anwenderreportage
Zoller venturion 450/6: Jubiläum macht Freude
3S erwirbt das 2.500. Einstell- und Messgerät von Zoller Austria: Die Herstellung von Extruderschnecken ist fertigungstechnisch eine anspruchsvolle Aufgabe. Neben hochwertigen Dreh-Fräsmaschinen zur Komplettbearbeitung ist entsprechendes Know-how und höchste Genauigkeit in der Zerspanung gefragt. Dazu trägt bei 3S nun ein neues Werkzeugeinstell- und Messgerät der Firma Zoller bei. Das venturion 450/6 ist nicht nur topmodern, sondern sogar das Gerät mit der Liefernummer 2.500 von Zoller Austria. Autor: Ing. Robert Fraunberger / x-technik
Ing. Wolfgang Huemer
Geschäftsführer Zoller Austria GmbH
„Mit unserer aktuellen Premiumbaureihe venturion können eine Vielzahl an Optionen und Einsatzmöglichkeiten modular an die Kundenbedürfnisse angepasst werden. Langlebigkeit und Präzision werden durch beste Markenkomponenten und sorgfältige Verarbeitung garantiert.
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Die 1991 gegründet 3S Schnecken + Spindeln + Spiralen Bearbeitungsgesellschaft m. b. H. (kurz 3S) aus Roitham hat sich auf die Fertigung von Kernteilen wie Schnecken, Zylinder oder Einzugsteile für die Extrusionsbranche spezialisiert. Pro Jahr werden rund 1.000 t Stahl verarbeitet und bis zu 1.500 Extruderschnecken sowie zwischen 200 und 300 Zylinder produziert.
Die Oberösterreicher sind damit zwar ein klassischer Nischenanbieter, nehmen aber am Weltmarkt aufgrund ausgereifter Technologie verbunden mit höchstem Verschleißschutz eine tragende Rolle ein. „Unsere Spezialität ist die Fertigung von hoch verschleißgeschützten Einheiten, wie sie bei der Verarbeitung von Kunststoffen durch die Beimengung verschiedener Additive notwendig sind, um eine entsprechend hohe Standzeit zu gewährleisten“, erklärt uns Ing. Walter Reisinger, geschäftsführender Gesellschafter bei 3S.
Mit dem Produkt der Extruderschnecken ist 3S zwar ein klassischer Nischenanbieter, nimmt am Weltmarkt aufgrund ausgereifter Technologie verbunden mit höchstem Verschleißschutz aber eine tragende Rolle ein.
Ing. Walter Reisinger
Geschäftsführer 3S Schnecken + Spindeln + Spiralen Bearbeitungsgesellschaft m. b. H.
„Die von uns gefertigten Schnecken sind hochwertig und sehr kostspielig. Da ist ausschließlich der Einsatz des bestmöglichen Einstellgeräts die richtige Entscheidung. Mit dem venutrion 450/6 haben wir das sichergestellt.
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Verschleißschutz als zentrale Rolle
Erreicht wird das durch langjähriges Know-how sowie die intensive Beratung der Kunden im Vorfeld eines Projektes. Zudem hat man eine eigene, ganz spezielle Maschine zum Laser-Auftragsschweißen für die Schneckenstege entwickelt. „Unser LASEX-Verfahren eröffnet durch eine einzigartige Technologie ein Spektrum an Werkstoffpaarungen, welche bisher durch herkömmliche Schweißverfahren nicht realisierbar waren“, verrät Walter Reisinger. Der Laser erlaubt zudem ein kleineres Schmelzbad, wodurch Härten bis zu 57 HRC möglich sind.
Die Extrusionsbranche sei grundsätzlich sehr gut aufgestellt, so Reisinger, denn Recycling wird immer mehr ein Thema. Dadurch blickt er auch auf sehr erfolgreiche 25 Jahre zurück. Zudem will man zukünftig auch das Produktspektrum für die Öl- und Gas- Exploration weiter ausbauen. „Die dafür nötigen mechanischen Bearbeitungen passen gut zu unserer Spezialität, der Außen- und Innenbearbeitung in großen Längen-Durchmesser-Verhältnissen“, merkt der Geschäftsführer an.
Ein freudiger Anlass, zu dem Wolfgang Huemer (li.) Walter Reisinger gratuliert: Das venturion 450/6 von 3S ist nicht nur topmodern, sondern das Gerät mit der Liefernummer 2.500 von Zoller Austria.
Fachkräfte und hochwertiger Maschinenpark
3S beschäftigt im Traunviertel aktuell rund 60 Mitarbeiter im Zwei-Schichtbetrieb auf einer Produktionsfläche von 3.500 m² sowie seit 2010 am zweiten Produktionsstandort in St. Barbara im Mürztal – vor allem für die Herstellung von Doppelschneckenzylindern – weitere 23 Fachkräfte. Dass man bei 3S über einen hohen Facharbeiteranteil verfügt, liegt auf der Hand, denn die wirtschaftliche, mechanische Bearbeitung der gefertigten Schnecken und Zylinder ist kein einfaches Unterfangen. Zur Herstellung dieser Know-how-Teile, wie sie Walter Reisinger gerne bezeichnet, bedarf es Erfahrung und vor allem modernster Werkzeugmaschinen. Eine wesentliche Voraussetzung für eine wirtschaftliche Fertigung solcher Teile sei die Komplettbearbeitung, das heißt, Bearbeitungen wie Drehen, Fräsen, Bohren, Verzahnen bis zum Messen in einer Aufspannung durchzuführen.
Der Maschinenpark besteht deshalb unter anderem aus hochproduktiven Dreh-Fräsmaschinen. So können die Traunviertler auf zwei MPMC 850 aus dem Hause Weingärtner und drei Millturns von WFL (Anm.: jeweils eine M60, M65 und M80) Schnecken bis zu einer Drehlänge von 6.500 mm in einer Aufspannung fertigen. Darüber hinaus stehen diverse Schleif- und Poliermaschinen, spezielle Wirbelmaschinen, CNC-Fräs und -Drehmaschinen, zwei Bohrwerke sowie eine Honmaschine zur Verfügung.
Infos zum Anwender
3S produziert Schnecken für Extrusion und Spritzguss bis zu einer Länge von 6.500 mm und einem Durchmesser von 500 mm (ein - und mehrteilig). Angeboten werden verschiedenste Ausführungen für alle Anwendungsbereiche der Extrusion: Schnecken in nitrierter Ausführung, verschleißfest steggepanzerte Schnecken mit verschiedenen Panzerungsmaterialien abgestimmt auf den Zylinderwerkstoff. Schnecken für die Nahrungsmittelindustrie, Chemie, Keramikextrusion, Gummiextrusion und natürlich Schnecken aus Sondermaterialien für besonders spezielle Anwendungen. Zudem sind Zusatzteile wie Misch- und Scherteile, Schneckenspitzen oder Rückstromsperren ebenfalls im Produktprogramm von 3S enthalten.
Werkzeugvoreinstellung sichert Genauigkeit
Für die komplexen Zerspanungsaufgaben bedarf es zudem hochwertiger und vor allem präziser Werkzeuge. Daher ist bei 3S auch die Werkzeugvoreinstellung ein wichtiger Aspekt. Seit Anfang an vertraut man in diesem Bereich auf die Qualität von Zoller. „Wir haben uns vor mehr als 20 Jahren für ein V420 Einstell- und Messgerät entschieden, das bis heuer ohne Probleme und sehr zuverlässig unsere Werkzeuge vermessen hat“, erinnert sich der Geschäftsführer.
Nichts desto trotz hat man sich in diesem Jahr für die Investition in ein neues, topmodernes Gerät entscheiden. „Aufgrund der guten, wirtschaftlichen Entwicklung planen wir die Erweiterung unserer Fertigungsfläche um eine weitere Halle, zudem werden auch die Werkzeugdimensionen immer größer. Gleichzeitig wollten wir damit auch die Digitalisierung unseres Fertigungsprozesses weiter vorantreiben“, begründet Walter Reisinger die Entscheidung.
Ein hochmoderner Maschinenpark sorgt bei 3S für eine wirtschaftliche Zerspanung der hergestellten Extruderschnecken. Zudem hat man eine eigene, ganz spezielle Maschine zum Laser-Auftragsschweißen für die Schneckenstege entwickelt, die für höchsten Verschleißschutz sorgt.
Bestes Produkt für hochwertige Teile
Letztendlich wurde gemeinsam mit Zoller das Einstell- und Messgerät venturion 450/6 ausgewählt. Warum bei diesem Projekt wiederum Zoller den Vorzug erhalten hat, begründet der Geschäftsführer einfach nachvollziehbar: „Die von uns gefertigten Schnecken sind hochwertig und sehr kostspielig. Da ist ausschließlich der Einsatz des bestmöglichen Einstellgeräts die richtige Auswahl.“
Zudem habe es in der langjährigen Zusammenarbeit nie Probleme geben – im Gegenteil: Die hohe Zuverlässigkeit, eine perfekte Betreuung und ein verlässliches Service sind Faktoren, die für Walter Reisinger in einer Zusammenarbeit wie mit Zoller Erfolgsfaktoren sind. Die geografische Nähe zur Firma Zoller Austria im nur wenige Kilometer entfernten Ried im Innkreis sieht er zwar positiv, war aber kein ausschlaggebender Faktor.
Das venturion von 3S ist wie bereits erwähnt das 2.500. Einstell- und Messgerät von Zoller Austria. Eine beachtliche Menge, die man in nur 27 Jahren erreicht hat und die Ing. Wolfgang Huemer, Geschäftsführer Zoller Austria GmbH, zurecht auch ein wenig stolz macht: „Zum einem sind wir sehr glücklich, dass wir dieses Ziel so schnell erreichen konnten und zum anderen freut es uns natürlich, dass wir dieses Jubiläum bei einem langen und sehr treuen Kunden zudem quasi in der Nachbarschaft feiern können.“
Die Bildverarbeitungssoftware pilot 3.0 ermöglicht mit einer einfachen, intuitiv bedienbaren Menüoberfläche eine schnelle und vollautomatische Werkzeugvermessung.
Modulare Premiumklasse
Das bei 3S nun im Einsatz befindliche Zoller Einstell- und Messgeräte venturion 450/6 überzeugt durch optimale Ergonomie, höchste Flexibilität sowie aufgrund hochwertiger Komponenten mit höchster Genauigkeit. „Mit unserer aktuellen Premiumbaureihe venturion können eine Vielzahl an Optionen und Einsatzmöglichkeiten modular an die Kundenbedürfnisse angepasst werden“, erläutert Wolfgang Huemer.
Ein Highlight der venturion Geräte ist die ace Hochgenauigkeitsspindel zur kraftbetätigten Werkzeugspannung für alle gängigen Werkzeugaufnahmesysteme wie Steilkegel, HSK, Capto, VDI oder KM. „Ein schneller, µ-genauer Adapterwechsel garantiert höchste Präzision und Prozesssicherheit“, betont Huemer. Auch die Anforderungen von 3S sowohl kleine als auch große und schwere Werkzeuge vermessen zu können, werden mit dem venturion 450/6 erfüllt. So bietet das Werkzeugeinstellgerät einen Verfahrweg von 600 mm in der Z-Achse sowie einen Durchmesserbereich bis ebenfalls 600 mm in der X-Achse.
Vollautomatisch zu höchster Genauigkeit
Ein weiteres Feature ist die modulare Drehmittenmessung. „Mit einer perfekt eingestellten Drehmitte erhöht sich die Werkzeugstandzeit, verkürzen sich die Rüstzeiten und verbessert sich letztlich auch die Qualität der Bearbeitung“, so der Zoller-Geschäftsführer weiter. Bei 3S ist das venturion 450/6 zudem mit der Bildverarbeitungssoftware pilot 3.0 ausgestattet, die über eine einfache, intuitiv bedienbare Menüoberfläche eine schnelle und vollautomatische Werkzeugvermessung ermöglicht.
Mit dem neuen Einstell- und Messgerät ist 3S laut Reisinger nun für den Ausbau der Fertigungskapazität gerüstet und kann auch alle im Einsatz befindlichen Werkzeuge vermessen. „In den letzten Wochen hat sich bestätigt, dass wir definitiv die richtige Entscheidung getroffen haben, denn auch unsere Fachkräfte sind mit dem venturion hoch zufrieden. Zudem hat sich auch die Präzision in der Zerspanung nochmals gesteigert“, resümiert Walter Reisinger abschließend.
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