interview

Ein gutes Händchen für den Erfolg

Thomas Sykora verriet bei der offiziellen Einweihung des neuen Firmengebäudes der Georg Nemeth Werkzeugmaschinen GmbH, dass er bereits in der Volksschule eine Karriere als Skirennläufer angekündigt hatte. Bei Georg Nemeth war dies anders: Bei seinem beruflichen Werdegang waren neben einer persönlichen Vorliebe für präzises Handwerk, vor allem auch der Zufall sowie ein gutes Gespür für die Anforderungen und Trends von morgen wegweisend. Denn der gelernte Werkzeugmacher hatte ursprünglich gar nicht vor, sich selbständig zu machen, wie er im nachfolgenden Interview verrät. Das Gespräch führte Sandra Winter, x-technik

Der neue Standort wird extrem gut angenommen. Bereits eine Woche nach unserem Einzug durften wir den ersten Besucher begrüßen. Das war ein Neukunde, der letztendlich zwei Maschinen bestellte – ein gutes Omen gleich zu Beginn.

Georg Nemeth, Gründer bzw. Geschäftsführer der Georg Nemeth Werkzeugmaschinen GmbH

Der neue Standort wird extrem gut angenommen. Bereits eine Woche nach unserem Einzug durften wir den ersten Besucher begrüßen. Das war ein Neukunde, der letztendlich zwei Maschinen bestellte – ein gutes Omen gleich zu Beginn. Georg Nemeth, Gründer bzw. Geschäftsführer der Georg Nemeth Werkzeugmaschinen GmbH

Herr Nemeth, war es eigentlich schon immer Ihr Ziel, Unternehmer zu werden? Nein, ganz und gar nicht. Es waren eher die äußeren Umstände, die mich in Richtung Selbständigkeit führten. Wie mein großer Bruder entschied auch ich mich für eine Werkzeugmacher-Lehre. Da ich schon als Kind gerne Drachen, ferngesteuerte Modelle und solche Dinge gebaut habe, war ich handwerklich ziemlich geschickt und so lag diese Berufswahl nahe. Außerdem entwickelte ich schon in jungen Jahren eine Vorliebe für Metallenes und alles, was besondere Präzision erfordert: Je herausfordernder eine Aufgabenstellung, desto interessanter für mich – das ist heute noch so. Dass ich mich letztendlich vor allem auf das Thema Erodieren spezialisierte, ergab sich eher zufällig. Das hatte ursprünglich mit einem kleinen Inserat und der Suche nach einem neuen Arbeitgeber zu tun. Tja und dann nahm alles seinen Lauf…

Das Vorführzentrum ist mit einer Sodick AG60L Senkerodiermaschine, einer Sodick ALC600G Drahterodiermaschine sowie einer River 600 CNC-Startlocherodiermaschine bestückt und wird mittlerweile von vielen Kunden für anspruchsvolle Testreihen genutzt.

Das Vorführzentrum ist mit einer Sodick AG60L Senkerodiermaschine, einer Sodick ALC600G Drahterodiermaschine sowie einer River 600 CNC-Startlocherodiermaschine bestückt und wird mittlerweile von vielen Kunden für anspruchsvolle Testreihen genutzt.

…einen ziemlich geradlinigen, umsatzmäßig kontinuierlich nach oben führenden wie es scheint?

Ja glücklicherweise konnten wir unsere Umsätze in den dreizehn Jahren, die es uns mittlerweile gibt, kontinuierlich steigern. Hätte mir damals bei der Firmengründung jemand mehr als zehn Mitarbeiter und ein eigenes Firmengebäude prophezeit, hätte ich ihn wohl für verrückt erklärt. Aber ich hatte sowohl bei der Mitarbeiter- als auch bei der Lieferantenauswahl ein glückliches Händchen, denn ich bin definitiv keiner, der alles bis ins kleinste Detail über Jahre vorausplant. Selbst richtungsweisende Entscheidungen werden von mir eher spontan und aus dem Bauch heraus getroffen.

Äußeres Zeichen des Erfolgs: Georg Nemeth hätte nie gedacht, dass er einmal mehr als zehn Mitarbeiter und ein eigenes Firmengebäude haben würde.

Äußeres Zeichen des Erfolgs: Georg Nemeth hätte nie gedacht, dass er einmal mehr als zehn Mitarbeiter und ein eigenes Firmengebäude haben würde.

Wie lautet dann Ihre Erfolgsstrategie?

Ich bin generell kein Freund von Forecasts oder langfristig angelegten Strategien, weil keiner von uns in die Zukunft blicken kann. Da spielen so viele Faktoren rein, die nicht vorhersehbar sind. Deshalb bekommen unsere Kunden oder Lieferanten auf die Frage was nächstes Jahr sein wird, meist Folgendes zu hören: Wir geben das Bestmögliche – wie immer! Wir sind sehr gut aufgestellt, haben ein super Team und auch die letzte Wirtschaftskrise wurde von uns problemlos gemeistert. Für uns war es damals sogar von Vorteil, dass die Firmen bei ihren Investitionen wieder mehr aufs Geld achten mussten. Und würde der Konjunkturmotor erneut ins Stottern kommen, müssen wir uns auch keine Sorgen machen: Wir sind in mehreren Bereichen tätig. Sollten die Maschinenverkäufe tatsächlich stagnieren, geben wir bei den Betriebsmitteln und bei unseren Service-Angeboten umso mehr Gas.

Was sagen Ihre Kunden eigentlich zum neuen Firmenstandort in Oberwaltersdorf?

Der neue Standort wird besser angenommen als erwartet. Bereits eine Woche nach unserem Einzug durften wir den ersten Besucher bei uns begrüßen. Das war ein Neukunde, der letztendlich eine Senk- und eine Startlocherodiermaschine bestellte. Das werteten wir als gutes Omen gleich zu Beginn. Im Durchschnitt sind es seit unserer Übersiedlung zwei Kunden pro Woche, die in unser mit einer Senk-, einer Draht- und einer Startlocherodiermaschine ausgestattetes Vorführzentrum kommen, um die zwei Sodicks – eine AG60 L mit einer Erowa Robot Compact ERC 80 Automationslösung und eine ALG600 G – sowie die River 600 CNC zu besichtigen. Teilweise kommen diese sogar mit eigenen Werkstücken zu uns, um an einer konkreten Aufgabenstellung zu testen, was mit unseren Maschinen alles möglich ist. Vor kurzem beispielsweise wurden diese von einem Vorarlberger Kunden mit tatkräftiger Unterstützung unserer Techniker drei Tage lang voll ausgereizt. Von solchen intensiven gemeinsamen Testreihen profitieren natürlich alle Beteiligten. Das ist eine Win-Win-Situation, da lernen alle eine Menge dazu. Was uns auch sehr gefreut hat: Das positive Feedback dieses Kunden. Er lobte nicht nur die erzielten Ergebnisse, sondern auch die gute Stimmung bei uns im Haus und das einladende Ambiente.

Gibt es auch Kunden, die solche Maschinen „blind“ kaufen oder werden diese immer „Probe gefahren“? Hin und wieder wird auch ohne Besichtigungstermin gekauft, aber in der Regel wollen die Kunden schon vorab in natura bzw. in Aktion sehen, was Sache ist: Wie sich die Maschinen bedienen lassen, ob eine gute Zugänglichkeit gegeben ist und natürlich ob deren tatsächliche Performance hält, was von uns versprochen wurde. Früher mussten wir für solche „Probefahrten“ zu anderen Kunden, jetzt können wir hier bei uns live vorführen, was alles möglich bzw. machbar ist. Das hilft uns enorm. Es hat sich also voll ausgezahlt in einen neuen, eigenen Firmensitz zu investieren.

Vielen Dank für das Gespräch!

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