Mapal c-Com: Digitalisiert zum nachgeschliffenen Werkzeug

Transparenz und Effizienz dank c-Com: Die Wiederaufbereitung von Werkzeugen stellt für produzierende Unternehmen einen wichtigen Kostenfaktor dar. Dabei sind das Nachschleifen und Wiederbeschichten in Herstellerqualität essenziell, um weiterhin das volle Potenzial von Werkzeugen nützen zu können. So weit, so unkritisch. Kritisch beim Prozess rund um das Wiederaufbereiten sind allerdings oft die Erfassung und Verwaltung der Werkzeuge beim nachschleifenden Unternehmen. Um für Kunden Transparenz zu schaffen, einen Aufbereitungsservice innerhalb weniger Tage sicherzustellen und die eigenen Mitarbeiter zu entlasten, setzt die Miller GmbH & Co. KG deshalb auf das Nachschliffmanagement der c-Com GmbH.

Das Nachschliffmanagement der c-Com GmbH bietet höchste Transparenz, enorme Zeitersparnis im Wareneingang, automatische Identifikation der Werkzeuge sowie einen erheblich reduzierten administrativen Aufwand.

Das Nachschliffmanagement der c-Com GmbH bietet höchste Transparenz, enorme Zeitersparnis im Wareneingang, automatische Identifikation der Werkzeuge sowie einen erheblich reduzierten administrativen Aufwand.

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Aufgabenstellung: Optimierung des Nachschleifprozesses von rund 6.000 Bohrern und Fräsern aus Vollhartmetall pro Woche.

Lösung: Nachschliffmanagement der c-Com GmbH.

Nutzen: Höchste Transparenz für die Kunden, automatische Identifikation der Werkzeuge, erheblich reduzierten administrativen Aufwand, enorme Zeitersparnis.

Rund 6.000 Werkzeuge treffen jede Woche zum Nachschleifen bei Miller in Altenstadt (Nähe Ulm) ein. „Beim Wiederaufbereiten von Werkzeugen beobachten wir ein starkes Wachstum von rund 20 Prozent jährlich“, sagt Stephan Loska, Director Technical Projects and International Service des Herstellers von Vollhartmetallwerkzeugen. Und so ist über die Jahre eine „Firma in der Firma“ entstanden, die sich ausschließlich dem Nachschleifen von Bohrern und Fräsern aus Vollhartmetall widmet. Wichtig dabei: Es kommen genau die gleichen Maschinen, Programme sowie Schleifscheiben wie bei der Fertigung der Neuwerkzeuge zum Einsatz. „So stellen wir verlässlich die Wiederaufbereitung in Herstellerqualität sicher“, betont Loska. Im Dreischichtbetrieb arbeiten dort rund 30 Mitarbeiter an den Maschinen. Zusätzlich sind vier Mitarbeiter im Wareneingang sowie fünf im Kundenservice ausschließlich für den Nachschleifbereich tätig.

2018 standen die Verantwortlichen rund um Stephan Loska vor der Aufgabe, trotz der starken Zunahme an Aufträgen sicherzustellen, dass die Kunden wie gewohnt nur wenige Tage auf ihr wiederaufbereitetes Werkzeug warten müssen. „Es war klar, dass wir entweder unsere Kapazitäten deutlich ausbauen oder aber unsere Prozesse weiterentwickeln und vereinfachen müssten“, erklärt Loska. Allen voran der Wareneingang bot dabei einiges an Potenzial.

Rund 6.000 Werkzeuge werden wöchentlich bei Miller in Originalqualität nachgeschliffen. Mithilfe von c-Com läuft dies nun wesentlich effizienter.

Rund 6.000 Werkzeuge werden wöchentlich bei Miller in Originalqualität nachgeschliffen. Mithilfe von c-Com läuft dies nun wesentlich effizienter.

Stephan Loska
Technischer Leiter bei Miller

„Aufgrund eines starken Wachstums beim Wiederaufbereiten von Werkzeugen mussten wir unsere Prozesse überdenken. Mithilfe von c-Com konnten wir alle unsere Vorhaben umsetzten. Das Resultat ist eine optimiertes und automatisiertes Nachschliffmanagement und vor allem zufriedene Kunden.“

Manueller Prozess – aufwendig und fehleranfällig

„Pakete kommen teilweise mit unterschiedlichen Werkzeugen unsortiert bei uns an“, erläutert Tobias Spiegl, der bei Miller für den Kundenservice im Nachschleifbereich zuständig ist. Die einzigen Daten zu diesen Werkzeugen befinden sich, wenn überhaupt, ausgedruckt auf dem Lieferschein. „Für unsere Mitarbeiter hieß das also, alle Werkzeuge zu sortieren und ihre Materialnummern, die bei kleinen Durchmessern oft nur mit der Lupe lesbar sind, mit den Positionen auf dem Lieferschein abzugleichen“, beschreibt Spiegl den Vorgang. Anschließend steht die Prüfung der Werkzeuge auf Nachschleifbarkeit auf dem Plan. Ausschlusskriterien können dabei der Zustand der Werkzeuge, die Mindestlänge oder Kundenvorgaben wie die maximale Anzahl an Nachschliffen sein. Nach der Identifikation der Werkzeuge, der Prüfung, ob die Positionen und die Stückzahlen mit dem Lieferschein übereinstimmen, und der sogenannten „Befundung“, also der Prüfung auf Nachschleifbarkeit, mussten all diese Daten manuell in das ERP-System (SAP) eingepflegt werden, um eine entsprechende Servicemeldung sowie die Auftragsbestätigung erstellen zu können.

„Bei einer Lieferung mit 80 Werkzeugen dauerte dieser weitestgehend manuelle Prozess rund zwei Stunden“, gibt Tobias Spiegl zu bedenken. Neben dem hohen Zeitaufwand war dieses Vorgehen zudem anfällig für Tipp- oder Übertragungsfehler. „Als Mitglied der Mapal Gruppe lernten wir sehr früh das Nachschliffmanagement der c-Com GmbH kennen“, erinnert sich Stephan Loska. Schnell stellten die Verantwortlichen fest, dass das Modul der Plattform c-Com genau die Prozesse abbildet, die bei Miller gefragt sind. „In enger Kooperation haben wir mit den Mitarbeitern von c-Com das Modul speziell auf unsere Bedürfnisse angepasst“, sagt Loska, „und so nach und nach den gesamten Prozess digitalisiert.“ Anfang 2019 ging das c-Com-Modul zum effizienten Nachschliffmanagement in den Livebetrieb.

Dank c-Com und dem eigens entwickelten Scanner geht die Erfassung im Wareneingang deutlich schneller.

Dank c-Com und dem eigens entwickelten Scanner geht die Erfassung im Wareneingang deutlich schneller.

Nach dem Scan der Werkzeuge im Wareneingang ist farblich gekennzeichnet, ob alle Positionen auf dem digitalisierten Lieferschein vollständig vorhanden sind.

Nach dem Scan der Werkzeuge im Wareneingang ist farblich gekennzeichnet, ob alle Positionen auf dem digitalisierten Lieferschein vollständig vorhanden sind.

Tobias Spiegl
Verantwortlich für den Nachschleifbereich bei Miller

„Bei einer Lieferung mit 80 Werkzeugen dauerte dieser weitestgehend manuelle Prozess rund zwei Stunden. Jetzt benötigen wir dafür mit unserem c-Com-Prozess nur noch 15 Minuten.“

c-Com bietet effizientes Nachschliffmanagement

„Seitdem sieht der Prozess für die Werkzeuge von drei Pilotkunden komplett anders aus“, erzählt Spiegl begeistert. Nach wie vor kommen die Werkzeuge unsortiert und lediglich mit den gedruckten Daten auf dem Lieferschein im Wareneingang an. Und schon enden die Gemeinsamkeiten zum „alten“ Prozess. „Als erstes scannt der Mitarbeiter im Wareneingang den Lieferschein ein. Über eine Texterkennung werden alle Daten automatisch in c-Com übernommen“, sagt Spiegl. Dies betrifft sowohl die Stückzahlen als auch die Positionen und die Kundendaten. Die Werkzeuge der drei Pilotkunden sind allesamt mit einem DataMatrix-Code versehen, der sie eindeutig identifizierbar macht.

Über einen eigens entwickelten Scanner lesen die Mitarbeiter im Wareneingang alle Werkzeuge der jeweiligen Lieferung ein. „Den Scanner haben wir speziell entwickelt, um die Erkennungszeit der mit bloßem Auge kaum erkennbaren Codes minimal zu halten“, so Loska. Automatisch werden die Werkzeuge den unterschiedlichen Positionen auf dem digitalisierten Lieferschein zugeordnet. Sind alle Werkzeuge gescannt, ist farblich hinterlegt direkt ersichtlich, ob alle Positionen auf dem Lieferschein vollständig vorhanden sind. Das c-Com Modul korrespondiert ständig mit SAP und so kann automatisch mit einem Klick auf die Maus die interne Servicemeldung erstellt werden. „Mit c-Com haben wir zudem direkt auf Etiketten umgestellt“, ergänzt Spiegl. Statt also mehrere Din A4-Papierbögen zum Auftrag zu legen, wird heute mit c-Com ein Etikett erzeugt und auf die entsprechende Kiste geklebt.

Die für die eindeutige Identifikation der Werkzeuge notwendigen DataMatrix-Codes werden bei Miller mit der Laseranlage RayDesk von LASERPLUSS auf die Werkzeuge aufgebracht.

Die für die eindeutige Identifikation der Werkzeuge notwendigen DataMatrix-Codes werden bei Miller mit der Laseranlage RayDesk von LASERPLUSS auf die Werkzeuge aufgebracht.

Per Knopfdruck werden Messergebnisse vom Bluetooth-Messschieber an c-Com übertragen.

Per Knopfdruck werden Messergebnisse vom Bluetooth-Messschieber an c-Com übertragen.

Automatisierter Prozess spart viel Zeit

Am „Befundungsplatz“ wird dieses Etikett gescannt und die Werkzeuge werden auf Nachschleifbarkeit geprüft. Dabei sind alle Kriterien zum jeweiligen Werkzeug sowie alle Ausschlusskriterien in c-Com hinterlegt. Erneut scannt der Mitarbeiter also das Werkzeug und bekommt direkt angezeigt, dass dieses beispielsweise auf die Mindestlänge hin geprüft werden muss. Über einen Bluetooth-Messschieber, der mit c-Com vernetzt ist, misst der Mitarbeiter das Werkzeug und überträgt das Ergebnis per Knopfdruck an c-Com. Dort wird automatisch der Spll- mit dem Ist-Wert verglichen und angezeigt, ob das Werkzeug nachgeschliffen werden kann oder nicht. Stellt der Mitarbeiter beispielsweise Ausbrüche an der Schneide fest, wählt er diese aus den hinterlegten Ausschlusskriterien aus. Sind alle Werkzeuge geprüft, wird per Mausklick die Auftragsbestätigung erstellt. Automatisch ist dort ersichtlich, welche Werkzeuge aus welchem Grund nicht nachgeschliffen werden können.

„Wenn wir erneut das Beispiel mit 80 Werkzeugen heranziehen, benötigen wir mit dem neuen Prozess statt der bisherigen zwei Stunden nur noch 15 Minuten“, fasst Tobias Spiegl die beeindruckende Zeitersparnis zusammen. Vorteilhaft ist dabei nicht nur der enorm reduzierte administrative Aufwand, sondern auch die Kapazitäten der Mitarbeiter, die dadurch freiwerden. „Die Mitarbeiter müssen nicht mehr stundenlang Daten in SAP einpflegen, sondern können für abwechslungsreichere und anspruchsvollere Aufgaben eingesetzt werden“, ergänzt Stephan Loska. Nicht allein deshalb seien die Mitarbeiter im Wareneingang vom Nachschliffmanagement mit c-Com begeistert. Trotz des hohen Automatisierungsgrads besteht zudem jederzeit die Möglichkeit, manuell in den Prozess einzugreifen.

Ohne das Nachschliffmanagement von c-Com müssen im Wareneingang alle Werkzeuge sortiert und ihre Materialnummern mit den Positionen auf dem Lieferschein abgeglichen werden.

Ohne das Nachschliffmanagement von c-Com müssen im Wareneingang alle Werkzeuge sortiert und ihre Materialnummern mit den Positionen auf dem Lieferschein abgeglichen werden.

Oft sind die Materialnummern nur unter der Lupe lesbar.

Oft sind die Materialnummern nur unter der Lupe lesbar.

Verantworten bei Miller den neuen Prozess zum Nachschliffmanagement (v. l.): Stephan Loska und Tobias Spiegl

Verantworten bei Miller den neuen Prozess zum Nachschliffmanagement (v. l.): Stephan Loska und Tobias Spiegl

Transparenz gewährleistet

Ein weiterer und für Loska der wichtigste Vorteil, den der neue Prozess mit c-Com bietet, ist die Transparenz für den Kunden: „Über das Serviceportal von c-Com ist jederzeit ersichtlich, wo sich welches Werkzeug befindet, wie oft welches Werkzeug bereits nachgeschliffen wurde beziehungsweise warum ein bestimmtes Werkzeug nicht mehr nachgeschliffen werden kann.“ Dank c-Com und den serialisierten Werkzeugen hat der Kunde also jederzeit den kompletten Überblick und kann die Historie jedes Werkzeugs nachvollziehen. So ist es auch möglich, den besten Zeitpunkt zu bestimmen, um Werkzeuge nachzubestellen. „Wir können viel mehr Transparenz bieten und deutlich offener gegenüber den Kunden agieren – und das kommt sehr gut an“, freut sich Loska. Und so weitet Miller den Einsatz von c-Com im gesamten Werk sukzessive aus, beispielsweise um Messergebnisse direkt vom Einstellgerät an die Maschine zu übertragen.

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