anwenderreportage

Chiron Group DataLine: Prozesssicherheit und Produktivität gesteigert

Die schnell wachsende Hammerer Aluminium Industries (HAI) im oberösterreichischen Ranshofen hat 2014 erstmals zwei Chiron-Bearbeitungszentren mit der Softwarelösung Chiron DataLine nachgerüstet. Das Tool sammelt, analysiert und kommuniziert zahlreiche Maschinendaten und trägt mit verschiedenen Analysefunktionen zu mehr Transparenz, einer zuverlässigeren Produktionsplanung und einer erhöhten Anlageneffektivität bei. Die Kombination aus dynamischen Bearbeitungszentren und produktivitätssteigernder Software DataLine sorgt nun für kontinuierliche Verbesserungen in der Fertigung. Autor: F. Stephan Auch, Fachjournalist

Einstiegsbild

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Dr. Markus Schober
Geschäftsführer HAI Österreich und Deutschland.

„Chiron DataLine ist bestens geeignet für die Serienproduktion, wenn jede Sekunde zählt. Denn sobald es Abweichungen im Prozess gibt, hilft das Tool, schnell die Ursachen zu erkennen. Ich bin sicher, die Gesamtanlageneffektivität lässt sich mit DataLine spürbar erhöhen.“

„Chiron DataLine ist bestens geeignet für die Serienproduktion, wenn jede Sekunde zählt. Denn sobald es Abweichungen im Prozess gibt, hilft das Tool, schnell die Ursachen zu erkennen“, beschreibt Dr. Markus Schober, Geschäftsführer HAI Österreich und Deutschland, den Nutzen von DataLine. Tobias Haderer, Gruppenleiter Instandhaltung & Engineering im Werk Ranshofen, ergänzt: „Durch das System lassen sich die vielen kleinen Produktivitätsverluste im Alltag vermeiden, die sich zu einer ansehnlichen Summe addieren.“

Im Geschäftsbereich „Processing“, der Komponentenfertigung am Standort, sind zwei identische vertikale Bearbeitungszentren Chiron MILL 3000 mit 2013 nachgerüsteter DataLine Software im Einsatz. Hinzu kam im Februar 2016 eine baugleiche Maschine, die bereits ab Werk mit dem Tool ausgestattet wurde. Eine weitere Maschine wird im Juli 2016 in Betrieb genommen. „Die Kombination aus dynamischen Bearbeitungszentren und produktivitätssteigernder Software sorgt für kontinuierliche Verbesserungen in der Fertigung“, erklärt Dr. Markus Schober. „Der Einsatz von DataLine wird in Zukunft Standard sein.“

Unabhängig von Maschinenhersteller, CNC-Steuerung und Endgerät – DataLine ermöglicht eine reibungslose und bidirektionale Kommunikation zwischen Maschinen und Endgeräten.

Unabhängig von Maschinenhersteller, CNC-Steuerung und Endgerät – DataLine ermöglicht eine reibungslose und bidirektionale Kommunikation zwischen Maschinen und Endgeräten.

Tobias Haderer
Gruppenleiter Instandhaltung & Engineering, HAI.

„Wir greifen vor allem auf die Übersicht der Nutzungszeiten, die Fehlermeldung und -protokollierung und die Wartungsübersicht zu. Gut ist außerdem, dass ich sofort eine E-Mail erhalte, wenn es ein Problem gibt. So werde ich auch dann informiert, wenn ich weder an den Maschinen noch an meinem Rechner bin.“

Komponentenfertigung von strategischer Bedeutung

Die Komponentenfertigung bei HAI wächst schnell und leistet einen großen Beitrag zum Unternehmenserfolg der letzten Jahre. „Der Markt für Extrusionsbauteile ist sehr wettbewerbsintensiv“, teilt Dr. Schober mit und ergänzt: „In Nischenmärkten mit hohen Anforderungen, z. B. bei Premiumkunden aus der Automobilbranche, sind wir erfolgreich als Lieferant von anspruchsvollen Alu-Strukturbauteilen.“ Dazu zählen beispielsweise Stoßfänger, Längsträger, Seitenteile im Bodenbereich und Überrollbügel, die in den Oberklassemodellen namhafter Autobauer eingesetzt werden.

Die 2007 gegründete HAI bietet die gesamte Fertigung von Profilbauteilen aus Aluminium unter einem Dach: vom Gießen des Alu-Recyclingmaterials zu Walzbarren und Pressbolzen über die Produktion von Profilen bis zur Fertigung kompletter Komponenten in der Abteilung „Processing“. Mit diesem Leistungsangebot ist das Unternehmen laut Dr. Schober gut aufgestellt: „Unsere Kunden wünschen von uns das fertige Werkstück als Gesamtpaket aus einer Hand, deshalb sind wir teilweise bereits an der Bauteilentwicklung beteiligt.“

Für HAI ist die Komponentenfertigung von strategischer Bedeutung für das weitere Unternehmenswachstum, so der Geschäftsführer: „Die Bearbeitung ist essentiell für unseren Erfolg in der Extrusion. Denn innovative Lösungen und Produkte in höchster Fertigungsqualität sind Schlüsselfaktoren für unseren zukünftigen Erfolg.“

HAI setzt in der Abteilung „Processing“, der Komponentenfertigung, drei vertikale Bearbeitungszentren Chiron MILL 3000 mit NC-Schwenkkopf, 5-Achs-Fräspaket und Mittentrennwand für den Pendelbetrieb und DataLine ein (Bilder: Chiron).

HAI setzt in der Abteilung „Processing“, der Komponentenfertigung, drei vertikale Bearbeitungszentren Chiron MILL 3000 mit NC-Schwenkkopf, 5-Achs-Fräspaket und Mittentrennwand für den Pendelbetrieb und DataLine ein (Bilder: Chiron).

Stephan Störmer
Leiter Nachrüstung bei Chiron.

„Die Software sorgt dafür, dass das Bearbeitungszentrum, die Werkzeuge, Rohteile, Betriebsmittel und Messmittel miteinander kommunizieren. Sie macht den Maschinenzustand und Prozessfortschritt in Echtzeit und an jedem browserfähigen Endgerät sichtbar.“

Dauerhaft hohe Anlageneffektivität

Während es in den beiden anderen Geschäftsfeldern „Rail“ und „Schiffbau“ vor allem um große Bauteile und kleinere Stückzahlen geht, bestellen die Fahrzeughersteller und -zulieferer vergleichsweise kleine Bauteile mit jährlichen Losgrößen zwischen 5.000 und 50.000. Sie werden auf den drei vertikalen Bearbeitungszentren Chiron MILL 3000 mit NC-Schwenkkopf, 5-Achs-Fräspaket und Mittentrennwand für den Pendelbetrieb gefertigt. Erworben hat HAI die Maschinen im Rahmen von Turnkey-Projekten, erklärt Schober: „Unsere Anforderungen waren kurze Taktzeiten, eine zuverlässig erreichbare Stückzahl, ein überzeugendes Vorrichtungskonzept und eine dauerhaft hohe Anlageneffektivität.“ Chiron bot eine Gesamtlösung aus einer Hand, die alle Vorgaben erfüllte, langfristig verfügbar und schnell lieferbar war.

Mit DataLine gelingen im Fertigungsalltag kontinuierlich weitere Verbesserungen der Maschinenproduktivität. Stephan Störmer, Leiter Nachrüstung bei Chiron, beschreibt das Tool wie folgt: „Die Software sorgt dafür, dass das Bearbeitungszentrum, die Werkzeuge, Rohteile, Betriebsmittel und Messmittel miteinander kommunizieren. Sie macht den Maschinenzustand und Prozessfortschritt in Echtzeit und an jedem browserfähigen Endgerät sichtbar.“

Der Einbau von DataLine in bestehende Anlagen ist unproblematisch. Hierzu muss lediglich die Hardware, ein 180 x 142 x 48 mm großer Industrie-PC, eingebaut und die Software in die Steuerung integriert werden.

Der Einbau von DataLine in bestehende Anlagen ist unproblematisch. Hierzu muss lediglich die Hardware, ein 180 x 142 x 48 mm großer Industrie-PC, eingebaut und die Software in die Steuerung integriert werden.

Infos zum Anwender

Hammerer Aluminium Industries (HAI) erzielte 2015 in den drei Produktionsbereichen Casting (Gießerei), Extrusion (Strangpressen) und Processing (mechanische Weiterverarbeitung) einen Umsatz von ca. EUR 380 Mio. Das Familienunternehmen ist an fünf Standorten in Österreich, Deutschland und Rumänien vertreten und beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiter.

Ausfälle rasch erkennen, typisieren und vermeiden

Am Markt eingeführt hat Chiron das Tool 2013. Kommunizieren kann es sowohl mit Steuerungen von Siemens – wie bei HAI – als auch von Heidenhain und Fanuc. Ferner kann es auf Werkzeugmaschinen der meisten Anbieter eingesetzt werden. Über die Oberfläche des Systems lassen sich die Daten von mehreren Maschinen verwalten, sodass ein Unternehmen seinen gesamten Maschinenpark überblicken kann. Die Übertragung der Daten geschieht über das firmeninterne Intranet oder mittels VPN-Verbindung über das Internet. In der neuesten, im März 2016 auf der Chiron Open House vorgestellten Version ist auch die angepasste Ausgabe auf Endgeräten wie Tablets und Handys möglich.

Störmer beschreibt den Nutzen für den Anwender: „Die Auswertungsfunktionen von DataLine helfen unseren Kunden, Ausfälle rasch zu erkennen, zu typisieren und zu vermeiden, beispielsweise durch eine vorbeugende Wartung. Oder dadurch, dass untypisches Verhalten und Verschleißerscheinungen frühzeitig erkannt werden. Und das Ganze für einen Anschaffungspreis, der im Vergleich zu den meisten Werkzeugmaschinen im Promille-bereich liegt.“

Tobias Haderer, Gruppenleiter Instandhaltung & Engineering im HAI Werk Ranshofen, Dirk Schmid, Vertriebsleiter Süddeutschland, Österreich und Schweiz, sowie Stephan Störmer, Leiter Nachrüstung, beide Chiron (v.l.n.r.:) sind sich einig: Das Herzstück von DataLine ist OEE, das Produktivitäts-Analyseprogramm, mit dem die Gesamtanlageneffektivität ermittelt werden kann..

Tobias Haderer, Gruppenleiter Instandhaltung & Engineering im HAI Werk Ranshofen, Dirk Schmid, Vertriebsleiter Süddeutschland, Österreich und Schweiz, sowie Stephan Störmer, Leiter Nachrüstung, beide Chiron (v.l.n.r.:) sind sich einig: Das Herzstück von DataLine ist OEE, das Produktivitäts-Analyseprogramm, mit dem die Gesamtanlageneffektivität ermittelt werden kann..

Produktivitätsermittlung und -steigerung

Das Herzstück von DataLine ist OEE, das Produktivitäts-Analyseprogramm, mit dem die Overall Equipment Effectiveness, also die Gesamtanlageneffektivität, ermittelt werden kann. OEE visualisiert die Nutzungszeit der Maschine und die Güte der gefertigten Werkstücke über einen definierten Zeitraum. Stephan Störmer erklärt: „Die Funktion OEE zeigt Stillstandzeiten an der Maschine, nennt die entsprechenden Gründe und sagt mir, wie das Verhältnis von Gutteilen zu allen produzierten Teilen ist. Außerdem erfahre ich, ob Qualitätsverluste am Rohteil lagen, an fehlender Maßhaltigkeit, schlechten Oberflächen, Werkzeugbrüchen oder ob es andere Ursachen gab.“

Zu den zahlreichen weiteren Analysefunktionen gehören „Machine Live“, das den Ist-Stand an der Maschine übermittelt, und „Production Overview“, das diese Daten über definierbare Zeiträume darstellt. Außerdem bietet die Lösung verschiedene Alarmfunktionen, die Maschinenfehler melden und auswerten, den Maintenance-Assistenten für die Wartungsplanung und ein Monitoringprogramm zur Überwachung der Hauptspindel.

Der Einbau in bestehende Anlagen ist unproblematisch. Hierzu muss lediglich die Hardware, ein 180 x 142 x 48 mm großer Industrie-PC, eingebaut und – je nach Aktualität der Steuerung – eine Software integriert werden. Nach Aussagen von Haderer hat das Nachrüsten einer MILL 3000 bei HAI rund vier Stunden gedauert.

Störungen werden sichtbar

Genutzt wird DataLine bei HAI bislang von den Mitarbeitern in der Instandhaltung und der Produktionsleitung, die in verschiedenen Büros über die Hallen verteilt sind. Im Mittelpunkt stehen drei Funktionen, erzählt Gruppenleiter der Instandhaltung Haderer: „Wir greifen vor allem auf die Übersicht der Nutzungszeiten, die Fehlermeldung und -protokollierung und die Wartungsübersicht zu. Gut ist außerdem, dass ich sofort eine E-Mail erhalte, wenn es ein Problem gibt. So werde ich auch dann informiert, wenn ich weder an den Maschinen noch an meinem Rechner bin.“

Die unterschiedlichen Bildschirme am Bedienpult der Maschine und auf den Rechnern in den Büros zeigen auf einen Blick, ob es sich bei einer Störung an der Maschine um einen Anlagenfehler oder um eine falsche Bedienung handelt. Haderer nennt ein Beispiel: „Zu Beginn hatten wir öfters Bedienfehler im Pendelbetrieb, der für die Mitarbeiter neu war. Der Grund wurde schnell sichtbar: Sicherheitsabfragen wurden nicht quittiert. Nachdem wir das erkannt hatten, haben wir die Bediener entsprechend instruiert. Seitdem taucht das Problem nicht mehr auf.“

Das Tool hilft HAI regelmäßig, individuelle Bedienfehler aufzudecken und diese mit entsprechenden Schulungen zu vermeiden. Außerdem erleichtert die Wartungsübersicht mit ihrem Überblick über die anstehenden Arbeiten und Intervalle der Arbeitsvorbereitung, die Einsatzzeiten der Maschinen zu planen und notwendige Servicechecks so zu legen, dass sie die Fertigung möglichst wenig stören.

Gesamtanlageneffektivität kann spürbar erhöht werden

Geschäftsführer Dr. Schober hebt vor allem die Transparenz des Fertigungsprozesses hervor, die das Tool durch seine Funktionen zur Datenanalyse ermöglicht. Er schätzt, dass die Produktivität der Maschinen durch seinen Einsatz merklich gesteigert werden kann: „Ich bin sicher, die Overall Equipment Effectiveness lässt sich mit DataLine spürbar erhöhen.“

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