anwenderreportage
Maykestag Speedtap: Prozesssicher zum Zerspanungsziel
Spezialaufträge sind bei der Franz Leitner GmbH die Norm. Vielfach sind es Unikate, die der Welser Traditionsbetrieb zu fertigen bzw. zu reparieren hat. Das bedeutet: Es gibt keinen zweiten Versuch. Die eingesetzten Werkzeuge müssen bereits im ersten Anlauf halten, was deren Schnittdaten sowie die bisherigen Erfahrungswerte damit versprechen. Bei Fabrikaten der Marke Alpen-Maykestag fühlen sich die Oberösterreicher besonders gut aufgehoben. Denn diese punkten bis zu den einzelnen Grundwerkstoffen hin mit einer gleichbleibend hohen Fertigungsqualität. Von Sandra Winter, x-technik
Mit dem Umstieg auf die Speedtap-Serie von Alpen-Maykestag hat die Franz Leitner GmbH die Prozesssicherheit beim Gewindebohren deutlich verbessert. Ein „Grünring“ lässt sich für die unterschiedlichsten Stahlqualitäten einsetzen.
Shortcut
Aufgabenstellung: Prozesssichere Bearbeitung unterschiedlichster Materialien.
Lösung: Gewindewerkzeuge der Speedtap-Serie von Alpen-Maykestag.
Vorteil: Gleichbleibende Produktqualität. Universalwerkzeuge, die für verschiedene Stahlsorten genauso einsetzbar sind wie für hochfestes Aluminium.
Ein paar alte Nähmaschinen dienen nach wie vor als Zeitzeugen: Ursprünglich waren es „Drahtwaschl“, also Topfreiniger aus Stahlwolle, die die Franz Leitner GmbH herstellte. Heute ist der 1936 gegründete, mitten in Wels ansässige Lohnfertiger sehr breit aufgestellt. Egal ob Drehen, Fräsen, Schweißen, Stoßen, Tiefziehen oder Verzahnen: Das durch die Bank top ausgebildete Facharbeiter-Team rund um die beiden Werkmeister Walter Knogler und Johannes Pachinger hat keine Berührungsängste – weder was die zu bearbeitenden Materialien noch die zu bewältigenden Aufgabenstellungen betrifft. „Wenn es um Einzelstücke, Spezialanfertigungen oder um die Reparatur von alten Zahnrädern, Maschinenteilen oder Schalthebeln geht, heißt es unter Insidern oftmals: Versuch dein Glück bei Leitner, die machen so etwas! Uns eilt mittlerweile der Ruf voraus, DER Ansprechpartner für besondere Anliegen zu sein“, erfuhr Walter Knogler aus zahlreichen Kundenfeedbacks.
Dieses klare Bekenntnis zu Kleinserien, Prototypen und Unikaten wissen die Landwirte aus der näheren Umgebung genauso zu schätzen wie Oldtimer-Besitzer, Maschinenbauunternehmen oder Kraftwerksbetriebe. „Unser Markenzeichen sind eine hohe Kompetenz, ein umfassendes Dienstleistungs- und Serviceangebot sowie eine große Vielfalt an Produktionsmöglichkeiten. Aufbauend auf diesen drei Säulen lassen sich die Sonderwünsche unserer Kunden flexibel und termingerecht realisieren“, beschreibt Ingo Spindler, Geschäftsführer der Franz Leitner GmbH das Erfolgsrezept eines Traditionsbetriebs, der seit mehr als 80 Jahren immer wieder das richtige Gespür für die wahren Bedürfnisse des Markts beweist. So werden beispielsweise seit ein paar Jahren auch Feuerschalen aus Eisen oder Edelstahl „als Nebenprodukt“ in der Welser Porzellangasse hergestellt. Der fertigungstechnische Schritt dazu war nicht weit: Schließlich produziert die Firma Leitner bereits seit Jahrzehnten gewölbte Scheiben für den Behälterbau.
Die Speedtap-Gewindewerkzeuge von Alpen-Maykestag punkten mit einer exzellenten Verschleiß- bzw. Biegebruchsicherheit und mit einer optimalen Spanbildung.
Walter Knogler
Werkmeister bei der Franz Leitner GmbH
„Eine gleichbleibende Werkzeugqualität ist für uns das Wichtigste. Egal, wann wir ein bestimmtes Werkzeug bestellen, wir möchten uns darauf verlassen können, dass keine Veränderungen an den Grundwerkstoffen bzw. Geometrien vorgenommen wurden.“
Gleichbleibende Werkzeugqualität
Die partnerschaftliche Verbundenheit zwischen dem oberösterreichischen Lohnfertiger Leitner und dem Salzburger Werkzeughersteller Alpen-Maykestag währt ebenfalls schon einige Jahrzehnte lang. „Diese beiden Traditionsbetriebe kennen einander seit mehr als 20 Jahren“, bestätigt Walter Knogler. „Einerseits, weil wir Maschinenersatzteile für das Alpen-Maykestag-Produktionswerk in St. Gallen anfertigen und andererseits, weil die Salzburger mittlerweile zu unserem Hauptlieferanten bei Gewindeschneid-, Fräs- und Bohrwerkzeugen aus Vollhartmetall geworden sind“, ergänzt er.
In der Vergangenheit hatten die Welser speziell beim Gewindebohren durchaus auch auf andere Anbieter vertraut, allerdings mit einem für Walter Knoglers Geschmack enttäuschendem Ergebnis: „Das Hauptproblem war, dass es immer wieder Veränderungen bei den Grundwerkstoffen gab. Dabei ist für uns als Spezialist für die mechanische Bearbeitung von Unikaten, die – wenn überhaupt – nicht so einfach wiederherstellbar sind, eine gleichbleibende Produktqualität geradezu essentiell. In der Maschinensteuerung sind die Schnittdaten hinterlegt, unsere Mitarbeiter kennen diese Werte und wissen aus Erfahrung, wie mit diesen umzugehen ist. Jedwede Veränderung bei den Schneidstoffen, Beschichtungen oder Geometrien kommt uns somit äußerst ungelegen, weil dadurch die gewohnte Prozesssicherheit ins Wanken gerät und das Risiko eines Werkzeugbruchs steigt“, erklärt er.
Mit dem konsequenten Umstieg auf die Speedtap-Serie von Alpen-Maykestag vor rund zehn Jahren hatten sich solche „Unsicherheiten“ auch beim Gewindebohren recht schnell erübrigt. Denn eine stets unverändert gleichbleibende Produktqualität ist der Pucher großes Aushängeschild: „Egal, wann ein Kunde ein bestimmtes Werkzeug bei uns bestellt, er erhält immer dieselbe Qualität! Es gibt keine Abstriche oder Veränderungen beim bestehenden Sortiment. Sobald wir etwas neu bzw. anders machen, kommt auch eine neue Artikelnummer“, betont Gerhard Preinstorfer, Verkaufsleiter Industrie bei Alpen-Maykestag.
Überzeugte Grün- bzw. Blauring-Fans
Auf Anhieb überzeugt hatten die für die Gewindearten M, MF und G erhältlichen Speedtap-Werkzeuge auch mit ihrem Anpassungsvermögen. Immerhin bekommen es diese Tools bei Leitner mit den unterschiedlichsten Materialien zu tun – u. a. mit hochfestem Aluminium, mit den korrosionsbeständigen Stählen 1.4021 (X20Cr13), 1.4057 (X17CrNi16-2) und 1.4301 (X5CrNi18-10), mit Titan und mit einigem anderem mehr. „Trotz dieser Anforderungsvielfalt sind wir ursprünglich mit zwei Maschinengewindebohrer-Typen ausgekommen: Mit dem Grünring für ‚normale‘ Stahlqualitäten und mit dem ehemaligen Blauring für Edelstahl und hochfestes Aluminium“, erinnert sich Walter Knogler.
In der Zwischenzeit hat sich das Gewindebohrer-Angebot von Alpen-Maykestag laut Gerhard Preinstorfer verzehnfacht. Auf den Werkzeugen selbst sind die Farbringe mittlerweile verschwunden, aber im Katalog und – wie der Werkmeister der Firma Leitner bestätigt – in den Köpfen der Anwender wird dieses altbekannte Einteilungsschema wohl ewig erhalten bleiben. „In den letzten Jahren brachten wir zunehmend universell einsetzbare Produkte auf den Markt, weshalb wir unser Kategorisierungssystem überarbeiten mussten. Heute steht die Farbe Violett für einen Allrounder, der sich für die Bearbeitung von Baustählen, Einsatzstählen, Vergütungsstählen sowie von rost- und säurebeständigen Stählen verwenden lässt. Für Aluminium-Kupferlegierungen sind diese Werkzeuge ebenfalls geeignet. Ähnlich vielseitig zeigen sich die modernen Blauringe, unsere Inox Maschinengewindebohrer, deren besondere Qualitäten vor allem bei der Bearbeitung von rost- und säurebeständigen Stählen, von Kupfer und von langspanenden Aluminium- und Kupfer-Legierungen zum Vorschein treten. Einen Gelbring empfehlen wir für weiches Aluminium, einen Rotring für hochfeste sowie für gehärtete Stähle bis 63 HRC und einen Weißring für Grauguss, Sphäroguss und Temperguss“, erklärt Gerhard Preinstorfer.
Für Nickel, Titan und für Sonderlegierungen führt Alpen-Maykestag mittlerweile spezielle, auf den jeweiligen Werkstoff zugeschnittene Maschinengewindebohrer-Typen im Sortiment. Vor kurzem neu ins Speedtap-Programm aufgenommen wurden Gewindeformer. Diese sind derzeit als Grünringe – für die Bearbeitung von Stählen aller Art – sowie als Blauringe – für Niro und festes Aluminium – zu haben.
Prozesssicherheit ist inklusive
Im Werkzeuglager der Franz Leitner GmbH finden sich unterschiedlichste Gewindebohrer-Typen – von kleinen M2-Handgewindebohrern bis hin zu M22- bzw. M24-Maschinengewindebohrern, Sacklockbohrer und Durchgangsbohrer, Ausführungen für metrische ISO-Gewinde sowie für Zollgewinde, Grün-, Blau-, Rot- und Gelbringe. „Beim Fräsen setzen wir zu 100 % auf VHM- und HSS-Werkzeuge von Alpen-Maykestag. Weil bei diesem Anbieter die Prozesssicherheit inklusive ist: Die Produktqualität passt, die angegebenen Schnittwerte passen und Beratung bzw. Service funktionieren ebenfalls vorbildlich“, lobt Walter Knogler und er fügt ergänzend hinzu: „Sollten wir Hilfe benötigen, sind umgehend kompetente Ansprechpartner telefonisch verfügbar oder bei Bedarf innerhalb kürzester Zeit hier bei uns vor Ort. Gibt es einen unerklärlichen Werkzeugbruch oder eine Reklamation, kümmert sich Gerhard Preinstorfer persönlich darum. Benötigen wir Nachschub bei einem älteren Modell, das seit Jahren nicht mehr im Katalog aufscheint, werden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um das Gewünschte dennoch irgendwie zu besorgen. Und auch beim Thema Sonderwerkzeuge bzw. Schnellschüsse fühlen wir uns bei den Salzburgern bestens aufgehoben.“
Kein Wunder, denn sollte wirklich einmal bei einem Kunden „der Hut brennen“, wird an den drei Alpen-Maykestag Produktionsstandorten in Puch bei Hallein, in St. Gallen und in Ferlach improvisiert, ein Stück weit gezaubert und über Nacht angefertigt. Ein weiterer „Special Service“ des Salzburger Werkzeugherstellers, den in den letzten Jahren auch die Firma Leitner sehr zu schätzen lernte: Die Möglichkeit, gebrauchte Werkzeuge fachmännisch nachschleifen und nachbeschichten zu lassen. „Mit dem Original-Schliff versehen lassen sich diese dann wieder wie ein Neuwerkzeug mit hundertprozentiger Schnittleistung verwenden“, freut sich Walter Knogler abschließend, dass von Alpen-Maykestag für einen Bruchteil der Kosten einer Neuanschaffung aus alt wieder neu gemacht wird.
Gerhard Preinstorfer
Verkaufsleiter Industrie bei Alpen-Maykestag
„Bei einer Firma wie Leitner, die hauptsächlich Unikate bearbeitet, ist Prozesssicherheit ein Riesenthema. Da müssen die eingesetzten Werkzeuge halten, was die Schnittdaten bzw. die bisherigen Erfahrungswerte damit versprechen.“
Infos zum Anwender
Präzise CNC-Fertigung auf modernsten Maschinen – das bietet die seit mehr als 80 Jahren mitten in Wels ansässige Franz Leitner GmbH. Im Bereich der Metallbe- und -verarbeitung gibt es kaum etwas, was die Oberösterreicher nicht können: Egal ob Drehen, Fräsen, Schweißen, Stoßen, Tiefziehen oder Verzahnen – das durch die Bank top ausgebildete Facharbeiter-Team der Firma Leitner nimmt es mit unterschiedlichsten Aufgabenstellungen und Materialien auf. Das Unternehmen hat sich auf die Fertigung bzw. Reparatur von Unikaten und Kleinserien spezialisiert.
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