zukunft: Mario Waldner, Vertriebsleiter Okuma Austria GmbH, und Anton Köller, Geschäftsführer Okuma Austria GmbH. (Bilder: x-technik)

Freuen sich über den großen Schritt und auf eine vielversprechende Zukunft: Mario Waldner, Vertriebsleiter Okuma Austria GmbH, und Anton Köller, Geschäftsführer Okuma Austria GmbH. (Bilder: x-technik)

Anton Köller
Geschäftsführer der Okuma Austria GmbH

„Der Kunde wird weiterhin von unserem Know-how und der Professionalität der Maschinen profitieren. Wir freuen uns, die bevorstehenden Aufgaben umzusetzen – als Team und Partner zugleich. “

Herr Köller, mit Jahresbeginn hat Okuma die precisa CNC-Werkzeugmaschinen GmbH erworben. Weshalb erfolgte dieser Schritt?

Anton Köller: Hierfür gab es zwei Gründe. Einerseits stand eine Änderung in unserer Gesellschafterstruktur an, andererseits hatte Okuma großes Interesse daran, die Präsenz in Österreich weiter zu stärken. Wir haben uns mit der Marke Okuma erfolgreich etabliert und das soll auch in Zukunft so bleiben. So lag es für Okuma auf der Hand, sämtliche Geschäftsanteile der precisa mit Jahreswechsel zu übernehmen und somit die weitere positive Entwicklung voranzutreiben.

Das Okuma Technical Centre in Parndorf  steht allen Kunden aus Österreich für Maschinenbesichtigungen, Fertigungstests und Schulungen zur Verfügung.

Das Okuma Technical Centre in Parndorf steht allen Kunden aus Österreich für Maschinenbesichtigungen, Fertigungstests und Schulungen zur Verfügung.

Mario Waldner
Vertriebsleiter der Okuma Austria GmbH

„Wir spüren ganz klar einen starken, positiven Impuls für die Zukunft. Und mit dieser Energie gehen wir auch gestärkt an die Arbeit und auf unsere Kunden zu.“

Würden Sie sagen, dass es eine Win-win-Situation ist?

Ich würde sogar sagen, dass eine Win-win-win-Situation vorliegt. Für precisa ist – aus unternehmerischer Sicht – die Zukunft weiterhin gesichert und für Okuma besteht die Möglichkeit, die positive Marktentwicklung direkt mitzugestalten. Für unsere bestehenden und zukünftigen Kunden ist in weiterer Folge dieser neue Umstand ebenfalls optimal gelöst. Wir werden gemeinsam und erfolgreich die Herausforderungen am Markt angehen.

Die neue CNC-Steuerung OSP-P500 wurde für die steigenden Kundenbedürfnisse weiterentwickelt und gewährleistet hohe Präzision, umfangreiche Cybersecurity-Features, verkürzte Bearbeitungszeiten und eine hohe Energieeffizienz.

Die neue CNC-Steuerung OSP-P500 wurde für die steigenden Kundenbedürfnisse weiterentwickelt und gewährleistet hohe Präzision, umfangreiche Cybersecurity-Features, verkürzte Bearbeitungszeiten und eine hohe Energieeffizienz.

Der Okuma-Kunde in Österreich profitiert also umfänglich von diesem Schritt. Was ändert sich in Bezug auf das Team?

Zu einem großen Teil ändert sich gar nichts. Sowohl das Management als auch sämtliche Mitarbeiter der precisa bleiben dem Unternehmen erhalten. Das Einzige, was sich den neuen Umständen anpasst, ist die Tatsache, dass wir nun nicht mehr all jene Produkte betreuen, die wir bis dato neben Okuma im Portfolio hatten. Für die Mitarbeiter, die sich nicht ausschließlich mit den Produkten von Okuma beschäftigt haben, werden intern neue Zukunftsplanungen erarbeitet. Zudem werden wir mit großer Sicherheit auch personell aufstocken, um noch mehr Kapazitäten zu haben.

Der komplette Fokus ist fortan auf Okuma-Produkte gerichtet.

Der komplette Fokus ist fortan auf Okuma-Produkte gerichtet.

Nun wurde erst im vergangenen Jahr das 30-jährige Bestehen von precisa in Österreich gefeiert. Ein knappes Jahr später erfolgt dieser einschneidende Schritt. Was bedeutet dies für Sie und das Management-Team persönlich, nachdem Sie von Gründungsbeginn an mit dabei waren?

Diesen Schritt haben wir letztlich mit einem lachenden und weinenden Auge vollzogen. Wir als precisa-Team haben jahrzehntelang unsere Produkte für unsere Kunden mit bestem Wissen und Herzblut vertrieben und standen den Kunden bestmöglich zur Verfügung. Unser Herzblut ist in den Aufbau des Unternehmens geflossen und das kann man uns nicht mehr nehmen. Veränderungen hinterlassen immer Spuren, allerdings müssen diese nicht negativ sein. Unser kompletter Fokus wird fortan auf die Okuma-Produkte gerichtet sein. Es gibt damit spannende Aufgaben für die Zukunft und darauf freuen wir uns schon, gemeinsam als Team.

Mario Waldner: Für mich persönlich verändert sich ehrlicherweise nicht sehr viel. Wir vertreiben seit 30 Jahren, wie erwähnt, Werkzeugmaschinen von Okuma – nun mit noch mehr Fokus. Ich denke vor allem auch, dass für uns als Mannschaft diese Entscheidung im Großen und Ganzen der nächste, folgerichtige Schritt gewesen ist, vielleicht sogar ein notwendiger Schritt, um mit unseren Kunden gestärkt in die Zukunft zu starten.

Freuen sich über den großen Schritt und auf eine vielversprechende Zukunft: Anton Köller, Geschäftsführer Okuma Austria GmbH, und Mario Waldner, Vertriebsleiter Okuma Austria GmbH.

Freuen sich über den großen Schritt und auf eine vielversprechende Zukunft: Anton Köller, Geschäftsführer Okuma Austria GmbH, und Mario Waldner, Vertriebsleiter Okuma Austria GmbH.

Gerade bei Werkzeugmaschinen ist ein guter Service bzw. eine gute After-Sales-Betreuung essenziell. Ändert sich diesbezüglich etwas?

Köller: Wir haben eine sehr gute Ausgangssituation, nicht nur auf den Service bezogen, und sind personaltechnisch top aufgestellt – und dies sowohl in Bezug auf die After-Sales- als auch in Bezug auf die Pre-Sales-Situation. Es gibt insgesamt drei Mitarbeiter, die sich mit der Anwendungstechnik beschäftigen und sich auch bei den Verkaufsprozessen künftig stärker mit einbringen werden. Im Service haben wir acht Mitarbeiter direkt am Markt und drei weitere im Haus, die sich dem Thema Troubleshooting widmen. Wir sind also bereits sehr gut aufgestellt, möchten unseren Kunden zukünftig aber noch mehr bieten.

Das neue Führungsteam von Okuma Austria freut sich auf die zukünftige Zusammenarbeit (v.l.n.r.): Geschäftsführer Anton Köller, Geschäftsführerin Sabine Wanko und Norbert Teeuwen, Geschäftsführer Okuma Europe.

Das neue Führungsteam von Okuma Austria freut sich auf die zukünftige Zusammenarbeit (v.l.n.r.): Geschäftsführer Anton Köller, Geschäftsführerin Sabine Wanko und Norbert Teeuwen, Geschäftsführer Okuma Europe.

Okuma als Marke hat ebenfalls eine lange Tradition. Erst vergangenes Jahr feierte man ihr 125-jähriges Bestehen. Produziert wird in Japan mit einer sehr hohen Fertigungstiefe – unter anderem werden wichtige Führungen noch handgeschabt. Was bedeutet Ihnen diese Tradition für Ihre künftige Ausrichtung?

Waldner: Mit unserem 30-jährigen precisa-Jubiläum in 2023 sind wir auf eine gewisse Art und Weise auch traditionell unterwegs und vielleicht auch etwas konservativ aufgestellt, im positiven Sinne. Das bedeutet, dass das Produkt oder die Marke Okuma sehr gut in unsere Unternehmensstruktur hineinpasst. Okuma und wir – das funktioniert einfach sehr gut.

Köller: Das, was wir mit unseren Werten ausstrahlen, ist auch das, was die Kunden schätzen. Okuma verkörpert all diese Werte und wir in diesem Fall in Österreich.

Für den x-technik Videocast interviewte Chefredakteur Ing. Robert Fraunberger Okuma Austria Geschäftsführer Anton Köller und Vertriebsleiter Mario Waldner (v.l.n.r).

Für den x-technik Videocast interviewte Chefredakteur Ing. Robert Fraunberger Okuma Austria Geschäftsführer Anton Köller und Vertriebsleiter Mario Waldner (v.l.n.r).

Okuma-Kunden sprechen oft auch vom sogenannten „stabilen Maschinenbau“. Sehen Sie den hochwertigen Maschinenbau als Grundlage für die hohe Langzeitpräzision, egal ob im Drehen, Fräsen oder Schleifen?

Waldner: Absolut, denn Okuma verkörpert traditionell einen konservativen Maschinenbau, natürlich in Kombination mit modernen Features. Im Großen und Ganzen wollen wir doch ein Ziel erreichen: unsere Kunden zufriedenstellen. Dazu gehört langfristiges Denken. Okuma-Maschinen haben eins gemein – ihre Präzision und den Umstand, dass sie eine sehr lange Lebensdauer haben. Genau das fordern unsere Kunden. Sie möchten die nächsten 20 bis 30 Jahre eine funktionierende Maschine im Betrieb vorfinden, die ihre Aufgaben bestmöglich ausführt. Das kann man als „stabil“ bezeichnen. Auch die Ersatzteilversorgung ist für alle unsere Maschinen gewährleistet – egal wie alt.

Ist Okuma nicht einer der wenigen, wenn nicht der einzige Werkzeugmaschinenhersteller weltweit, der alle Schlüsselkomponenten seiner Maschinen selbst entwickelt und auch herstellt?

Dies ist ein wesentliches Statement, das für Okumas Qualität steht. Okuma ist der einzige Alles-aus-einer-Hand-Anbieter unserer Branche. Neben den Maschinen werden auch die Antriebe, Motoren, Spindeln und die CNC-Steuerung (OSP) im eigenen Haus hergestellt. Okuma liefert innovative Komplettlösungen für CNC-Werkzeugmaschinen, Software und Steuerungen. Die in den 1960er-Jahren entwickelte OSP-Steuerung ist die optimale Antwort auf die Fusion von Mechanik und Elektronik. Eine 1:1-Kompatibilität der CNC-Programme aller OSP-Steuerungsgenerationen ist bis heute zu 100 Prozent gewährleistet. Bei unseren Spindeln handelt es sich um das Herzstück der Maschine, auf das wir auch 36 Monate Garantie anbieten. Zusammengefasst bilden sowohl die CNC-Steuerung als auch die Motoren, Servoantriebe, Sensoren, Endschalter, Spindeln, Revolver, Reitstöcke und Tische die Basis für die hohe Qualität und Genauigkeit der Okuma-Werkzeugmaschinen.

Welche Vorteile können Ihre Kunden dadurch generieren?

Waldner: Da alle Bestandteile aus einer Feder stammen, ist alles perfekt aufeinander abgestimmt. Das sorgt für hochqualitative Bearbeitungen und geringe Stillstandzeiten. Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, nur einen Ansprechpartner für alle Belange zu haben – und das ist Okuma.

Wie bereits erwähnt, wurde 1963 die erste OSP-Steuerung entwickelt. Auf der EMO 2023 hat man die CNC-Steuerung der nächsten Generation, die OSP-P500, vorgestellt. Was bietet die neue Steuerung?

Waldner: Die OSP-P500 wurde für die steigenden Kundenbedürfnisse weiterentwickelt und gewährleistet hohe Präzision, umfangreiche Cybersecurity-Features, verkürzte Bearbeitungszeiten und eine hohe Energieeffizienz. Zudem ist sie ergonomisch überholt worden. Um fortschrittliche Fertigungsprozesse zu beschleunigen und Vorbereitungszeiten zu reduzieren, wurde die neue Steuerung mit dem Digitalen Zwilling ausgestattet. Dieser ermöglicht hochpräzise Simulationen der Bearbeitungsprozesse. Diese Simulation erfolgt an der Maschine selbst, sodass die Bearbeitung unmittelbar im Anschluss gestartet werden kann. Hauptzeitparallel lässt sich die Simulation am Computer durchführen.

Viele Zerspaner in Österreich setzen zum Programmieren auf ein CAM-System. Ist der Steuerungstyp bzw. der Steuerungshersteller überhaupt noch relevant?

Es ist richtig, dass der Großteil über CAM passiert. Wir möchten uns diesbezüglich für alle Hersteller öffnen. Jedoch gibt es auch noch Fertigungsprozesse, bei denen eine CAM-Programmierung nicht notwendig ist, schlichtweg, weil es zu teuer wäre. Dann wird eine Steuerung benötigt, die man leicht und simpel programmieren und mit möglichst wenig Know-how bedienen kann. Diesen Umstand darf man nicht außer Acht lassen.

Kommen wir auf die aktuelle wirtschaftliche Situation zu sprechen, die ja nicht einfach ist. Mit welchen Herausforderungen haben die Kunden zu kämpfen?

Köller: Derzeit werden Investitionen oft mehrfach überdacht. Die Herausforderungen der Kunden liegen zum einen bei den steigenden Kreditzinsen, aber auch bei den hohen Energiekosten. Zudem haben Aufträge oft kürzere Laufzeiten und geringere Stückzahlen – das war in der Vergangenheit anders. Hier möchten wir unsere Kunden unterstützen und gemeinsam passgenaue Lösungen finden. Gemeinsam und im direkten Austausch sollten derartige Hürden immer überwindbar sein, davon bin ich überzeugt. Eine Investition in eine Okuma-Maschine ist und bleibt wertvoll – langfristig. Und wir sind der richtige Partner an der Seite der Kunden.

Wie kann Okuma Austria seine Kunden auch in Bezug auf smarte Technologien unterstützen, um auch hier Einsparungen treffen zu können?

Waldner: Bereits seit vielen Jahren entwickelt Okuma energiesparende Technologien, wie etwa das Thermo-Friendly Concept, die ECO-Suite Plus, die Zykluszeitreduzierung oder den Sludgeless-Tank (Anm.: Einsparungen beim KSS). Dementsprechend tragen wir mit verschiedenen Technologien und den hochpräzisen Werkzeugmaschinen zur Dekarbonisierung der Produktion bei.

Neben dem guten Maschinenbau bietet Okuma, wie bereits erwähnt, auch intelligente Technologien, sprich Softwareprodukte an, um die Produktivität, Prozesssicherheit und letztlich die Wirtschaftlichkeit der Fertigungsprozesse zu erhöhen. Welche Möglichkeiten gibt es hier konkret?

Wie eben erwähnt, gibt es etwa das Thermo-Friendly Concept. Die Anwendung verbindet Steuerungstechnik und Maschinendesign, um die Wärmeerzeugung zu minimieren und überschüssige Wärme effizient zu nutzen. Beim Collision Avoidance System, kurz CAS, handelt es sich um eine digitale Fertigungslösung, die den gesamten Fertigungsprozess designt, simuliert und testet, bevor die Zerspanung beginnt. Mögliche Kollisionen können verhindert werden, noch bevor Schäden auftreten.

Für höchste Oberflächengüte bieten wir das Machining Navi an, das die optimalen Geschwindigkeiten zur Vermeidung von Vibrationen wählt. Das System nutzt die OSP-Steuerung und Sensoren, um Vibrationen zu überwachen. Für hochpräzise 5-Achs-Bearbeitung bieten wir das 5-Axis Auto Tuning System. Geometrische Fehler und Alterungserscheinungen der Maschine können die Qualität der Werkstücke negativ beeinflussen. Das Okuma 5-Axis Auto Tuning System erfasst und kompensiert fertigungstechnische Toleranzen und verschleißbedingte Fehler in der Maschinengeometrie.

Unser Servonavi ist eine weitere hochpräzise Technologie, die Taktzeiten und Genauigkeit bei der Verarbeitung schwerer Werkstücke verbessert. Das System veranschlagt automatisch die Tischbelastung, um die optimale Beschleunigung für schnellere Taktzeiten zu finden. Es gleicht leichte Ladungsschwankungen aus und erreicht zudem – durch eine optimierte Ansteuerung der Servomotoren – die geforderte Oberflächenqualität. Darüber hinaus minimiert es Lärm und Vibrationen.

Welche dieser intelligenten Technologien erzielen Ihrer Meinung nach die besten Ergebnisse bzw. sind ein „Must-have“?

Das Thermo-Friendly Concept ist fixer Bestandteil jeder Maschine. Das System kompensiert – wie bereits erwähnt – temperaturbedingte Schwankungen und bewirkt eine hohe Maßstabilität im kontinuierlichen Langzeitbetrieb.

Sicherlich ist auch das Collision Avoidance System ein Must-have, speziell bei Multitasking-Maschinen. Schäden an Maschinen und Werkstücken können so einfach verhindert werden. Warum? Die Gefahr von Bedienfehlern steigt mit zunehmender Komplexität des Bauteils, der Anzahl der Achsen, die Art der Automation sowie durch wechselnde Konfigurationen. Viele Anwendungen und Entwicklungstools konzentrieren sich ausschließlich auf die Zerspanung und lassen das Risiko einer Kollision außer Acht. Das sogenannte Okuma Collision Avoidance System (CAS) erzeugt 3D-Modelle der Maschinen, Rohteile und Werkzeuge. Die leistungsstarke OSP-Steuerung berechnet eine virtuelle Anwendung, die Millisekunden vor der Zerspanungsoperation die exakte Form des Materials misst. Probleme werden frühzeitig erkannt und im Falle eines drohenden Zusammenstoßes stoppt das System die Maschine. Das perfekte Zusammenspiel von Maschine, Steuerung und Software gewährleistet eine beispiellose Prozesssicherheit.

Okuma bietet auch umfangreiche Möglichkeiten im Bereich der Digitalisierung – Stichwort Connect Plan. Worum geht es im Detail?

Okumas Connect Plan bietet Analysen für eine verbesserte Auslastung durch die Vernetzung von Werkzeugmaschinen und eine Visualisierung der Produktionsabläufe. Das softwarebasierte System sammelt und überwacht Daten, um Prozesse zu optimieren und die Produktivität zu steigern. Die OSP-Steuerung – Anpassungen können auch bei Steuerungen von Fremdherstellern vorgenommen werden – wird an einen PC angeschlossen, auf dem die App Factory Monitor installiert ist. So kann der Betriebszustand der Maschine vom Fertigungsbereich, Büro oder Smartphone aus eingesehen werden.

Gibt es bereits Praxisbeispiele, die Sie nennen können?

Auch in Österreich haben wir bereits einige Kunden, die auf diesen Digitalisierungsschritt setzen und somit auch die Auslastung der Maschine besser einschätzen können. Ich denke da an die SMW Metallverarbeitung aus Oberösterreich, die hier sicherlich ein Vorreiter ist und auch auf der Fachmesse Intertool in Wels am 24. April um 14:00 Uhr hierzu einen Fachvortrag halten wird. Letztendlich geht es auch um Predictive Maintenance und Stillstandvermeidungen, die jeder Unternehmer im Auge haben sollte.

Kommen wir auf die digitale Fabrik zu sprechen. Die Okuma- Produktionswerke in Japan nennt man auch Dream Sites. Warum?

In Okumas Dream Sites sind die Produktionspläne von innovativen Maschinen, Robotern sowie automatischen Fertigungssystemen eng miteinander verknüpft. Es ist sehr beeindruckend, das vor Ort mitzuerleben. So kann der gesamte Prozess vom Materialinput bis zum finalen Betrieb ohne menschliche Eingriffe erfolgen. Diese intelligenten Fabriken gehen weit über die typischen Fertigungsprozesse hinaus und nutzen die modernsten IoT-Technologien, um Einzelteilfertigung und effiziente Massenproduktion zu vereinen. Zudem ist es sehr sauber, Sie werden dort keinen einzigen Span vorfinden, diese werden alle automatisch abgesaugt. Das beim Bau von Dream Site 1 und Dream Site 2 erworbene Know-how hat zu entscheidenden Entwicklungen beim Smart Manufacturing geführt. Diese ‚Fabrik der Zukunft‘ ist eine Mischung aus jahrelangem Know-how, automatisierter Fertigung und High-End-Montage von Werkzeugmaschinen.

Themenwechsel: Vom 23. bis 26. April findet ja die Fachmesse Intertool in Wels statt und Okuma Österreich ist selbstverständlich Aussteller. Was genau erwartet den Fachbesucher am Okuma-Stand?

Köller: Auf der Intertool stellen wir zwei Maschinen aus. Es handelt sich dabei um neue Modelle, die neue Steuerung und einiges mehr an interessanten Features, die dazu gehören. Durch das neue Branding werden wir auch kommunikationstechnisch neu aufgestellt sein. Es wird also viel geboten.

Zusammengefasst: Als Okuma Austria blicken Sie also gestärkt in die Zukunft?

Waldner: Wir spüren ganz klar einen starken, positiven Impuls für die Zukunft. Und mit dieser Energie gehen wir auch gestärkt an die Arbeit und auf unsere Kunden zu.

Köller: Der Kunde wird weiterhin von unserem Know-how und der Professionalität der Maschinen profitieren. Jetzt, wo die wichtigsten Meilensteine in Richtung Zukunft gesetzt sind, freuen wir uns, die bevorstehenden Aufgaben umzusetzen – als Team und Partner zugleich.

Vielen Dank für das Gespräch!

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