anwenderreportage

Neue Fanuc ROBOCUT α-C800iB/500 bei Haidlmair

Eine Erfolgsgeschichte im Drahterodieren: Haidlmair war der erste Fanuc-Kunde im Bereich Drahterodieren in Oberösterreich. Im Oktober 2020 ersetzte das mehrfach zum Werkzeugbauer des Jahres ausgezeichnete Unternehmen eine Drahterodiermaschine von Fanuc, die seit 1989 nahezu ununterbrochen im Einsatz war, durch eine moderne ROBOCUT α-C800iB/500. Mit einer weiteren ROBOCUT α-C600iB/400 ist man in Nußbach jetzt fit für die Digitalisierung. Von Georg Schöpf, x-technik

Die neue ROBOCUT α-C800iB/500 von Fanuc ersetzt die bislang dienstälteste Maschine bei Haidlmair. Damit sind jetzt alle Maschinen in den digitalen Workflow integriert.

Die neue ROBOCUT α-C800iB/500 von Fanuc ersetzt die bislang dienstälteste Maschine bei Haidlmair. Damit sind jetzt alle Maschinen in den digitalen Workflow integriert.

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Aufgabenstellung: Drahterodieren im Werkzeugbau für Spritzgusswerkzeuge.

Lösung: Ersatz älterer Maschinen durch ROBOCUT α-C800iB/500 und ROBOCUT α-C600iB/400 von Fanuc.

Nutzen: Langlebigkeit, hohe Genauigkeit, größerer Arbeitsraum mit verbesserten Leistungskennzahlen. Einbindung in den digitalen Workflow.

Wenn eine Drahterodiermaschine über 31 Jahre Dauerbetrieb hinter sich hat, dann darf sie auch schon mal ins Museum. Im Bereich des Drahterodierens zählen die Maschinen von Fanuc wohl zu den Arbeitstieren und das schon seit vielen Jahrzehnten. Zu den Pionieren dieser hochpräzisen Bearbeitungsmethode zählt dabei zweifelsfrei Haidlmair im oberösterreichischen Nußbach. Als Josef Haidlmair 1979 das Unternehmen von seinem Vater Friedrich übernahm, stellte man zunächst Ofentüren her. Um diese effizient produzieren zu können, wurde in eine Presse investiert, für die man aber wiederum geeignete Werkzeuge benötigte. So begann er mit dem Werkzeugbau. Zudem benötigte ein weiterer Kunde aus der Region Extrusionswerkzeuge.

So beschloss Josef Haidlmair vor 40 Jahren, das damals noch junge Unternehmen in die nächste Liga zu transformieren und ihm war klar: Das geht nur durch Präzision und wirtschaftliche Produktion. „Mein Anspruch war immer, auf Technologien zu setzen, die uns einen Vorsprung im Markt bieten. Damals war das Drahterodieren eine sehr neue Technologie. Wir haben im Wesentlichen Extrusionswerkzeuge produziert und mir war nach dem Besuch bei einem Unternehmen, dass das Drahterodieren bereits im Einsatz hatte, schnell bewusst, dass wir damit einige Schritte im Herstellungsprozess optimieren können“, erinnert er sich.

Die alte TAPE CUT W2, die 31 Jahre bei Haidlmair im Einsatz war, wird künftig als Museumsmaschine bei Fanuc Austria in Vorchdorf zu sehen sein.

Die alte TAPE CUT W2, die 31 Jahre bei Haidlmair im Einsatz war, wird künftig als Museumsmaschine bei Fanuc Austria in Vorchdorf zu sehen sein.

Mag. Mario Haidlmair
Geschäftsführer der Haidlmair Group

„Es hat sich gezeigt, dass mein Vater damals die richtige Entscheidung getroffen hat, als er auf Fanuc gesetzt hat. Mit den beiden neuen Maschinen können wir jetzt den gesamten Bereich Drahterosion in den digitalen Workflow einbinden.“

Nachhaltig mit Digitalisierung

Nach entsprechender Marktrecherche entschied man sich 1980 für eine Fanuc TAPE CUT H-Maschine. „Die Firma Haidlmair war unser erster Kunde mit Fanuc-Drahterodiermaschinen in Oberösterreich“, erinnert sich Anton Köller, Geschäftsführer der precisa CNC-Werkzeugmaschinen GmbH, die als Vertriebspartner von Fanuc in Österreich seit über 40 Jahren den Drahterodiermarkt bedient. Köller war ab 1989 im Vorgängerunternehmen von precisa als Anwendungstechniker bei der Inbetriebnahme einer der vielen Folgemaschinen bei Haidlmair maßgeblich involviert.

Inzwischen hat sich das Nußbacher Traditionsunternehmen zu einer internationalen Unternehmensgruppe weiterentwickelt. Das Drahterodieren ist aber nach wie vor eine zentrale Technologie im Werkzeugbau geblieben. „Die modernen Drahterodiermaschinen von Fanuc bilden dabei eine Kernfunktion für die Präzisionsfertigung von Werkzeugkomponenten“, bestätigt Mario Haidlmair, Sohn von Josef Haidlmair und mittlerweile kaufmännischer Geschäftsführer.

Die dazumal bereits elfte Fanuc-Maschine, die beschafft wurde, war eine TAPE CUT W2, die 1989 in Betrieb genommen wurde und seitdem nahezu rund um die Uhr im Einsatz war. „Für uns ist das ein sehr wichtiger Aspekt, Maschinen im Unternehmen zu haben, auf die Verlass ist. Nachhaltigkeit ist für uns neben den Kernaspekten Standardisierung, Automatisierung und Digitalisierung ein wesentlicher Teil unserer Firmenphilosophie“, weiß Mario Haidlmair und ergänzt: „Die Fanuc-Maschinen erfüllen dabei im Grunde alle vier Aspekte in perfekter Weise.“

Der Arbeitsbereich der ROBOCUT α-C800iB/500  verfügt über Verfahrwege von 800 x 600 x 500 mm (X/Y/Z) und ermöglicht somit die Bearbeitung großer Bauteile.

Der Arbeitsbereich der ROBOCUT α-C800iB/500 verfügt über Verfahrwege von 800 x 600 x 500 mm (X/Y/Z) und ermöglicht somit die Bearbeitung großer Bauteile.

Museumsstück

Bei Haidlmair strebt man heute danach, die gesamte Produktion in den digitalen Workflow einzubinden. Als dann im letzten Jahr bei der alten TAPE CUT W2 ein Modul sporadisch ausfiel und getauscht werden sollte, wurde entschieden, die Maschine nicht mehr vollständig instand zu setzen, obwohl das durch die lebenslange Ersatzteilgarantie von Fanuc durchaus möglich gewesen wäre. „Heute fertigen wir hier am Standort im großen Stil Spritzgusswerkzeuge. Die dafür benötigten Komponenten werden immer größer und somit stand ohnehin die Beschaffung einer größeren Maschine im Raum. So gesehen hat das aufgetretene Problem lediglich die Entscheidung für eine neue Maschine beschleunigt und gewissermaßen auch vereinfacht. Außerdem können wir neue Maschinen viel tiefer in den digitalen Workflow einbinden“, verdeutlicht Mario Haidlmair.

Die alte Maschine wird im Democenter von Fanuc Österreich in Vorchdorf seine neue Heimat finden. „Wir haben uns entschlossen, unsere TAPE CUT W2 quasi als Museumsmaschine zu spenden. Sie hat viele Jahre gute Dienste geleistet und es ist gut, wenn sie erhalten bleibt“, freut sich Josef Haidlmair. „Und für uns ist es natürlich ein schöner Beweis, dass sich Fanuc-Maschinen durch eine enorme Langlebigkeit und Zuverlässigkeit auszeichnen“, ergänzt Köller.

Mit einer maximalen Fädelhöhe im Wasserbad von 200 mm wird die automatische Bearbeitung von nahebeieinanderliegenden Konturen auch in tieferliegenden Geometrien ermöglicht.

Mit einer maximalen Fädelhöhe im Wasserbad von 200 mm wird die automatische Bearbeitung von nahebeieinanderliegenden Konturen auch in tieferliegenden Geometrien ermöglicht.

Anton Köller
Geschäftsführer der precisa CNC-Werkzeugmaschinen GmbH

„An Firmen wie Haidlmair kann man erkennen, dass die Maschinen von Fanuc auf Langlebigkeit ausgelegt sind. Über 31 Jahre Dauereinsatz sind beachtlich und beweisen, dass Nachhaltigkeit auch bei Maschinen möglich ist.“

Präzision für große Teile

Das Highlight im Drahterodieren bei Haidlmair bildet nun eine ROBOCUT α-C800iB/500 mit Verfahrwegen von (X/Y/Z) 800 x 600 x 500 mm sowie einer damit einhergehenden maximalen Werkstückgröße von 1.250 x 975 x 500 mm. Das neue System überzeugt durch einige Features, die den Betrieb enorm erleichtern. Die automatische Drahtbruchreparatur bei einer maximalen Fädelhöhe im Wasserbad von 200 mm ermöglicht die automatische Bearbeitung von nahebeieinanderliegenden Konturen auch in tieferliegenden Geometrien. Die Einfädelung erfolgt innerhalb zehn Sekunden. Mit Drahtdurchmessern von 0,1 bis 0,3 mm lässt sich dank des α-i2300 Generators eine Oberflächenqualität bis Ra 0,2 µm erzielen. Ergänzt werden diese Vorteile durch eine schnelle Startloch-Suchfunktion, automatisches Kurzschluss-Aufheben und eine sichere Startpunktkorrektur.

Bereits zwei Wochen nach der Bestellung wurde die Maschine geliefert und in Betrieb genommen. „Das hat alles so reibungslos geklappt, dass wir uns entschlossen haben, auch gleich eine weitere ältere Maschine zu ersetzen. Unmittelbar nach der Inbetriebnahme der 800er haben wir auch noch eine neue Fanuc ROBOCUT α-C600iB/400 bestellt. Damit haben wir eine einheitliche Arbeitsumgebung, die wir ideal in unseren digitalen Workflow integrieren können. Das bringt uns wieder einen Schritt näher an unser erklärtes Ziel, bester Werkzeugbauer der Welt zu werden“, erklärt Mario Haidlmair zuversichtlich.

Unmittelbar nach der Inbetriebnahme der neuen 800er wurde zusätzlich eine ROBOCUT α-C600iB/400 bestellt und ebenfalls umgehend in Betrieb genommen.

Unmittelbar nach der Inbetriebnahme der neuen 800er wurde zusätzlich eine ROBOCUT α-C600iB/400 bestellt und ebenfalls umgehend in Betrieb genommen.

Thomas Eder
Geschäftsführer Fanuc Österreich

„Es macht uns stolz, zusammen mit einem starken Partner wie precisa Vorzeigekunden wie Haidlmair mit Maschinentechnologie zu versorgen. Umso mehr freut es uns aber auch, die ersetzte TAPE CUT W2 in unserem Ausstellungsbereich in Vorchdorf zeigen zu können, als Beweis, wie langlebig unsere Maschinen sind.“

Starke Partnerschaft

„Firmen wie Haidlmair zeigen, dass Fanuc, wenn es um Präzision und Wirtschaftlichkeit im Erodieren geht, absolut die beste Wahl ist. Als Vertriebspartner schätzen wir die enge und lange Zusammenarbeit mit Fanuc natürlich besonders, sind uns aber bewusst, dass erst durch den Mehrwert beim Kunden die Leistungsfähigkeit einer Partnerschaft sichtbar wird“, beschreibt Anton Köller die Zusammenarbeit zusammenfassend und Josef Haidlmair bestätigt abschließend: „Fanuc begleitet uns schon durch unsere ganze Firmengeschichte. Dass Herr Köller damals eine unserer Drahterodiermaschinen aufgestellt hat und jetzt Geschäftsführer des österreichischen Vertriebspartners von Fanuc ist, beweist, dass Nachhaltigkeit kein leeres Versprechen ist. Das passt perfekt zu unserer Firmenphilosophie.“

Infos zum Anwender

Seit über 40 Jahren steht Haidlmair für Qualität, Zuverlässigkeit und Innovationsfreude im Werkzeug- und Formenbau. Haidlmair ist einer der weltweit führenden Werkzeughersteller für die Produktion von Getränkekästen (Weltmarktführer), Lager- und Logistikbehälter, Wertstoffbehälter, Paletten und Palettenboxen sowie technischen und automotiven Teilen.

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