Auf Wachstumskurs

Horn USA ist die am stärksten wachsende Niederlassung der Paul Horn GmbH: Deutschland ist definitiv Export-Weltmeister – ähnliches gilt auch für die Paul Horn GmbH mit Sitz in Tübingen. Der Spezialist für Einstech-, Längsdreh- und Nutenfräswerkzeuge beliefert seit vielen Jahren die ganze Welt mit Präzisionswerkzeugen „Made in Germany“ – seit 1998 auch mit einer eigenen Niederlassung in den USA. Bei einem Besuch im Werk in Franklin, Tennessee konnten wir einen Einblick in die momentan am stärksten wachsende Tochter der Paul Horn GmbH bekommen.

Auf 22 vollautomatisierten CNC-Schleifmaschinen und einer Fläche von 4.500 m² kann Horn USA rund 65 % der benötigten Werkzeuge vor Ort herstellen und somit für kürzeste Lieferzeiten sorgen.

Auf 22 vollautomatisierten CNC-Schleifmaschinen und einer Fläche von 4.500 m² kann Horn USA rund 65 % der benötigten Werkzeuge vor Ort herstellen und somit für kürzeste Lieferzeiten sorgen.

Andreas Vollmer
Geschäftsführer Horn USA

„Da die USA weltweit ein Schlüsselmarkt ist, haben wir mit einer unserer Niederlassung in Franklin langfristige Präsenz und entsprechenden Kundensupport gesichert. Die eigene Werkzeugfertigung mit gleicher Qualität wie in Tübingen garantiert kürzeste Lieferzeiten auch bei Sonderwerkzeugen.“

Autor: Ing. Robert Fraunberger / x-technik

Bereits seit Ende der 80er Jahre ist die Paul Horn GmbH, damals noch über einen Händler, in den USA mit dem Vertrieb von Präzisionswerkzeugen tätig. „Da die Region weltweit ein Schlüsselmarkt ist, wollten wir mit einer eigenen Niederlassung langfristige Präsenz und entsprechenden Kundensupport sichern“, erklärt uns Andreas Vollmer, Geschäftsführer von Horn USA sowie allen Auslands-Niederlassungen der Paul Horn GmbH. Im Jahr 1998 wurde die amerikanische Niederlassung schließlich in Franklin (nahe Nashville) gegründet.

Aufgrund stark steigender Umsatzzahlen und damit ständig wachsenden Kundenanforderungen hat man im Jahr 2001 auch mit einer eigenen Werkzeugproduktion gestartet. „Wir haben hier in Nashville eine Spiegelfertigung aufgebaut und diese sukzessive erweitert. Alle Produktionsmittel und -vorgänge sind äquivalent zur Produktion in unserem Headquarter in Tübingen. Selbst die Beschichtung der Werkzeuge ist die gleiche“, bringt sich Niederlassungsleiter David Fabry ein. In zwei Schichten und auch mannlos über Nacht werden die gängigsten Werkzeuge wie Supermini, Mini, Einstechen 312, 314, verschiedene Vollhartmetallfräser etc. gefertigt. Somit kann man den amerikanischen Kunden die gewohnt hohe Horn-Qualität mit kürzesten Lieferzeiten garantieren. Die Kunden stammen übrigens überwiegend aus den gleichen Zielgruppen wie hier in Europa. „Unser stärkster Kundenkreis kommt aus der Automobil- und deren Zulieferindustrie sowie der Medizintechnik. Genauso sind die Bereiche Landwirtschaft, Luft- und Raumfahrt und Energietechnik stark vertreten“, verrät uns Duane Drape, Verkaufsleiter Horn USA.

Auch die Sonderwerkzeugfertigung war ein logischer Schritt, so Vollmer weiter: „Die Ansprüche an Wirtschaftlichkeit und Produktivität des Zerspanungsprozesses sind hier in den USA nahezu gleich hoch wie in Deutschland oder Österreich. Rund 40 % unserer Produktion ist daher bereits auf individuelle Kundenbedürfnisse abgestimmt.“ Heute fertigt man auf 22 vollautomatisierten CNC-Schleifmaschinen auf einer Fläche von 4.500 m² und kann damit rund 65 % der benötigten Werkzeuge vor Ort herstellen. Der nächste Schritt ist bereits in Planung, wie Andreas Vollmer verrät: „Genauso wie in Tübingen werden wir in Zukunft unsere Werkzeuge auch hier in den USA selbst beschichten. Das sichert uns langfristig höchste Qualität und Flexibilität.“

Duane Drape
Verkaufsleiter Horn USA.

„Hier in den USA ist Produktivität bei vielen Unternehmen ein zentrales Thema. Da die Wertschöpfung im Bereich der Zerspanungstechnik in den letzten Jahren wieder stark gewachsen ist, werden speziell unsere Werkzeuglösungen immer häufiger nachge-fragt und benötigt.“

Wachstum beeindruckend

Diese hohen Investitionen kommen aber nicht von ungefähr. Dahinter verbirgt sich ein kontinuierliches Wachstum, das man vor allem durch die hohe Qualität der Werkzeuge erreicht habe. Bei der Gründung 1998 hat man mit lediglich zwei Personen gestartet, heute sind es bereits 85 Mitarbeiter. Operativ geleitet wird die Niederlassung, wie bereits erwähnt, von Duane Drape und David Fabry. „Alle unserer Auslands-Töchter werden von einem lokalen Management-Team geführt. Die verstehen das Land, die Menschen und deren Mentalität und auch die regional mitunter unterschiedlichen Anforderungen der Kunden“, begründet Vollmer.

Der Umsatz stieg von EUR 3,5 Mio. im Jahr 2000 auf nahezu 40 Mio. Ende 2014. Was in Summe ein durchschnittliches Wachstum von rund 15 Prozent pro Jahr bedeutet. (Anm.: das bekanntlich kritische Jahr 2009 miteinkalkuliert). „Aktuell ist Horn USA die am stärksten wachsende Niederlassung der Paul Horn Gruppe“, ergänzt Duane Drape sichtlich stolz.

Diese Ziele kann man aber nur mit entsprechend gut ausgebildeten und motivierten Mitarbeitern erzielen. „Wir arbeiten intensiv mit technischen Colleges hier in der Umgebung zusammen und bilden unsere Mitarbeiter natürlich auch intern intensiv aus. Dazu gehören Besuche in Tübingen, die wir neben Produktschulungen ebenso für technische Weiterbildungen nutzen“, so Drape weiter. Die Unterstützung seitens der Familie Horn, die neben Andreas Vollmer genauso den Kontakt zu den Mitarbeitern in den USA pflegen, kann er aus amerikanischer Sicht nicht als selbstverständlich bezeichnen. „Ein eigentümergeführtes Unternehmen ist einfach flexibler und die Wege für Entscheidungen sind kürzer. Der Erfolg liegt vor allem in der klaren Fokussierung auf das Kerngeschäft – nämlich hochqualitative Werkzeuge zu produzieren.“

Dies spiegelt sich auch in der Zufriedenheit der Belegschaft wider, die den familiären Einfluss aus Deutschland sehr würdigt. „Viele unserer Mitarbeiter sind schon lange im Unternehmen, schätzen die zahlreichen Vorzüge und sind dadurch top motiviert – mitunter ein Grund, weshalb wir mit dieser Dynamik wachsen können.“

Das Management-Team von Horn USA (v.l.n.r.): Duane Drape, Andreas Vollmer und David Fabry.

Das Management-Team von Horn USA (v.l.n.r.): Duane Drape, Andreas Vollmer und David Fabry.

Die Kunden in den USA stammen überwiegend aus den gleichen Zielgruppen wie hier in Europa –  auch die eingesetzten Werkzeuge sind ident.

Die Kunden in den USA stammen überwiegend aus den gleichen Zielgruppen wie hier in Europa – auch die eingesetzten Werkzeuge sind ident.

David Fabry
Niederlassungsleiter Horn USA.

„Ein eigentümergeführtes Unternehmen wie Horn USA ist einfach flexibler und die Wege für Entscheidungen sind kürzer. Der Erfolg liegt vor allem in der klaren Fokussierung auf das Kerngeschäft – nämlich hochqualitative Werkzeuge zu produzieren.“

Produktivitätssteigerung im Fokus

Wer glaubt, dass in den USA die Zerspanungsprozesse veraltet und nicht auf den neuesten Stand sind, der irrt. „Auch hier in den USA ist Produktivität bei vielen Unternehmen ein zentrales Thema. Da die Wertschöpfung im Bereich der Zerspanungstechnik in den letzten Jahren wieder stark gewachsen ist, werden speziell unsere Werkzeuglösungen immer häufiger nachgefragt und benötigt“, erklärt Verkaufsleiter Duane Drape. Einzig die zum Teil schlechte Ausbildungssituation sei hinderlich. „Daher setzen wir verstärkt auf die Schulung der Facharbeiter unserer Kunden“, so Drape – getreu seinem Motto: „Teaching the customer is a way to success“. Deshalb könne man speziell mit Top-Technologie aus dem Hause Horn punkten und so die Kunden bei schwierigen Aufgaben unter die Arme greifen.

2015 wird zusätzlich ein eigenes Vorführ- und Schulungszentrum im Werk in Franklin installiert. „Die Räumlichkeiten sind bereits vorbereitet und die Maschinen bestellt. Das wird unseren bereits sehr guten Stellenwert beim Kunden weiter erhöhen“, freut sich David Fabry über die zukünftigen Möglichkeiten und Duane Drape ergänzt abschließend: „Aufgrund all dieser Maßnahmen kommen wir unserem Ziel, im Jahr 2016 einen Umsatz von über EUR 50 Mio. zu erreichen, immer näher.“

www.hornusa.com

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