anwenderreportage

EVO Informationssysteme EVOcompetition: Durchgängig digital

„Zaubertrank Digitalisierung“ macht kleine Unternehmen höchst leistungsfähig: Das im Jahr 1880 gegründete Familienunternehmen Hahn Mechanik, aus Sachsenheim nördlich von Stuttgart, wird mittlerweile in sechster Generation geführt. Auf den ersten Blick würden wohl die wenigstens Betrachter die moderne Vielfalt wittern, die sich hinter den Toren zur Produktion des Drei-Mann-Betriebs versteckt. Dank durchgängiger Digitalisierung mit der Lösung von EVO Informationssysteme arbeiten alle Prozesse hocheffizient.

Die EVO-Apps sind vollständig in die Maschinensteuerung integriert.

Die EVO-Apps sind vollständig in die Maschinensteuerung integriert.

Shortcut

Aufgabenstellung: Alle betrieblichen Abläufe bis in die Maschine über ein zentrales System abbilden.

Lösung: Durchgängige Digitalisierung mit Software von EVO Informationssysteme, darunter EVOcompetition und EVOjetstream.

Nutzen: Gute Produktionsplanung; hocheffiziente Prozesse; gesteigerte Lieferperformance.

Der Grundstein für die Metallverarbeitung wurde von Wolfgang Hahn gelegt. Schon vor der Jahrtausendwende wurden erste Maschinen für die Zerspanung angeschafft und Erfahrungen in der eigenen Lohnfertigung gesammelt. Mit dem Einstieg des Sohns Raphael Hahn in die Firma erfolgte eine Modernisierung und die vollständige Umorientierung von der Reparatur von Gartengeräten auf das profitablere und zukunftsfähige Feld der maschinellen Zerspannung mit modernen CNC-Werkzeugmaschinen.

Digitalisierte Prozesse: Auftragsbearbeitung – Maschinensimulation – Produktionsdatenbereitstellung.

Digitalisierte Prozesse: Auftragsbearbeitung – Maschinensimulation – Produktionsdatenbereitstellung.

Wolfgang Hahn
Geschäftsführer Hahn Mechanik

„Infolge des durchgängigen, digitalen Prozesses von der Kundenbestellung bis in die Maschine gewinnen wir natürlich eine ungeahnte Transparenz und Aussagefähigkeit gegenüber unserem Kunden.“

Zentrales System erforderlich

„Im Jahr 2018 hatten wir gerade unseren Maschinenpark mit einer automatisierten DMU 50 von DMG Mori aufgerüstet, um uns voll auf die Lohnfertigung mit der Zerspanung zu konzentrieren. Da haben wir sehr schnell erkannt, dass sich die vielen Aufträge nicht mehr alle im Kopf steuern lassen. Allerdings wollten wir eine Lösung, die möglichst viele Bereiche abdeckte“, erinnert sich Raphael Hahn.

Die bisherige Arbeitsweise mit verschiedensten mit Makros optimierten Excellisten, Dateien in tief verschachtelten Ordnerstrukturen sowie einem veralteten Warenwirtschaftssystem war viel zu umständlich und auch zu zeitraubend. Das Ziel war daher, alle betrieblichen Abläufe durchgängig digital bis in die Maschine über ein zentrales System abzubilden. Das Programm sollte einfach und logisch aufgebaut sein und ohne viele Dateneingaben alle Prozesse abdecken – kurzum ein System, welches auch in den Alltag eines Kleinbetriebs passt.

Visualisierung der Auftragsreihenfolge an den älteren Maschinen mittels Tablets.

Visualisierung der Auftragsreihenfolge an den älteren Maschinen mittels Tablets.

Digital gestützte Arbeitsweise

Nach längerer Suche stellte sich heraus, dass der Maschinenhersteller, über den bereits das CAD/CAM-System bezogen wurde, auch die passende Softwarelösung im Portfolio hatte. „Auf der AMB 2018 hatten wir uns dann das Softwarespektrum von EVO genauer angeschaut. Die umfassenden Möglichkeiten einer durchgängigen Digitalisierung und Vernetzung aller Prozesse bis in die Maschine haben uns sofort überzeugt“, resümiert Wolfgang Hahn.

Im Nachgang erarbeiteten die Familienmitglieder von Hahn und ein Anwendungsexperte von EVO in einem gemeinsamen Workshop die Strategie auf den Weg in die digital gestützte Arbeitsweise. „Besonders angetan waren wir von der engen und nahtlosen Verzahnung der einzelnen Softwarebausteine sowie der modernen Apps von EVO, die ebenso auf der CELOS-Maschinensteuerung genutzt werden können“, unterstreicht Raphael Hahn die Entscheidung für EVO. Dass auch die älteren Maschinen überraschenderweise für die Vernetzung nachgerüstet werden konnten und so in das Gesamtsystem eingebunden sind, sei laut Raphael Hahn ein weiterer Vorteil gewesen.

Aufspannsituation in Sekunden erfasst und jederzeit wieder abrufbar.

Aufspannsituation in Sekunden erfasst und jederzeit wieder abrufbar.

Infos zum Anwender

Das im Jahr 1880 gegründete Familienunternehmen Hahn Mechanik ist Experte für Metallbearbeitung und ein zuverlässiger Partner für die Fertigung von Einzel- bis hin zu Serienteilen. Das Unternehmen fertigt auf modernen CNC-gesteuerten Maschinen und ist dank Automationslösungen in der Lage, mannlose Schichten zu fahren.

www.hahnmechanik.de

Smarter Einstieg über die Cloud

Als Einstieg wurde beschlossen, die Geschäftsprozesse der Warenwirtschaft und der Produktionsplanung inklusive der Betriebsdatenerfassung (BDE) mit der Anwendung EVOcompetition auf einen Streich einzuführen. Für die digitale Verwaltung der Produktdaten und die Vernetzung der Maschinen kommt der Softwarebaustein EVOjetstream zum Einsatz. Damit war sogleich die Maschinenkonnektivität in der Werkstatt gesichert.

Geplant war, dass innerhalb von rund vier Wochen auch ein Server für die Installation des Systems beschafft und bereitgestellt werden sollte. Leider verzögerte sich die Beschaffung und Konfiguration des Windows-Servers. EVO stellte daraufhin kurzerhand den Softwarezugang kostenfrei in der Microsoft Azure-Cloud bereit. Somit konnte sowohl die Einweisung als auch die Grundkonfiguration und die Stammdatenpflege dennoch kurzfristig starten. „Die Möglichkeit, EVO auch in der Cloud zu nutzen, war für uns von enormen Vorteil, da wir uns so schneller mit dem EVO-Betriebssystem beschäftigen konnten“, so Raphael Hahn.

Drei Generationen bei Hahn Mechanik arbeiten jetzt digital (v.l.n.r.): Wolfgang Hahn, Dieter Hahn, Raphael Hahn, Lukas Cee von EVO Informationssysteme, und Daniel Hahn.

Drei Generationen bei Hahn Mechanik arbeiten jetzt digital (v.l.n.r.): Wolfgang Hahn, Dieter Hahn, Raphael Hahn, Lukas Cee von EVO Informationssysteme, und Daniel Hahn.

Selbsterklärende Bedienung

„Die Programmbedienung ist aus Sicht eines Praktikers logisch aufgebaut und sehr intuitiv. In der Regel kommt man mit einem Klick sofort ans Ziel, wodurch schon in einem Tag Einweisung die Erfassung von Artikeldaten, Stückliste und Arbeitsplan erklärt war. Die Zeit zwischen den Jahren konnten wir für die Vorbereitung des Produktivbetriebs nutzen, bevor dann die Daten auf unseren eigenen Server (on premise) umgezogen wurden“, freut sich Raphael Hahn über diese pragmatische Vorbereitung zur Umstellung auf die digitalen Geschäftsprozesse. Im Januar konnten so auch die ersten Aufträge im EVO-System simultan bearbeitet werden, um sogleich die nötige Routine in der digitalisierten Arbeitswelt zu erlangen.

Zusammengefasst wurde in zwei Tagen die Philosophie der EVO-Software vermittelt. Zwischen dem Erfassen erster Daten und der produktiven Nutzung des durchgängigen Fabrikbetriebssystems vergingen bei Hahn Mechanik gerade einmal zwei Wochen. „Am Tag, an dem wir das System scharf geschalten haben, war unser persönlicher Betreuer mit vor Ort, damit sofort besprochen werden konnte, wie auftretende Sonderfälle digital bewältigt werden können“, erinnert sich Raphael Hahn.

Modernste DNC-Übertragung an alten Maschinen nachgerüstet.

Modernste DNC-Übertragung an alten Maschinen nachgerüstet.

Gut strukturierte Prozesse

Die neue Arbeitsweise bei Hahn Mechanik könne man mit den bisherigen Excellisten und den umständlichen Eingaben in das Altsystem nicht einmal im Ansatz vergleichen. Jetzt aktualisieren sich alle Informationen und Daten mit der Verzahnung und Verknüpfung aller Geschäftsvorgänge von ganz allein. „Dadurch bleibt mehr Zeit für die Kundengewinnung und die Optimierung der Produktionsprozesse. So gut strukturiert und organisiert können wir uns mit der gewonnenen Schlagkraft in jeder Hinsicht mit viel größeren Marktteilnehmern in der Lohnfertigung messen“, so Hahn weiter.

Maschinen voll vernetzt

Möglichst alles digital und vernetzt, war die Devise als Vision für die Zukunft. Die Konnektivität zur Werkzeugmaschine und die Bereitstellung aller benötigten Daten in und an den Maschinen war eines der elementarsten Ziele bei der Umsetzung des Digitalisierungsvorhabens. Über den Baustein EVOjetstream ist die 5-Achs-Fräsmaschine DMU 50 nun vollständig in den digitalen Prozess eingebunden. Direkt auf der Maschinensteuerung kann mit der EVO-App auf alle produktrelevanten Daten zugegriffen werden. Auf Abruf wird das benötigte NC-Programm mit dem aktuellen Datenstand auf die Maschine geladen. Die umständliche Suche in einem Dateiverzeichnis nach dem richtigen Datenstand ist somit Schnee von gestern. Mit der neuen Arbeitsweise sind auch viele anderen Zeitfresser endgültig eliminiert worden.

Die Werkzeugaufrufe in NC-Code werden bei der Archivierung der Dateien im Datenmanagement automatisiert ausgelesen und interpretiert. Aus den darin enthaltenen Werkzeugen erzeugt das System EVOjetstream aus dem Maschinencode die Werkzeugliste. Beim Vorrüsten der Werkzeuge kann damit auf verlässliche und aktuelle Werkzeuginformationen zugegriffen werden. Da die Arbeitszeit nicht beliebig ausgedehnt werden kann, haben die Schwaben fast zeitgleich in die Automation der Maschine investiert. Mit der rationelleren Vorbereitung der Aufträge können so zusätzlich auch mannlose Schichten gefahren werden.

Vollkommene Transparenz

Elementare Voraussetzung für eine hohe Produktivität ist daher auch eine gute Produktionsplanung mit der Überwachung des aktuellen Produktionsfortschritts. „Infolge des durchgängigen, digitalen Prozesses von der Kundenbestellung bis in die Maschine gewinnen wir natürlich eine ungeahnte Transparenz und Aussagefähigkeit gegenüber unserem Kunden. Wir wissen über all unsere Vorgänge Bescheid und können so an den notwendigen großen und kleinen Stellschrauben drehen, um in kurzen Durchlaufzeiten eine pünktliche Lieferung von Einzelteilen und Kleinserien sicherzustellen“, resümiert Wolfgang Hahn über die gesteigerte Lieferperformance des Kleinbetriebs. Die Weichen für die Zukunft des Unternehmens mit einer mehr als hundertjährigen Tradition sind dafür bereits richtiggestellt.

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