interview

WFL Millturn M20: Mit Smart Machining zu höchster Flexibilität und Performance

NACHGEFRAGT: Als einer der wenigen österreichischen Hersteller zeigt WFL auf der EMO 2021 in Mailand sein Leistungsportfolio. Im Zentrum steht dabei das Dreh-Bohr-Fräszentrum M20 MILLTURN inklusive aller neuen technologischen und smarten Features. Geschäftsführer Mag. Norbert Jungreithmayr erklärt, warum das neue Maschinenkonzept als Benchmark der Komplettbearbeitung gilt. Das Gespräch führte Ing. Robert Fraunberger, x-technik

Mit der neuen MILLTURN M20 sprechen wir Unternehmen an, die ein kompaktes, leistungsstarkes Dreh-Bohr-Fräszentrum im Fokus haben und gleichzeitig komplexe Bearbeitungen abwickeln wollen.

Mag. Norbert Jungreithmayr, Geschäftsführer WFL Millturn Technologies GmbH & Co. KG

Mit der neuen MILLTURN M20 sprechen wir Unternehmen an, die ein kompaktes, leistungsstarkes Dreh-Bohr-Fräszentrum im Fokus haben und gleichzeitig komplexe Bearbeitungen abwickeln wollen. Mag. Norbert Jungreithmayr, Geschäftsführer WFL Millturn Technologies GmbH & Co. KG

Herr Jungreithmayr, mit der M20 MILLTURN verspricht WFL nochmals eine Performance-Steigerung. Können Sie das begründen?

Wir haben viele schlaue Köpfe zusammengeholt, klare Ziele wurden definiert und diese Schritt für Schritt umgesetzt. Die hohe Dynamik der Maschine wird mittels durchgängigen Motorspindelkonzepts Realität. Anspruchsvollste Bearbeitungen lassen sich damit auf der M20 perfekt umsetzen. Völlig neu ist die Dreh-Bohr-Fräseinheit mit integriertem Spindelmotor und einer B-Achse mit Torquemotor. Die Leistung beim Drehen mit bis zu 44 kW reicht mühelos für die Bearbeitung schwer zerspanbarer Werkstoffe. Die Frässpindel mit bis zu 25 kW und 20.000 min⁻¹ ist perfekt für alle Zerspanungsaufgaben gerüstet.

Technologisches Highlight: Die M20 Millturn bietet zwei B-Achsen-Systeme in einer Maschine für simultanes B-Achsen-Drehen.

Technologisches Highlight: Die M20 Millturn bietet zwei B-Achsen-Systeme in einer Maschine für simultanes B-Achsen-Drehen.

Was versprechen Sie sich von der nun kleinsten MILLTURN?

Damit möchten wir Unternehmen ansprechen, die ein kompaktes, leistungsstarkes Dreh-Bohr-Fräszentrum im Fokus haben und gleichzeitig komplexe Bearbeitungen abwickeln wollen. Die Maschine vereint geballte Leistung, Performance und ausgefeilte Technik. Von smarter Software zum einfachen Programmieren bis zur intelligent verbauten Sensorik reichen die Themen.

Sprechen Sie damit auch neue Zielgruppen bzw. Unternehmen an, die bisher noch nicht in eine MILLTURN von WFL investiert haben?

Besonders wichtig war uns, dass diese Maschine ein breites Spektrum an Bearbeitungen abdeckt. Anspruchsvolle und komplexe Bearbeitungsaufgaben aus der Luftfahrt-, Auto-, Engineering- und Kunststoffindustrie werden mit der M20 möglich.

Die Maschine ist darüber hinaus perfekt für Gear Skiving bzw. Wälzschälen geeignet. Damit sprechen wir nun neue Zielgruppen an wie etwa Lohnfertiger und Unternehmen aus verschiedensten Branchen, welche diese Technologie benötigen. Ein absolutes Highlight ist die Ausführung mit zwei B-Achsen in einer Maschine. Damit können beispielsweise beide B-Achsen komplexe Drehoperationen simultan ausführen.

Zudem kann ein automatischer Werkzeugwechsel auch in den unteren Einzelwerkzeugträger stattfinden. Hauptzeitparalleles Rüsten der Werkzeuge sowie automatisches Zugreifen auf den Vorrat im Magazin ist damit möglich.

Auffallend ist das neue, sehr edle Maschinendesign. Warum ist das für WFL so wichtig?

Im Mittelpunkt stand die bestmögliche Bedienbarkeit und Ergonomie für den Mitarbeiter an der M20 MILLTURN. In puncto Design war uns wichtig, dass die Maschine mit Geradlinigkeit, Funktionalität und einem modernen Look überzeugt. Uns ging es beim Design um totale Transformation, etwas Neues, anderes zu schaffen, um somit einen gewissen Trend in der Maschinenbaubranche zu setzen. So verfügt die vollflächige Front aus bruchsicherem, gehärtetem Glas über eine integrierte Anzeige der Performance-Daten sowie ein Touch-Panel zur komfortablen Bedienung des Werkzeugmagazins an der Maschinenfront. Außerdem hebt das neue Design die Wertigkeit jeder Fertigung. Besonders energieeffiziente und helle LED-Leuchten sorgen für die perfekte Ausleuchtung des Arbeitsraumes. Die Visualisierung des Maschinenstatus erfolgt über ein gut sichtbares LED-Lichtband im unteren Bereich des Schiebeschutzes.

Technologisch bieten Sie neben der 6-Seiten-Bearbeitung, wie bereits erwähnt, auch zwei eigene B-Achs-Systeme an. Wie sehr profitiert hier der Anwender?

Die beiden B-Achs-Systeme in der Maschine bieten vielfältige Möglichkeiten etwa für die Bearbeitung von dünnwandigen Turbinenteilen sowie scheibenförmigen Teilen aus rostfreien Legierungen. Hierfür ist das simultane B-Achsen-Drehen äußerst vorteilhaft.

Auch die B-Achse am unteren System ist so stabil ausgeführt, dass sie während der Bearbeitung geschwenkt werden kann. Durch das kontinuierliche Anpassen des Einstellwinkels unter Schnitt kann eine komplexe Kontur, die normalerweise mehrere Werkzeuge erfordert, in einem Schnitt gefertigt werden: etwa Turbinenscheiben, Blisks oder Kolbenoberteile für große Dieselmotoren. Der Vorteil liegt durch ein völlig stufenfreies Bearbeitungsergebnis in der Einsparung von Drehwerkzeugen sowie einen geringeren Verschleiß an der Werkzeugschneide.

Zur hocheffizienten Fertigung von Außen- und Innenverzahnungen haben Sie die Technologie „Gear Skiving“ integriert. Welche Vorteile bietet hier das Know-how von WFL?

Zu erwähnen ist hier vor allem, dass die Frässpindel mit einer Drehzahl von bis zu 20.000 U/min. ausgestattet ist. In diese Drehzahlbereiche zu gehen, ist für WFL neu. Und hier sehen wir sehr großes Potenzial, nämlich in der Bearbeitung von Aluminiumwerkstücken, von Kunststoffen und natürlich immer dort, wo kleine Fräswerkzeuge zum Einsatz kommen, beispielsweise beim Fräsen von Verzahnungen im Einzelteilverfahren.

Auch das Thema Automatisierung ist mit der intCELL vorgesehen. Welche Möglichkeiten bieten Sie damit?

Die Möglichkeit der einfachen Integration verschiedenster Automatisierungsoptionen ist ein weiterer wesentlicher Vorteil der Maschine. Die neue integrierte Fertigungszelle „intCELL“ wird auf der rechten Seite der Maschine angebaut und auch erstmals auf der EMO dem Publikum vorgestellt. Die Werkstücke werden auf einem Bandspeicher bereitgestellt. Mit dem Konzept der integrierten Beladung haben wir den Platzbedarf im Vergleich zu einer herkömmlichen Fertigungszelle um 50 % reduziert.

Danke für das Gespräch.

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