anwenderreportage
Coscom NC-Joker: „Joker“ im NC-Prozess
Mit einer durchgängigen CAM-Fertigungs-Prozesskette von Coscom reduziert Fette Compacting, Hersteller von Präzisionsmaschinen für die pharmazeutische Industrie, seine Durchlaufzeit um bis zu 50 %. Das System umfasst u. a. die NC-Programmierung mit dem neuen „NC-Joker“ Postprozessor-Konzept.
Als spezialisierter Hersteller von Maschinen für die pharmazeutische und chemische Industrie sieht sich die Fette Compacting GmbH mit besonderen Anforderungen in Punkto Präzision und Performance konfrontiert.
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Die Fette Compacting GmbH aus Schwarzenbek bei Hamburg entwickelt, produziert und vertreibt Hochleistungsmaschinen – z. B. Tablettieranlagen und -pressen für pharmazeutische und chemische Betriebe.
www.fette-compacting.de
Als hochspezialisierter Hersteller von Maschinen für die pharmazeutische und chemische Industrie sieht sich die Fette Compacting GmbH mit besonderen Anforderungen in Punkto Präzision und Performance konfrontiert. Das Unternehmen setzt in seiner Fertigung deshalb die vollständige CAM-Prozesskette von Coscom ein. Das System umfasst NC-Programmierung mit innovativem neuen „NC-Joker“ Postprozessor-Konzept, Fertigungsdaten-Management, Werkzeugverwaltung sowie virtuelle Maschine inkl. Maschinensimulation.
Diese leistungsfähige Gesamtlösung von Coscom verhilft dem Mittelständler zu mehr Effizienz und Flexibilität, um sich damit den Erfordernissen des globalen Wettbewerbs erfolgreich zu stellen. Konkret ist das Unternehmen damit in der Lage, die Programmierzeit für die NC-Programmierung um mindestens 30 % sowie die Durchlaufzeit von der Produktentwicklung bis zur Fertigung um knapp 50 % zu senken. „Reduktion der Zeit von der Entwicklung bis zum serienreifen Bauteil um 50 %“ steht als Zielvorgabe für jeden Mitarbeiter sichtbar auf einer Infotafel in einer Montagehalle der Fette Compacting GmbH. Matthias Hoffmann, Global Director Operations bei Fette Compacting erklärt, warum dieses Ziel dem mittelständischen Unternehmen so wichtig ist: „Wir wollen unserem Wettbewerb stets ein gutes Stück voraus sein. Nur dann können wir uns international behaupten. Und das schaffen wir, indem wir besser und schneller als die anderen sind.“
Mit seinen spezialisierten High-End-Produkten hat sich der Mittelständler nach eigenen Angaben zum Weltmarktführer entwickelt. Um den hohen Auftragseingang angemessen zu bedienen, arbeitet das Unternehmen im 3-Schichtbetrieb an fünf Tagen in der Woche. Dazu kommen ggf. Sonderschichten am Wochenende, wenn es die Auftragslage erfordert. Da die Anforderungen des Marktes durch Personalwachstum allein nicht zu erfüllen sind, investiert der Spezialmaschinenhersteller vor allem in die Effizienz seiner Anlagen und seiner Prozesse. Im Bereich der Mechanischen Fertigung setzt Fette Compacting auf einen heterogenen Maschinenpark, bestehend aus rund 20 CNC-Maschinen und BAZ verschiedener Hersteller für Dreh- Fräs- und Millturn-Bearbeitungen.
„Um weitere Marktanteile zu gewinnen, benötigen wir optimale und fehlerfreie Fertigungsprozesse“, gibt Hoffmann zu bedenken, „Das ist auch der Grund, warum wir dauerhaft eine stabile und funktionsfähige Software-Infrastruktur benötigen. Eine Software-Prozesskette von der Konstruktion bis zur Fertigungsmaschine war für uns das Ziel im Optimierungsprozess.“ Die Coscom Lösung mit dem innovativen CAM-System inkl. neuem „NC-JOKER“ Postprozessorkonzept, virtueller Maschine mit Simulation sowie Werkzeug- und gemeinsames zentrales CAM-Daten-Management erfüllt diese Vorgabe.
Um den hohen Auftragseingang angemessen zu bedienen, arbeitet das Unternehmen im 3-Schichtbetrieb an fünf Tagen in der Woche. Dazu kommen ggf. Sonderschichten am Wochenende, wenn es die Auftragslage erfordert.
NC-Joker löst veraltete Postprozessor-Technologie ab
Neben den Faktoren „Auslastung“ und „Minimierung von Nebenzeiten“ hängt die Wirtschaftlichkeit einer modernen CNC-Maschine maßgeblich von der Qualität ihrer Inputs, d. h. den optimalen NC Programmen, ab. Diese werden nach der Programmierung mit dem CAD/CAM-System im sog. „NC-Joker“ für jede Maschine und deren individuelle Kinematik erzeugt. Das innovative neue Konzept NC-Joker war u. a. ein ausschlaggebender Grund, warum sich Hoffmann und seine Kollegen für die Coscom-Software entschieden haben.
„Bevor der Joker zum Einsatz kam, wurden die NC-Sätze für unsere Maschinen mit einem Blackbox-Postprozessor-System erstellt, das der Hersteller unserer CAD/CAM-Software entwickelt hat. Doch das erwies sich im Laufe der Zeit als sehr unflexibel.“ Konkret bedeutete dies, dass Fette Compacting jedes Mal neu angepasste Postprozessoren benötigte, sobald das Unternehmen eine Fertigungsmaschine neu anschaffte, neu konfigurierte oder ein Update der Maschinensteuerung aufspielte. Denn die NC-Programmierung ist genauso individuell wie die Ausführung der Fertigungsmaschine selbst. Und da keine Maschine einer anderen gleicht, muss der NC-Code folglich für jede Maschinenkinematik individuell erstellt werden.
„In Bezug auf die NC-Programmierung ist Unabhängigkeit und maximale Flexibilität unser oberstes Ziel. Coscom kam da wie gerufen. Unser altes CAM-System haben wir durch ProfiCAM mit dem neuen Baustein NC-Joker abgelöst. Auf der Basis eines intelligenten, modular aufgebauten Baukastenprinzips können wir heute unsere neuen Postprozessoren selbst frei konfigurieren.“ Vor allem aber kann der Spezialmaschinenhersteller seine kinematisch komplexen Dreh- und Fräszentren jetzt mit optimierten Verfahrwegen und innovativen Technologien bzw. mit kürzeren Bearbeitungszeiten noch wirtschaftlicher und prozesssicherer betreiben.
Die leistungsfähige Gesamtlösung des „NC-Joker“ Postprozessor-Konzeptes von Coscom verhilft Fette Compacting zu mehr Effizienz und Flexibilität, um sich so den Erfordernissen des globalen Wettbewerbs erfolgreich zu stellen.
30% mehr NC-Programme in der gleichen Zeit
Dazu kommen weitere Vorteile: Das NC-Joker-Konzept hat sich im Vergleich zum vorher eingesetzten System als kostengünstiger erwiesen – außerdem bleibt das Know-how im eigenen Haus. Für ein Unternehmen wie Fette Compacting, das sehr großen Wert auf seine hohe Fertigungstiefe legt, ein entscheidendes Argument. Hoffmann zeigt sich sehr zufrieden mit der Coscom-Lösung: „Ja, die Qualität der NC-Programme ist sehr gut, wesentlich besser als beim alten CAM-System.“ Sein Mitarbeiter Klaus Dresel, der für die NC-Programmierung zuständig ist, ergänzt: „Beim Vorgängersystem mussten wir immer wieder nachträglich manuell korrigieren und verloren so jede Menge Zeit. Dazu kam, dass durch die neuen Maschinenkonzepte neue Unsicherheiten in der Programmierung entstanden. Das ist jetzt zum Glück nicht mehr so. Auch die Einfahr- und Rüstzeiten konnten wir dadurch beachtlich reduzieren.“
Besonders in der hohen Innovationsgeschwindigkeit sehen die Verantwortlichen von Fette Compacting den Grund für den Erfolg ihres Unternehmens. In den vergangenen Jahren wurden jeweils mehrere, vollständig neu entwickelte Maschinentypen in den Markt eingeführt. Deshalb setzen auch Hoffmann, Dresel und ihre Kollegen alles daran, diese Innovationsgeschwindigkeit zu halten und wenn möglich noch zu steigern. Dies schließt die gesamten Produktionsprozesse ein. Zeitverluste im NC-Prozess können sie sich nicht erlauben.
Als besondere Herausforderung kommt hinzu, dass überwiegend kleine Losgrößen produziert werden, die selten über 30 Stück hinausgehen. Werthaltige, komplexe Teile werden sogar auftragsbezogen gefertigt. Zudem werden die Montageabteilungen bei Fette Compacting direkt aus der mechanischen Fertigung versorgt. Umso wichtiger ist ein reibungsloser NC-Prozess, der in sich stabil und selbstregelnd ist, um dauerhaft erstklassige Produktqualität und eine exakte Lieferterminkette zu garantieren. Dresel: „Die Anzahl der Aufträge steigt und mit den Aufträgen zugleich auch die Komplexität der Bauteile. Und diese Komplexität müssen wir mit den NC-Programmen beherrschen. Mit dem alten Blackbox-System haben kleine Änderungen schon mal eine Woche gedauert.“
Im Gegensatz dazu haben die NC-Programmierer mit dem NC-Joker nun die Möglichkeit, derartige Änderungen sehr schnell im Haus selbst vorzunehmen. Alles in allem bewirkt die Coscom-Lösung eine beachtliche Beschleunigung der NC-Programmierung im Vergleich zu vorher. Matthias Hoffmann kann das eindrucksvoll mit Zahlen belegen: „Das Volumen, das wir durch die NC-Programmierung schleusen, ist rund 30 % höher als vorher. Und diese Effizienzsteigerungen haben wir letztendlich durch das Programmieren und optimale Postprozessoren als solches herausgeholt. Dazu kommt, dass die Software stabil und fehlerfrei funktioniert und man so gut wie nicht nacharbeiten muss.“
Im Bereich der Mechanischen Fertigung setzt Fette Compacting auf einen heterogenen Maschinenpark, bestehend aus ca. 20 CNC-Maschinen und BAZ für die Dreh- Fräs- und Millturn-Bearbeitungen.
Virtuelle Bearbeitung mit allen Daten aus einer Datenbank
Nach den positiven Erfahrungen mit dem Coscom CAM und NC-Joker Konzept schlossen Hoffmann und seine Mitarbeiter auch die übrigen Teile der Prozesskette mit Coscom- Lösungen – mit dem Fertigungsdaten-Management FactoryDIRECTOR und der Werkzeugverwaltung ToolDIRECTOR.
Besonders angetan zeigt sich Dresel vom Datenbankkonzept für die Fertigungs- und Werkzeugdaten: „Das CAM-Datenmanagement hat uns die Arbeit enorm erleichtert, wir können alles mit einem Klick sehr schnell finden und haben auf Knopfdruck alle für einen Auftrag relevanten Fertigungs- und Werkzeugdaten in einer gemeinsamen, durchgängigen Datenbank parat. Das hilft uns sehr, unser internes Know-how im Zerspanungsprozess effizient zu sammeln und transparenter bereitzustellen bzw. wirtschaftlicher zu nutzen.“
Neben dem Datenmanagement greifen Dresel und sein Team auf die „Virtuelle Maschine“ zur Maschinensimulation zurück. Sie sichert die Fertigung an den Maschinen virtuell ab, denn sie gibt den Mitarbeitern die Möglichkeit, den Arbeitsraum vollständig darzustellen, virtuell zu rüsten inklusive aller Spannmittel und Werkzeuge – und zwar genau so, wie es physikalisch später auch in der Maschine vorherrscht. Ein Aspekt, den Klaus Dresel besonders schätzt: „Mit dem Werkzeugdaten-Management und der Maschinensimulation können wir die gesamte Bearbeitung mit allen Parametern im Vorfeld der Bearbeitung komplett virtuell abbilden. Besonders bei den komplexen Teilen ist das eine große Hilfe und dient der Prozesssicherheit.“
Verknüpfung der Prozesse für 50 % weniger Durchlaufzeit
Die Einführung der Coscom-Software hat mit dazu beigetragen, dass Fette Compacting seiner Zielvorgabe „Reduktion der Zeit von der Entwicklung bis zum serienreifen Bauteil um 50 %“ ein großes Stück näher gekommen ist. Nicht nur die Umsetzung von Neuentwicklungen konnte aufgrund eines optimierten NC-Prozesses beachtlich gesteigert werden. Matthias Hoffmann resümiert: „Alles in allem konnten wir Effizienzgewinne im Fertigungsprozess von bis zu 30 % erzielen. Durch den Umstieg auf die prozessorientierte Coscom Lösung wurde unser Gesamtworkflow in der Zerspanung insgesamt schneller, reibungsloser und günstiger. Coscom ist ein echter „Joker“ in unserem NC-Prozess.“
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