Universaldrehmaschine TC400-52 MC von Spinner bei Karl Gleirscher: Kompakt, robust und präzise

Mit der TC400-52 MC können Drehteile bis zu einer Drehlänge von 500 mm hergestellt werden. Dabei überzeugt die Drehmaschine mit einer Aufstellfläche von lediglich 2.200 x 1.660 mm. (Bilder: x-technik)

Das Stubaital ist seit Jahrhunderten ein guter Boden für die Metallverarbeitung. Seit 1897 bürgt der genossenschaftliche Verbund an Schmieden unter dem Namen „Stubai Werkzeugindustrie“ für Qualität. Mutter der unter der Marke Stubai agierenden Unternehmen ist die Stubai Werkzeugindustrie reg.Gen.m.b.H. 17 Betriebe gehören dieser Genossenschaft an. Jedes dieser Unternehmen ist eigenständig und spezialisiert auf eine bestimmte Produktkategorie. So auch das 1625 gegründete Unternehmen Karl Gleirscher KG in Telfes im Stubai, welches sich auf die Fertigung von Schnitz- und Drechselwerkzeugen spezialisiert hat. „Wir sind seit Gründung des Unternehmens hier am gleichen Standort, verfügen über ein eigenes Wasserkraftwerk und fertigen das ganze Sortiment an Schnitz- und Drechselwerkzeugen für die Stubai ZMV GmbH. Unsere Schnitzeisen und Drechselwerkzeuge sind seit Jahrzehnten für ihre Spitzenqualität bekannt und in den unterschiedlichsten Formen, Längen und Ausführungen erhältlich“, so Marco Gleirscher, Inhaber und Geschäftsführer des Familienbetriebes mit derzeit sieben Mitarbeitern.

Auf der TC400 werden geschmiedete Drehteile für den Tagebau gefertigt.

Marco Gleirscher
Inhaber und Geschäftsführer der Karl Gleirscher KG

„Der Service bei Spinner ist top und die universelle Drehmaschine TC400-52 MC ist für unser Produkt wie geschaffen. Sie ist präzise, robust und in puncto Preis-Leistung unschlagbar.“

Drehteile als zweites Standbein

Im Jahr 2010 kam die Stubai KSHB kapazitätsmäßig an ihre Fertigungsgrenzen und war deshalb auf der Suche nach einem Lohnfertigungsbetrieb. „Ich wollte nicht nur von einem Produkt abhängig sein und war schon seit längerem auf der Suche nach einem zweiten Standbein. Als sich bei Stubai die Möglichkeit ergab, ergriff ich sofort die Chance und seitdem fertigen wir als Lohnfertiger für die Genossenschaft Schmiedeteile für den Tagebau.“

Gestartet hat der gelernte Mechatronikermeister für Maschinenbau und Fertigungstechnik mit zwei Drehmaschinen. Im Jahr 2014 wurden zwei weitere Maschinen angeschafft, dieses Mal jedoch fiel die Entscheidung auf zwei Spinner-Drehmaschinen. „Für unsere Drehteile kamen verschiedene Maschinenhersteller in Betracht und ich versuchte zunächst, in mehreren Stufen die ideale Fertigungslösung herauszufiltern. Schlussendlich war der klare Sieger die Universaldrehmaschine TC400-52 MC von Spinner. Hier hat mich einfach das Gesamtpaket von Schachermayer überzeugt – die kompakte Bauweise, das Service von Spinner, der Preis und auch das Zwischenmenschliche“, erklärt Marco Gleirscher seine damaligen Beweggründe.

Als 2021 die beiden vorhandenen Drehmaschinen altersbedingt ersetzt werden mussten, war für den Firmeninhaber von Anfang an klar, dass es wieder zwei TC400-52 MC von Spinner werden würden. „Die Maschinen laufen nun seit acht Jahren ohne Probleme und wir haben zwischenzeitlich schon mehr als eine Million Teile damit produziert. Zudem ist hier der Platz sehr begrenzt und bezüglich Stellfläche spielt die Spinner in einer ganz eigenen Liga“, so der Geschäftsführer und Simon Föger, zuständig bei Schachermayer für die Metallbearbeitungsmaschinen in Tirol und Vorarlberg, ergänzt: „Die TC400 ist aufgrund der sehr geringen Stellfläche (2.200 mm Länge, 1.660 mm Breite und 1.870 mm Höhe) in Verbindung mit dem vergleichsweise großen Arbeitsraum, der einfachen Bedienbarkeit und dem Preis einfach unschlagbar.“

Der Servo-Revolver mit VDI30-Aufnahme ist für 12 angetriebene Werkzeuge ausgelegt.

Simon Föger
Fachberater Metallbearbeitungsmaschinen bei Schachermayer

„Die TC400-52 MC überzeugt durch ihr gelungenes Raumkonzept, gehärtete und geschliffene Gleitführungen sowie ein steifes Maschinenbett aus einem Guss.“

Der Standard überzeugt

Die leistungsstarke Universaldrehmaschine TC400-52 MC verfügt über einen maximalen Drehdurchmesser von 280 mm, eine max. Drehzahl von 5.000 min⁻¹ und ist für Drehlängen bis 500 mm geeignet. Das max. Drehmoment liegt bei 150 Nm bei einer Leistung von 23,5 kW. Große gehärtete und geschliffene Gleitführungen sowie ein steifes Maschinenbett aus einem Guss bilden die Basis des soliden Maschinenkonzeptes. „Die TC400-52 MC verfügt über eine Fülle von Optionen wie z. B. Stangenlader, Hochdruckpumpe mit 15/50 bar für Werkzeuge mit innerer Kühlmittelzufuhr, Werkstückvermessung durch Messtaster im Revolver, Türautomatik usw.

Bei der Karl Gleirscher KG wurden alle vier Maschinen jedoch ohne Optionen ausgeliefert, da die Standardmaschine bereits ideal auf das Teilespektrum der Firma zugeschnitten und somit auch wesentlich preiswerter ist“, erklärt Simon Föger. Steuerungsseitig ist die TC400 bei Gleirscher mit einer Siemens Sinumerik 840D-SL mit 24" Spinner Touch-Panel ausgestattet. Der Servo-Revolver mit VDI30-Aufnahme ist für zwölf angetriebene Werkzeuge ausgelegt und aufgrund der hohen Dämpfungseigenschaften ist die universelle Drehmaschine besonders auch zur Hartzerspanung geeignet. „Wir fertigen geschmiedete Drehteile, die nie ganz wucht sind. Hier ist die Flachführung der Spinner-Maschine gegenüber der zuvor eingesetzten Drehmaschine ein wesentlicher Vorteil, da dadurch die Vibrationen viel besser geschluckt werden“, so Marco Gleirscher.

Voll automatisierte Fertigung

Alle vier Spinner TC400-52 MC laufen bei Gleirscher komplett voll automatisiert und sind paarweise im Einsatz. Der Ablauf ist wie folgt: Der Roboter holt das Rohteil aus einer Kiste und legt es in die erste Maschine ein. Dort wird mit einem Schruppmeißel der Zunder abgedreht und mit einem Schlichtmeißel das Fertigmaß gedreht. Dann werden mit Hilfe von zwei Stechwerkzeugen verschiedene Einstiche gemacht, bevor der Roboter das fertige Teil an die zweite Maschine übergibt, in der eine Markierung gedreht, ein Loch gebohrt und abschließend auf eine Passung ausgedreht wird. Abschließend entnimmt der Roboter das fertige Teil und legt es in einer dafür vorgesehenen Kiste am anderen Ende ab. Die Bearbeitungszeit dauert je nach Größe des Drehteils zwischen einer und zwei Minuten. „Uns war einfach wichtig, dass der Bediener nicht jede Minute ein Teil in die Hand nehmen muss und er sich stattdessen sinnvolleren Tätigkeiten widmen kann. Für die Automatisierung hat Schachermayer den Späneförderer mit 1,50 Meter Förderhöhe und die elektrische Vorbereitung übernommen, den Rest haben wir selber bzw. mit einem Partner aus Stubai bewerkstelligt.“

Fazit

„Durch den Einsatz der Universaldrehmaschinen TC400-52 MC von Schachermayer inklusive Automation können wir 24/7 produzieren und der Bediener muss nur noch alle zwölf Stunden die Werkzeuge und das Material wechseln. Die Maschinen sind robust, kompakt, präzise und betreffend Preis-Leistung einfach unschlagbar. Neben der Maschine ist für mich vor allem auch der Service sehr wichtig – und der ist bei Spinner wirklich top und davon könnten sich einige Mitbewerber eine Scheibe abschneiden“, so Marco Gleirscher abschließend.