anwenderreportage

Walter GX-16: Beim Stechen gewonnen - Walter GX-Reihe überzeugt beim Lohnfertiger WIK

In den letzten beiden Jahren ging es beim Schwanberger (Stmk.) Automobilzulieferer WIK so richtig rund: Es wurde ausgebaut, aufgestockt und umgerüstet. Walter Austria war zur richtigen Zeit am richtigen Ort, um bei diesen Expansionsaktivitäten tatkräftigst zu unterstützen. Mit vereinten Kräften wurden knifflige Zerspanungsaufgaben gelöst, ohnehin bereits sehr sportliche Taktzeiten weiter verringert und unterschiedlichste Werkzeuge auf Herz und Nieren getestet. Walter holte dabei viele Punkte – vor allem beim Stechen. Von Sandra Winter, x-technik

Die GX-Reihe von Walter: Spezialisten für die universelle Stechbearbeitung in ISO-P- sowie rostfreien- und schwerzerspanbaren Materialien.

Die GX-Reihe von Walter: Spezialisten für die universelle Stechbearbeitung in ISO-P- sowie rostfreien- und schwerzerspanbaren Materialien.

Shortcut

Aufgabenstellung: Prozessoptimierungen in der Serienbearbeitung.

Lösung: verschiedene Hartmetallwerkzeuge von Walter, darunter u. a. auch Tiger·tec® Silver Stechplatten. Werkzeugausgabe-Automat entsprechender Software von Walter.

Vorteil: Längere Standzeiten der Werkzeuge, kürzere Bearbeitungszeiten, vollautomatisches Bestellwesen.

Den Traum von der Selbständigkeit hatte Bernhard Wildbacher schon beim Bundesheer. Trotzdem dauerte es letztendlich bis 2007, bis der gelernte Landmaschinenmechaniker und Zerspanungstechniker dann wirklich Ernst machte. Im März 2008 wurde die Produktion gestartet – mit zwei Kurzdrehmaschinen und zwei CNC-Fräsmaschinen. Kurz darauf kam die Krise. Eine herausfordernde Situation, die das Unternehmen mit dem Einstieg in die Automobilindustrie perfekt meistern konnte. Heute sorgen 56 engagierte Mitarbeiter für einen Output von bis zu 30 Millionen Teilen pro Jahr. Vornehmlich sind es Präzisionsteile für den Motoren- und Getriebebau, die von den Steirern in Serie gefertigt werden. Dazu wurde der Maschinenpark im Vorjahr auf insgesamt 46 Bearbeitungsanlagen aufgestockt. „Wir haben in den letzten Jahren 6,5 Millionen Euro u. a. in 18 neue Langdreher investiert. Trotzdem sind wir schon wieder zu 99,99 % ausgelastet. Demnach war es die richtige Entscheidung, dass wir uns auf die Langdreher-Thematik spezialisiert haben“, freut sich der Firmengründer, dass es bei WIK dermaßen gut läuft. „Was uns mit Sicherheit auszeichnet ist ein hohes Qualitätsbewusstsein und absolute Liefertreue. Außerdem besitzen wir als kleineres Unternehmen die notwendige Flexibilität, um auch kurzfristig Musterteile für nachfolgende Serienprojekte liefern zu können“, fügt Bernhard Wildbacher ergänzend hinzu. Was dem WIK-Geschäftsführer demzufolge extrem wichtig ist: Eine enge Zusammenarbeit mit zuverlässigen Technologie- und Lösungslieferanten, die ihn und seine Mitarbeiter bestmöglich unterstützen.

Beim Abstechen konnte Walter bei WIK vor allem auch mit Tiger∙tec® Silver punkten, einer PVD-Aluminiumoxid-Beschichtung, die eine optimale Kombination aus Hitzebeständigkeit und Zähigkeit bietet und somit für hohe Wirtschaftlichkeit sorgt.

Beim Abstechen konnte Walter bei WIK vor allem auch mit Tiger∙tec® Silver punkten, einer PVD-Aluminiumoxid-Beschichtung, die eine optimale Kombination aus Hitzebeständigkeit und Zähigkeit bietet und somit für hohe Wirtschaftlichkeit sorgt.

Bernhard Wildbacher
Geschäftsführer der WIK GmbH

„Walter Austria ist ein Unternehmen, das sich wirklich Zeit nimmt für seine Kunden; das mit zwei Technikern aufmarschiert und direkt an den Maschinen solange testet und feinjustiert bis alle rundum zufrieden sind.“

Perfektes Timing ist alles

Das erste Zusammentreffen zwischen Markus Reiter, Außendienstmitarbeiter bei der Firma Walter Austria, und Karl Aldrian, Betriebsleiter bei WIK, erfolgte genau zum richtigen Zeitpunkt, denn es gab damals ein bestimmtes Bauteil, das der Geschäftsführung und den Produktionsverantwortlichen einiges Kopfzerbrechen bereitete, weil es so schwierig herstellbar war.

„Bei diesem Gehäuse war alles ein Problem“, streicht der Außendienstmitarbeiter des Präzisionswerkzeugherstellers Walter hervor, dass es in diesem Fall alles andere als eine leichte Übung war, mit einer zufriedenstellenden Lösung aufwarten zu können. „Wir haben es hier mit 1.1012 (RFe 120) zu tun – einem weichmagnetischen Werkstoff, der sich sehr eigentümlich verhält: Er weist typische weiche Eigenschaften auf, ist aber trotzdem schwer zerspanbar. Außerdem ist das Material hochgradig magnetisch“, beschreibt Bernhard Wildbacher. Eine besondere Herausforderung stellte bei diesem „als Aufnahmetest“ gedachten Einstiegsprojekt demnach der Spanbruch speziell beim Abstechen dar. Gelöst hat Walter dies mit einem Stechwerkzeug aus der GX-Serie. „Aufgrund der speziell beschichteten Stechplatten von Walter konnten wir die Standzeiten deutlich erhöhen und die Prozesssicherheit gewährleisten“, beschreibt der Geschäftsführer den Startschuss einer nun sehr intensiven Zusammenarbeit.

Zum Einstieg mussten die Walter-Werkzeuge ihre Fähigkeiten bei der Bearbeitung von 1.1012 unter Beweis stellen – einem hochgradig magnetischen Material, das laut Harald Koch weiche Eigenschaften aufweist, aber trotzdem schwer zerspanbar ist.

Zum Einstieg mussten die Walter-Werkzeuge ihre Fähigkeiten bei der Bearbeitung von 1.1012 unter Beweis stellen – einem hochgradig magnetischen Material, das laut Harald Koch weiche Eigenschaften aufweist, aber trotzdem schwer zerspanbar ist.

V.l.n.r.: Bernhard Wildbacher, Markus Reiter, Karl Aldrian und Harald Koch vor dem Werkzeugausgabe-Automaten, der bei WIK nach einer sechswöchigen Testphase nach einstimmigem Beschluss dauerhaft Einzug hielt.

V.l.n.r.: Bernhard Wildbacher, Markus Reiter, Karl Aldrian und Harald Koch vor dem Werkzeugausgabe-Automaten, der bei WIK nach einer sechswöchigen Testphase nach einstimmigem Beschluss dauerhaft Einzug hielt.

Stechen mit Tigerpower

Mittlerweile macht Markus Reiter regelmäßig Halt bei der Firma WIK. Er gehört fast schon „zur Familie“ und ist mit allen Mitarbeitern des Schwanberger Automobilzulieferers auf Du und Du. „Für uns ist es extrem wichtig, dass wir einen Partner haben, der breit aufgestellt ist und auf den wir uns absolut verlassen können. Und Walter Austria ist ein Unternehmen, das sich wirklich Zeit nimmt für seine Kunden; das mit zwei Technikern aufmarschiert und direkt an den Maschinen solange testet und feinjustiert, bis alle rundum zufrieden sind“, lobt Bernhard Wildbacher.

Aktuell befinden sich bei WIK rund zahlreiche Hartmetallwerkzeuge für die verschiedensten Operationen von Walter im Einsatz, wobei Stechwerkzeuge sicherlich den Hauptanteil bilden. „Gerade im Bereich Stechen wachsen wir seit Jahren überdurchschnittlich, zumal wir mit Tiger∙tec® Silver eine PVD-Aluminiumoxid-Beschichtung auf den Markt gebracht haben, die vor allem bei der Bearbeitung von rostfreien Stählen, Stahlwerkstoffen und schwer zerspanbaren Materialien kaum zu toppen ist. Unsere Stechplatten sind verschleißfest und punkten mit einer guten Spankontrolle“, zählt Markus Reiter einige Vorzüge auf, mit denen er beim Steirer Unternehmen das Rennen machen konnte.

Der Kunde selbst profitierte von verbesserten Stand- und kürzeren Laufzeiten. „Die Intervalle bis zum nächsten Werkzeugwechsel konnten um ein Drittel verlängert werden und bei der Bearbeitungszeit waren sogar noch zwei bis drei Sekunden drin“, bestätigt Harald Koch, der bei WIK die technische Leitung innehat. „Außerdem gehen sich nun sogar mehr Teile aus der drei Meter langen Stange aus, da die Stechbreite mit 2,0 mm geringer geworden ist“, ergänzt er. Einen weiteren Optimierungssprung stellt Markus Reiter mit einem neuen Abstechsystem in Aussicht, das schon bald für erste Feldtests zur Verfügung stehen soll.

Harald Koch, technischer Leiter der Firma WIK, bei einem der insgesamt 33 Langdrehautomaten, in denen u. a. Stechwerkzeuge der Firma Walter im Einsatz sind.

Harald Koch, technischer Leiter der Firma WIK, bei einem der insgesamt 33 Langdrehautomaten, in denen u. a. Stechwerkzeuge der Firma Walter im Einsatz sind.

Ein Blick auf den Maschinenpark der WIK GmbH macht sofort auf die besondere Spezialität des Hauses aufmerksam: Langdrehen.

Ein Blick auf den Maschinenpark der WIK GmbH macht sofort auf die besondere Spezialität des Hauses aufmerksam: Langdrehen.

Karl Aldrian
Betriebsleiter bei WIK

„Kurze Durchlaufzeiten sind bei uns als Serienfertiger enorm wichtig – es zählt jede Zehntelsekunde. Mit Walter-Werkzeugen sind wir nicht nur schneller, sondern wir können jetzt auch mehr Teile mit einer Schneide prozesssicher produzieren.“

Proaktive Beratung

Markus Reiter ist ein Kundenberater, der am liebsten objektiv überprüfbare Zahlen, Daten und Fakten für die von ihm präsentierten Lösungen sprechen lässt. Demzufolge legte er bei jedem zu optimierenden Bauteil eine entsprechende Wirtschaftlichkeitsberechnung vor. In dieser wurde genau aufgeschlüsselt, welche Standzeiten bzw. Werkzeugkosten bei einer zu produzierenden Jahresstückzahl von XY unter Verwendung bestimmter Wendeschneidplatten zu erwarten sind.

Von sich aus aktiv wurde der Außendienstmitarbeiter auch als er der Firma WIK den Einsatz eines Werkzeugausgabe-Automaten empfahl. In den sechs Wochen, in denen dieser testweise zur Verfügung stand, entwickelte sich dieser vor allem für Harald Koch zu einem absoluten „Must-have“. „Für mich ist es super, dass ich jetzt alles – und zwar nicht nur Werkzeuge, sondern beispielsweise auch Schrauben – mit einem System verwalten kann. Das heißt: Ich weiß jetzt immer um den genauen Lagerstand Bescheid und kann mich darüber hinausgehend sogar darauf verlassen, dass automatisch nachbestellt wird, wenn eine definierte Mindestmenge erreicht oder unterschritten wird“, erklärt der technische Leiter. Denn eines wäre für einen Serienfertiger wie die Firma WIK, der noch dazu größtenteils für die Automobilindustrie – bekanntermaßen eine äußerst anspruchsvolle Klientel – tätig ist, keineswegs tragbar: Dass plötzlich eine Maschine stillsteht, weil ein bestimmtes Werkzeug ausgegangen ist.

Ein Werkzeugausgabe-Automat kümmert sich aber nicht nur zeitgerecht und ohne menschliches Zutun um entsprechenden Nachschub, er fördert auch etwaige Schwächen im Produktionsprozess zutage. „Dieses System dient als wertvoller Schlüssel für Optimierungsmaßnahmen. Wir können nun gezielt herausfiltern, bei welchen Maschinen, Produkten, Materialien oder auch Mitarbeitern ungewöhnlich hohe Verbräuche auftreten und entsprechend gegensteuern“, erwähnt Bernhard Wildbacher abschließend ein weiteres Feature, das er innerhalb kürzester Zeit zu schätzen lernte. Zumal es ihm den Weg zu weiteren Produktivitätssteigerungen ebnet.

Harald Koch
Technischer Leiter bei WIK

„Bei unserem Hauptansprechpartner Markus Reiter fühlen wir uns sehr gut aufgehoben. Er ist extrem flexibel und nahezu immer erreichbar. Einmal haben wir ihn sogar im Urlaub erwischt mit einer Frage und selbst das war kein Problem für ihn.“

Infos zum Anwender

Die 2007 gegründete WIK GmbH bietet ein perfektes Service rund um die Zerspanungstechnik. Von der individuellen Beratung über CAD-Datenaustausch und 3D-Programmierung bis zur Einzel- oder Serienfertigung steht den Kunden ein dynamisches, mittlerweile 56 Mitarbeiter starkes Team zur Verfügung. Die besondere Spezialität des Hauses ist das Langdrehen. Alleine dafür stehen 33 Maschinen bereit.

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