interview

DMG MORI CLX 450 TC: Wettbewerbsfähig durch Prozessoptimierung

Die Intertool in Wels ist Österreichs größte B2B-Messe in der produzierenden Industrie. Nach der Pause im vergangenen Jahr nutzt DMG Mori diese traditionsreiche Veranstaltung, um die jüngsten Entwicklungen im Werkzeugmaschinenbau zu präsentieren. Auf dem 150 m² großen Stand werden eine CLX 450 TC mit Robo2Go und eine DMU 50 mit Robo2Go Milling zu sehen sein. Die Automation solcher Fertigungslösungen ist dabei ebenso ein zentrales Thema wie die ganzheitliche Digitalisierung der Produktion. Wir sprachen mit Gebhard Aberer, Geschäftsführer DMG Mori Austria und Fachbeirat der Intertool, über die Bedeutung der Messe und die Trends im österreichischen Werkzeugmaschinenbau.

Mit zukunftsfähigen Lösungen für eine automatisierte und digitalisierte Produktion präsentiert sich DMG Mori zur Intertool 2022 als innovationsstarker Partner österreichischer Fertigungsbetriebe.
Gebhard Aberer, Geschäftsführer DMG Mori Austria

Mit zukunftsfähigen Lösungen für eine automatisierte und digitalisierte Produktion präsentiert sich DMG Mori zur Intertool 2022 als innovationsstarker Partner österreichischer Fertigungsbetriebe. Gebhard Aberer, Geschäftsführer DMG Mori Austria

Herr Aberer, als viele Messen während der vergangenen beiden Jahre pausieren mussten, hat DMG Mori in digitalen und hybriden Events am Standort Pfronten Alternativen ins Leben gerufen, um mit Kunden und Lieferanten in Kontakt zu bleiben. Mit Ihrer Teilnahme an der Intertool unterstreichen Sie den Stellenwert traditioneller Messen. Welche Mehrwerte sehen Sie hier?

Online-Veranstaltungen sind auch in Zukunft eine gute Ergänzung zum klassischen Messegeschäft, weil sie Menschen schnell und über große Strecken hinweg verbinden. Sie können den persönlichen Kontakt aber niemals komplett ersetzen. Dort liegen die großen Stärken von Präsenzveranstaltungen. Zum einen sind die persönlichen Gespräche eine wichtige Säule in Geschäftsbeziehungen – besonders nach einer so langen Zeit ohne solche Veranstaltungen. Zum anderen lassen sich unserer Produkte am besten live erleben und – im wahrsten Sinne des Wortes – begreifen. Daran möchten wir natürlich festhalten.

Live auf der Intertool: Mit der neuen CLX 450 TC und ihrer compactMASTER Dreh-Frässpindel reagiert DMG Mori auf die steigenden Anforderungen im Universaldrehen.

Live auf der Intertool: Mit der neuen CLX 450 TC und ihrer compactMASTER Dreh-Frässpindel reagiert DMG Mori auf die steigenden Anforderungen im Universaldrehen.

Als Fachbeirat der Intertool haben Sie sich unter anderem dafür eingesetzt, weitere namhafte Unternehmen auf die Messe zu holen. Was macht Österreich zu einem so wichtigen Markt?

In der spanenden Fertigung sind wir in Österreich traditionell sehr breit aufgestellt: Wir haben große Zulieferer in der Automobilindustrie und im Maschinenbau, der Werkzeug- und Formenbau ist ebenfalls sehr stark ausgeprägt. Hinzu kommen unzählige Lohnfertiger. Regional verteilen sich die Industrien im Wesentlichen auf Oberösterreich, Vorarlberg und die Steiermark. Die Nähe zum östlichen Europa sorgt zudem für einen starken Wettbewerb. Heimische Unternehmen müssen langfristig denken und in eine produktive Fertigung investieren. Viele kleine und mittelständische Betriebe haben hier noch enormes Potenzial, ihre Prozesse zu modernisieren.

Ebenso zeigt DMG Mori in Wels das 5-Achs-Bearbeitungszentrum DMU 50 automatisiert mit dem kompakten Robo2Go Milling – flexibles Werkstückhandling für kleine bis mittlere Losgrößen.

Ebenso zeigt DMG Mori in Wels das 5-Achs-Bearbeitungszentrum DMU 50 automatisiert mit dem kompakten Robo2Go Milling – flexibles Werkstückhandling für kleine bis mittlere Losgrößen.

Mit Blick auf das DMG Mori-Portfolio lauten die Stichwörter Technologieintegration, Automatisierung und Digitalisierung, oder?

Das ist absolut richtig. Innovative Fertigungslösungen sind heutzutage der einfachste und effektivste Weg, eine bestehende Produktion wirtschaftlicher zu gestalten. Das beginnt schon bei der Komplettbearbeitung in einer Aufspannung, was wir auf der Intertool in Wels sowohl mit der CLX 450 TC, einem Dreh-Fräszentrum, zeigen als auch auf dem 5-Achs-Bearbeitungszentrum DMU 50. Beide Maschinen arbeiten dank Robo2Go vollautomatisch – ein zentrales Thema für die Fertigung der Zukunft. Dadurch können Betriebe auch in Zeiten des Fachkräftemangels Maschinen voll auslasten. In Heitec haben wir einen Partner, der sich in Form des Joint Ventures DMG Mori Heitec konkret mit den Herausforderungen der Automatisierung beschäftigt. Deren Experten werden ebenso am Messestand vor Ort sein. Die Digitalisierung des Werkzeugmaschinenbaus als dritter Aspekt ist ein Trend, der den gesamten Fertigungsprozess bis zur Qualitätskontrolle begleitet.

Mit der No-Code-Plattform von Tulip sind Anwender in der Lage, in der Produktion oder sogar direkt an einer DMG Mori-Maschine manuelle Arbeitsabläufe und Interaktionen ohne Programmierkenntnisse in einer selbst geschriebenen, prozessbezogenen App abzubilden.

Mit der No-Code-Plattform von Tulip sind Anwender in der Lage, in der Produktion oder sogar direkt an einer DMG Mori-Maschine manuelle Arbeitsabläufe und Interaktionen ohne Programmierkenntnisse in einer selbst geschriebenen, prozessbezogenen App abzubilden.

Demnach sind Werkzeugmaschinenhersteller heute gefordert, die Digitalisierung in der Entwicklung mitzudenken?

Idealerweise sogar mitzugestalten. Genau das macht DMG Mori mit seinem Portfolio seit einigen Jahren. ISTOS Planning & Control setzt beispielsweise schon beim Auftragseingang an und unterstützt Anwender dabei, die Fertigung effizient auszulasten. Aufträge werden geplant, an die Maschinen übertragen und der jeweilige Status wird aus der Produktion zurückgemeldet. Es sind keine Laufzettel oder Excel-Tabellen mehr nötig, weil die gesamte Fertigung übersichtlich visualisiert wird. Die Anwender können unplanmäßige Änderungen per Knopfdruck einpflegen, was ihnen große Flexibilität in der Planung verschafft. Gleichzeitig sorgen Plattformen wie my DMG Mori dafür, dass auch Serviceprozesse vereinfacht und beschleunigt werden. Eine unkomplizierte Hilfe bei Stillständen und gut geplante Wartungen gewährleisten eine hohe Maschinenverfügbarkeit – ein ganz entscheidender Punkt für eine flexible Planung und wirtschaftliche Fertigung.

Mit Robo2Go bietet DMG Mori ein flexibles Werkstückhandling für kleine bis mittlere Losgrößen.

Mit Robo2Go bietet DMG Mori ein flexibles Werkstückhandling für kleine bis mittlere Losgrößen.

Eine konsequente Digitalisierung bezieht also auch Prozessschritte abseits der Maschine ein?

Absolut. Die Auftragsplanung mit ISTOS ist ein solches Beispiel. Darüber hinaus findet TULIP immer öfter Einzug in die Fertigung. Mit der No-Code-Plattform erstellen Anwender sogenannte TULIP Apps, die manuelle Handlungsstränge wie Montagearbeiten oder die Qualitätskontrolle visualisieren und mit relevanten Datenabfragen anreichern. Auch für das Monitoring der Maschinen lassen sich solche Apps erstellen.

Welche Rolle spielt die Digitalisierung denn im Bereich der Peripherie?

Die digitale Transformation schreitet auch in der Peripherie voran. Der Kühl- und Schmierstoffhersteller Fuchs sowie Haimer, ein Anbieter von Werkzeugvoreinstellgeräten, Schrumpf- und Auswuchttechnik, Werkzeugaufnahmen sowie Vollhartmetallwerkzeugen, sind am Stand von DMG Mori vertreten. Wir stehen in enger Zusammenarbeit mit diesen und anderen Partnern. So wird Haimer auf der Messe das Thema Tool Management repräsentieren und mit Fuchs verbindet uns eine Technologiepartnerschaft im Bereich der Kühlschmierstoffe. Sie haben einerseits einen großen Einfluss auf die Bearbeitungsqualität, sind andererseits aber auch einem gewissen Verschleiß unterlegen. Eine Weiterentwicklung ist hier also mehr als sinnvoll. Der FLUID ANALYZER IDM, ein Innovationsprojekt dieser Partnerschaft, überwacht beispielsweise den Zustand des Kühlschmierstoffs mit Hilfe von speziellen Sensoren. Dementsprechend können Anwender auf Veränderungen der Parameter proaktiv reagieren und nachbessern.

Zusammenfassend kann man also sagen, dass es viele Stellschrauben gibt, um eine Produktion wirtschaftlicher zu gestalten und gleichzeitig einen hohen Qualitätsanspruch aufrecht zu erhalten.

Danke für das Gespräch.

Halle 20, Stand 1221

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