interview
Wedco Tool Competence M310: Schlitz- und Trennfräsen im Überblick
NACHGEFRAGT: Das Produktsortiment der Paul Horn GmbH umfasst neben Einstech-, Längsdreh- und Nutfräswerkzeugen auch den Bereich Nut- und Trennfräsen. Dort stehen unterschiedliche Varianten für höchste Fertigungsflexibilität zur Verfügung. Wir sprachen mit Amadeus Jatschka, Produktmanager für Horn-Werkzeuge bei Wedco, über die Vorteile und Einsatzmöglichkeiten dieses Produktbereiches. Das Interview führte Ing. Robert Fraunberger, x-technik
Aufgrund der optimalen Schnittaufteilung wird der Schnittdruck mit dem M310 von Horn erheblich reduziert. Da der Span schmäler ist als die Nut, entstehen keine Späneklemmer. Die geschliffenen Wendeschneidplatten garantieren wiederum höchste Genauigkeiten und exzellente Oberflächengüten. Amadeus Jatschka, Produktmanager für Horn-Werkzeuge bei Wedco
Herr Jatschka, wo sehen Sie die Einsatzgebiete der Schlitz- und Trennfräser von Horn?
Die Schlitz- und Trennfräser von Horn können in nahezu allen Bereichen und Branchen eingesetzt werden, in denen tiefe und zugleich lange Schlitze in Bauteile eingebracht werden müssen bzw. Bauteile oder Teile davon (z. B. bei Gussteilen) abgetrennt werden müssen. Zum Einsatz kommen die Standardvarianten von Horn bei ungehärteten Stählen, Nichteisenmetallen und Kunststoffen.
Welche Werkzeugtypen bietet Horn im Bereich Trennfräsen?
Das 1-schneidige System M101 mit selbstklemmenden Schneidplatten und die mit 3-schneidigen Wendeschneidplatten bestückten Systeme M310, 382 und 383 bilden die Basis des Lieferprogramms zum Schlitzen und Trennen. Zum Schlitzfräsen können auch die mit Tangentialplatten ausgestatteten Fräsertypen M406 und M409, sowie der auf der AMB 2018 vorgestellte Scheibenfräser M610 zum Einsatz kommen. Abhängig vom Typ sind die Werkzeuge als Schaft-, Einschraub-, Scheiben- und Aufsteckfräser verfügbar. Bedingt können auch die Nutfrässysteme DCX, 613, 632, 636 und 939 zum Schlitz- und Trennfräsen verwendet werden.
Sonderlösungen basierend auf den oben genannten Standardtypen können auf die genauen Anforderungen des Kunden ausgelegt werden. Dabei sind beispielsweise Lösungen des Scheibenfräsers Typ 382 mit einem Durchmesser von 800 mm und Frästiefen von 230 mm realisierbar.
Wo liegen die Vorteile insbesondere des Systems M310?
Aufgrund der optimalen Schnittaufteilung – die Wendeschneidplatten werden auf zwei Ebenen bzw. auf beiden Seiten des Fräsers gespannt – wird der Schnittdruck erheblich reduziert. Da der Span schmäler ist als die Nut, entstehen keine Späneklemmer. Die geschliffenen Wendeschneidplatten garantieren wiederum höchste Genauigkeiten und exzellente Oberflächengüten. Mit den zur Verfügung stehenden HM-Sorten, kann zudem gezielt auf die Anforderungen der Bearbeitung eingegangen werden.
Welche Faktoren müssen bei der Anwendung besonders beachtet werden?
Grundsätzlich sollte das Gleichlauffräsen bevorzugt werden. Damit werden höhere Standzeiten erreicht und das Werkzeug hat geringere Tendenzen zum Verlaufen in der Nut. Durch die Spanformung der Schneidplatte, sind die Späne im Gleichlauffräsen leicht aus der Nut zu entfernen. Das Gegenlauffräsen sollte nur bei sehr tiefen Nuten angewandt werden, sobald Späneklemmer auftreten. Dabei kann das Werkzeug jedoch zum Verlaufen neigen und es sollten reduzierte hm-Werte für die Schnittdaten herangezogen werden. Bei sehr tiefen Nuten muss unbedingt auf ausreichend Spanraum geachtet werden. Der Erfolg der eingesetzten Werkzeuge ist natürlich auch von den verwendeten Schnittdaten abhängig.
Woher bekommt man die richtigen Schnittdaten?
Die Schnittdaten werden auf Basis der von Horn empfohlenen Schnittgeschwindigkeit und des hm-Werts berechnet. Diese sind abhängig vom zu zerspanenden Werkstoff sowie von der verwendeten Werkzeugtype. Mithilfe dieser Startwerte können dann online mit dem Schnittdatenrechner HCT (unter hct.phorn.de) die benötigten Vorschubwerte errechnet werden. Gerne unterstützen wir unsere Kunden hierbei bzw. leiten die bereits berechneten Daten weiter.
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