anwenderreportage

Haimer Power Clamp: Produktivitätsfaktor Werkzeugaufnahme

In der Automatisierung spielt die Schnittstelle zwischen Schneide und Spindel eine entscheidende Rolle: Die Lugauer GmbH hat sich auf die präzise Fertigung von Bohr-, Fräs- und Drehteilen spezialisiert. Damit man beste Genauigkeiten sowie die für eine automatisierte Fertigung nötige Prozesssicherheit erreicht, geht der Tiroler Lohnfertiger keinerlei Kompromisse ein und verlässt sich bei der Werkzeugspannung großteils auf Werkzeugaufnahmen und Schrumpftechnik des Systemanbieters Haimer. Von Ing. Robert Fraunberger, x-technik

In der automatisierten Fräsbearbeitung setzt der Lohnfertiger Lugauer durchgängig auf Schrumpffutter von Haimer. Neben dem Vorteil einer hohen Rundlaufgenauigkeit und einer somit einhergehenden Steigerung der Prozesssicherheit sind dadurch auch die Standzeiten der Werkzeuge, Nachbearbeitungen sowie Servicekosten gesunken.

In der automatisierten Fräsbearbeitung setzt der Lohnfertiger Lugauer durchgängig auf Schrumpffutter von Haimer. Neben dem Vorteil einer hohen Rundlaufgenauigkeit und einer somit einhergehenden Steigerung der Prozesssicherheit sind dadurch auch die Standzeiten der Werkzeuge, Nachbearbeitungen sowie Servicekosten gesunken.

Ing. Gernot Lugauer
Geschäftsführer Lugauer GmbH

„Wenn es um eine automatisierte Fertigung geht, ist Prozesssicherheit und Präzision ausschlaggebend und da gibt es für uns keine Alternative zu den Werkzeugaufnahmen und der Schrumpftechnologie von Haimer.“

Ing. Hartwig Lugauer hat das gleichnamige Unternehmen im Jahr 1993 in Jenbach gegründet und damals das gesamte Team des Vorrichtungsbaus der ehemaligen Jenbacher Werke übernommen. Mit zwölf sehr erfahrenen Mitarbeitern konnte man so den Geschäftsbereich aufrechterhalten. Nur ein Jahr später stieg der heutige Geschäftsführer und Inhaber Ing. Gernot Lugauer in den väterlichen Lohnfertigungsbetreib ein. Er ergänzte das Bearbeitungsportfolio, erschloss neue Kundenkreise und baute das Familienunternehmen sukzessive aus.

Heute beschäftigen die Tiroler 36 Mitarbeiter und produzieren auf rund 4.000 m² hauptsächlich Vorrichtungen, Prototypen, Einzel- und Serienteile. „Unser Schwerpunkt hat sich jedoch klar auf die komplexe und hochgenaue Bearbeitung zumeist kleiner Losgrößen verlagert. Im Gegensatz zur Großserienbearbeitung kann man sich mit 5-Achs- bzw. Komplettbearbeitung und Automation vom Markt differenzieren“, begründet Gernot Lugauer den eingeschlagenen Weg. Als ganz wesentlich sieht er eine ständige Modernisierung des Maschinenparks und der Fertigungsmöglichkeiten an: „Gerade der Schritt zur Automatisierung ist auch für Lohnfertiger unabdingbar. Wir bieten zu 100 % dokumentierte Qualität und das zu kürzesten Lieferzeiten bei maximaler Flexibilität.“

Eine beachtliche Eigenkapitalquote von derzeit 86 % zeigt deutlich, wie der Familienbetrieb tickt: „Wir investieren jährlich in unser Gebäude und die Betriebsmittel – nur so bleiben wir international gesehen konkurrenzfähig“, ist sich der Geschäftsführer sicher. Trotz der aktuell guten Wirtschaftslage seien Aufträge jedoch kein Selbstläufer. „Glücklicherweise verfügen wir über einen sehr treuen Kundenstock. Unsere hohe Qualität und Liefertreue ist dafür maßgeblich verantwortlich.“

Oliver Lechner
Vertriebsleiter Süddeutschland, Tirol und Vorarlberg bei Haimer

„Aufgrund der hohen Rundlaufgenauigkeit und der dadurch resultierenden Vorteile in der Bearbeitung amortisiert sich eine Investition in die Schrumpftechnologie in sehr kurzer Zeit.“

Fertigungsmittel sichern Qualität

Der Maschinenpark bei Lugauer ist auf dem neuesten Stand der Technik. Zehn CNC-Drehmaschinen, fünf 5-Achs-Bearbeitungszentren, vier 4-Achs-Bearbeitungszentren, zwei Schleif-, zwei Erodiermaschinen sowie zahlreiche Oberflächenverfahren und eine Schlosserei bieten flexible und vielfältige Fertigungsmöglichkeiten, die Genauigkeiten bis in den µm-Bereich ermöglichen. Zwei Koordinatenmessmaschinen sowie eine Vielzahl weiterer Messinstrumente dokumentieren die Qualität der Produkte: „Wir liefern immer aussagekräftige Protokolle, die die Ebenheit und Parallelität belegen und das macht auf Dauer auch den Unterschied aus“, betont der Geschäftsführer und ergänzt: „Höchste Qualität führt sukzessive auch zu mehr Aufträgen.“

In die automatisierte Fräsbearbeitung stieg man im Jahr 2016 ein. „Ein wichtiges Ziel war es, meinen Mitarbeitern durch eine Automatisierung Druck zu nehmen. Wenn die Systeme eingespielt sind, hat man acht Stunden Zeit um letztendlich 16 Stunden lang Teile zu produzieren“, zeigt Lugauer einen Aspekt auf, den nicht jeder sofort sieht. Denn der Mitarbeiter sei in jedem Unternehmen das wichtigste Gut, egal ob mit oder ohne Automatisierung. Bis man jedoch ein zufriedenstellendes Level erreicht hat, benötigt es laut Gernot Lugauer bis zu einem Jahr und eine ganzheitlich abgestimmte Prozesskette. Neben den Maschinen sieht er da noch zahlreiche weitere entscheidende Bausteine: „Ein modernes CAM-System samt Simulation ist genauso entscheidend, wie Paletten mit einem Nullpunkt-Spannsystem. Ausreichend Werkzeuge im Magazin verringern die Nebenzeiten und ermöglichen auch einen mannlosen Betrieb.“ Ebenso wichtig und für die Genauigkeit mitentscheidend bezeichnet der Geschäftsführer die Werkzeugaufnahme: „Hier haben wir uns in der Automatisierung zur Gänze auf Aufnahmen samt Schrumpftechnologie von Haimer festgelegt, denn deren Produkte sind ein Garant für höchste Präzision und Rundlaufgenauigkeit.“

Im Einsatz bei Lugauer ist das Hochleistungsschrumpfgerät Power Clamp Economic Plus NG. Es ermöglicht das Schrumpfen und Kühlen von HM- und HSS-Werkzeugen im Durchmesserbereich 3,0 bis 32 mm in sehr kurzen Zykluszeiten.

Im Einsatz bei Lugauer ist das Hochleistungsschrumpfgerät Power Clamp Economic Plus NG. Es ermöglicht das Schrumpfen und Kühlen von HM- und HSS-Werkzeugen im Durchmesserbereich 3,0 bis 32 mm in sehr kurzen Zykluszeiten.

Schnittstelle als wichtiges Bindeglied

Gestartet hat die Zusammenarbeit zwischen Lugauer und Haimer mit der Investition in eine Hermle C22 samt Palettenwechselsystem: „Anfangs war ich jedoch noch nicht von der Notwendigkeit der Schrumpftechnologie überzeugt, doch glücklicherweise hat mir Oliver Lechner die Vorteile und die damit verbundenen Auswirkungen auf unsere Produktion nähergebracht.“

Oliver Lechner ist Vertriebsleiter Süddeutschland, Tirol und Vorarlberg bei Haimer. „Als ich von dem Projekt erfahren habe, war es klar, dass ich Herrn Lugauer besuchen muss, denn ich wusste von den hohen Qualitätsansprüchen der Jenbacher. Und bei einer automatisierten 5-Achs-Bearbeitung von komplexen Bauteilen ist die Schnittstelle zwischen Zerspanungswerkzeug und Spindel mitentscheidend für die Prozesssicherheit und letztlich auch die Genauigkeit. Eine Investition in die Schrumpftechnologie amortisiert sich dadurch in sehr kurzer Zeit.“

Ein speziell ausgearbeitetes Erstausrüstungspaket von Haimer unterstützte den Tiroler Lohnfertiger darüber hinaus bei der Einführung der neuen Aufnahmen. „Wir wussten ja anfangs nicht, welche und wie viele Aufnahmen bzw. welche Durchmesser wir benötigen. Obwohl wir einen Rahmenvertrag abschlossen, konnten wir die einzelnen Produkte dann über eine gewisse Zeit abrufen und so sukzessive in die Thematik hineinwachsen“, freut sich Gernot Lugauer über die gute Zusammenarbeit mit Haimer vom Start weg. Dem Geschäftsführer ist zudem wichtig, dass seine Partner im europäischen Zentralraum produzieren, und das ist beim Familienbetrieb Haimer GmbH mit Headquarter und Produktionsstätte im bayerischen Igenhausen bei Augsburg definitiv der Fall.

V.l.n.r.: Mit der Zusammenarbeit hochzufrieden sind Christian Aigner, Leitung Mechanische Fertigung bei Lugauer, sowie Oliver Lechner und Stephan Mix (beide Haimer).

V.l.n.r.: Mit der Zusammenarbeit hochzufrieden sind Christian Aigner, Leitung Mechanische Fertigung bei Lugauer, sowie Oliver Lechner und Stephan Mix (beide Haimer).

Infos zum Anwender

Die Lugauer GmbH hat sich auf die hochpräzise Fertigung von Bohr-, Fräs- und Drehteilen in sämtlichen zu bearbeitbaren Werkstoffen spezialisiert. Der Maschinenpark ist sowohl für die Herstellung von Einzelteilen und Kleinserien als auch zur Großserienfertigung von Dreh- und Frästeilen geeignet. Ebenso kann man im Bereich Sondermaschinen-, Werkzeug- und Vorrichtungsbau auf große Erfahrung setzen. Zudem konstruiert und fertigt man Sondermaschinen, Biegelehren, ZSB-Lehren, Dichtheitsprüfvorrichtungen, kombinierte Prüf- und Prägeeinrichtungen sowie Schweißkonstruktionen und Werkzeuge aller Art. Auch im Bereich Spritzgusswerkzeuge konnte man bereits Erfahrung sammeln.

Hochleistungsschrumpfgerät von Haimer

Entschieden hat man sich in einem gemeinsamen Auswahlprozess für das Hochleistungsschrumpfgerät Power Clamp Economic Plus NG. Es ermöglicht das Schrumpfen und Kühlen von HM- und HSS-Werkzeugen im Durchmesserbereich 3,0 bis 32 mm in sehr kurzen Zykluszeiten.

Die intelligente NG-Spule (Anm.: 13 kW Leistung) sowie die integrierte Kontaktkühlung ermöglichen eine sehr einfache Bedienung: „Unsere intelligenten NG-Spulen sind einfach verstellbar, wodurch mit nur einem Dreh die Spule in Länge und Durchmesser auf die Größe des Schrumpffutters eingestellt werden kann. Anschlagscheiben sind überflüssig. Dadurch wird das Futter gezielt mit maximaler Energie nur an den Stellen erwärmt, auf die es ankommt – auch bei Sonderaufnahmen“, bringt sich Stephan Mix, Vertriebstechniker bei Haimer, ein.

Angesichts des geringen Kostenanteils eines Schrumpffutters an den Fertigungskosten und der daraus resultierenden Vorteile lohnt es sich laut Lugauer in hohe Qualität zu investieren, wie sie sich in allen Haimer-Schrumpffuttern bemerkbar macht.

Angesichts des geringen Kostenanteils eines Schrumpffutters an den Fertigungskosten und der daraus resultierenden Vorteile lohnt es sich laut Lugauer in hohe Qualität zu investieren, wie sie sich in allen Haimer-Schrumpffuttern bemerkbar macht.

Insgesamt hat man bei Lugauer rund 250 Werkzeugaufnahmen von Haimer in Verwendung. Neben den Schrumpfaufnahmen auch noch mechanische SK40- und HSK-63 Aufnahmen.

Insgesamt hat man bei Lugauer rund 250 Werkzeugaufnahmen von Haimer in Verwendung. Neben den Schrumpfaufnahmen auch noch mechanische SK40- und HSK-63 Aufnahmen.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

„Die Werkzeug-Schrumpftechnik ist im Werkzeug- und Formenbau nicht mehr wegzudenken, doch sie findet auch zunehmend Einzug in der Präzisionszerspanung für die Automobil- und Luftfahrtindustrie sowie immer häufiger auch im allgemeinen Maschinenbau bzw. der Lohnfertigung“, weiß Oliver Lechner aus Erfahrung. „Insbesondere im High-End-Bereich der Metallzerspanung wissen die Anwender heutzutage die Präzision sowie den einfachen, schnellen Werkzeugwechsel zu schätzen.“ Zudem überzeugen Schrumpffutter durch ihre vielfältige Kontur- und Geometrieauswahl sowie bei Haimer letztendlich durch höchste Rundlaufgenauigkeit von ≤ 3 µm bei 3xD Werkzeugauskragung. „Ein gutes Beispiel ist unsere Power Serie, die durch eine extra verkürzte und vibrationshemmende Außenkontur optimale Haltekräfte für produktive Fräsoperationen ermöglicht“, ergänzt Stephan Mix. Insgesamt hat man bei Lugauer rund 250 Werkzeugaufnahmen von Haimer in Verwendung. Neben den Schrumpfaufnahmen auch noch mechanische SK40- und HSK-63 Aufnahmen.

Die Lugauer GmbH setzt seit Jahren auf eine komplexe und hochgenaue Bearbeitung zumeist kleiner Losgrößen. Im Gegensatz zur Großserienbearbeitung kann man sich mit 5-Achs- bzw. Komplettbearbeitung und Automation vom Markt differenzieren.

Die Lugauer GmbH setzt seit Jahren auf eine komplexe und hochgenaue Bearbeitung zumeist kleiner Losgrößen. Im Gegensatz zur Großserienbearbeitung kann man sich mit 5-Achs- bzw. Komplettbearbeitung und Automation vom Markt differenzieren.

Dokumentierte Qualität, höchste Präzision und Liefertreue: Neben der reinen Komponentenfertigung übernimmt Lugauer auch Aufträge im Bereich Sondermaschinen-, Werkzeug- und Vorrichtungsbau.

Dokumentierte Qualität, höchste Präzision und Liefertreue: Neben der reinen Komponentenfertigung übernimmt Lugauer auch Aufträge im Bereich Sondermaschinen-, Werkzeug- und Vorrichtungsbau.

Positive wirtschaftliche Gesamtbetrachtung

Neben den bereits erwähnten Vorteilen kommen laut Christian Aigner, Leitung mechanische Fertigung bei Lugauer, noch weitere, zu Beginn vielleicht nicht gleich messbare Argumente hinzu: „Die Werkzeugstandzeiten haben sich aufgrund der hohen Rundlaufgenauigkeit definitiv erhöht. Auch die Spindeln der Werkzeugmaschinen werden dadurch geschont – Folgekosten wie Wartung bzw. Spindeltausch sinken entsprechend.“

Dass man bei Lugauer mit Haimer rundum zufrieden ist, zeigt auch ein weiteres Automatisierungsprojekt. Denn der Tiroler Lohnfertiger hat im Frühjahr 2018 in eine Hermle C42 mit dem Handlingsystem HSflex investiert. Die 250 möglichen Werkzeugplätze wurden bis auf wenige Sondergrößen allesamt wieder mit Werkzeugaufnahmen von Haimer ausgerüstet. „Für uns gibt es keine Alternative zu Haimer – die Beratung, die Qualität der Produkte und die After-Sales-Betreuung sind vorbildlich“, findet Gernot Lugauer abschließend nur positive Worte.

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