interview

Mit Teamspirit in die Zukunft: Seco Österreich unter neuer Führung

Seco Österreich hat mit Drago Djukanovic einen neuen Vertriebsleiter. Gemeinsam mit DI (FH) Johannes Wirtl MSc (Leitung Technik) und Mag. Maria Lechner (Leitung Customer Service) will er die österreichische Niederlassung des schwedischen Zerspanungsspezialisten in eine erfolgreiche Zukunft führen. Alle drei standen uns im ersten x-technik Videocast (siehe QR-Code) Rede und Antwort.

Wollen Seco Österreich in eine erfolgreiche Zukunft führen (v.l.n.r.): DI (FH) Johannes Wirtl MSc (Leitung Technik) und Mag. Maria Lechner (Leitung Customer Service) und Drago Djukanovic (Vertriebsleiter). (Bilder: x-technik)

Wollen Seco Österreich in eine erfolgreiche Zukunft führen (v.l.n.r.): DI (FH) Johannes Wirtl MSc (Leitung Technik) und Mag. Maria Lechner (Leitung Customer Service) und Drago Djukanovic (Vertriebsleiter). (Bilder: x-technik)

Seco Innovation Hub Day 2023

9. November 2023
Erkrath (D)
https://info.secotools.com/acton/media/45194/innovation-day-germany-2023

Herr Wirtl, bei Seco Österreich ist einiges neu. Was genau?

Wirtl: Unsere langjährige Chefin, Mentorin und Kollegin Monika Rieder ist nach über 20 Jahren bei Seco in den wohlverdienten Ruhestand getreten. Sie möchte sich auf diesem Wege bei allen Kunden für die ausgezeichnete Zusammenarbeit bedanken. Drago Djukanovic hat nun neben der Schweiz auch die Agenden der Vertriebsleitung in Österreich übernommen. Ich selbst habe im Gegenzug zusätzlich die technische Leitung in der Schweiz übernommen und meine Kollegin Maria Lechner zeichnet sich für den Bereich Customer Service und Innendienst verantwortlich.

Die neuesten Werkzeuglösungen von Seco: hochpräzise CBN-Wendeschneidplatten zum Hartdrehen, neue MF2-Schneidengeometrie für optimalen Spanbruch auf runden Wendeplatten, MTM JETI-Werkzeughalter zum 45° B-Achsen-Drehen sowie VHM-Tieflochbohrern bis 60xD.

Die neuesten Werkzeuglösungen von Seco: hochpräzise CBN-Wendeschneidplatten zum Hartdrehen, neue MF2-Schneidengeometrie für optimalen Spanbruch auf runden Wendeplatten, MTM JETI-Werkzeughalter zum 45° B-Achsen-Drehen sowie VHM-Tieflochbohrern bis 60xD.

Drago Djukanovic
Vertriebsleitung Seco Tools Austria

„Ich freue mich sehr auf die neuen Herausforderungen am österreichischen Markt sowie die Zusammenarbeit mit dem ausgezeichneten Team von Seco Österreich.“

Wie ist Seco in Österreich generell aufgestellt?

Das Team von Seco Österreich besteht neben uns drei Abteilungsleitern aus vier Anwendungs- und vier Vertriebstechnikern im Außendienst sowie vier Kolleginnen im Customer Service bzw. der After-Sales-Betreuung. Was mich besonders freut, ist die Tatsache, dass unser Team in dieser Form schon sehr lange besteht – dadurch haben wir auch einen ausgezeichneten Teamspirit und freuen uns auf die kommenden Aufgaben.

Seco hat die visuelle Markenidentität grundlegend modernisiert und eine neue, langfristige Markenstrategie eingeführt. Eine der markantesten Neuerungen des Rebrandings ist das weiterentwickelte Logo, dessen Farbgebung wie beim traditionsreichen Vorgänger die positive Ausstrahlung von Seco hervorhebt.

Seco hat die visuelle Markenidentität grundlegend modernisiert und eine neue, langfristige Markenstrategie eingeführt. Eine der markantesten Neuerungen des Rebrandings ist das weiterentwickelte Logo, dessen Farbgebung wie beim traditionsreichen Vorgänger die positive Ausstrahlung von Seco hervorhebt.

Sie selbst sind ja seit mittlerweile 23 Jahren bei Seco.

Das stimmt, ich habe vor 23 Jahren als Anwendungstechniker begonnen und bin mittlerweile nach mehreren internationalen Projekten im Konzern, neben Seminaren und Ausbildung, Marketing, Produktlösungen und Strategien, nun hauptsächlich für die Technik in Österreich und der Schweiz verantwortlich.

Das Customer Service-Team von Seco Tools Austria (v.l.n.r):  Maria Lechner, Ines Wintersperger, Stefanie Zsuganits, Lara Widder und Beatrix Wyt, flankiert von Johannes Wirtl und Drago Djukanovic.

Das Customer Service-Team von Seco Tools Austria (v.l.n.r): Maria Lechner, Ines Wintersperger, Stefanie Zsuganits, Lara Widder und Beatrix Wyt, flankiert von Johannes Wirtl und Drago Djukanovic.

DI (FH) Johannes Wirtl MSc
Technische Leitung bei Seco Tools Austria

„Vertrauen und Respekt sind wichtig, um erfolgreich zu sein und auf dieser Basis schaffen wir es als Team, neue Herausforderungen zu bewältigen und für die Zukunft gerüstet zu sein. Davon bin ich überzeugt und das ist auch meine Arbeitsweise.“

Wie lässt sich das vereinbaren?

Eigentlich sehr gut, vor allem können wir dadurch viele Synergien nutzen, zumal ja Drago (Anm.: Djukanovic) nun auch für den Vertrieb in Österreich zuständig ist. Dadurch können wir gegenseitig auch viel voneinander lernen. Beispielsweise werden in der Schweiz sehr viele hochpräzise, oftmals filigrane Bauteile aus hochfesten Materialien (Anm.: Uhrenindustrie oder Medizintechnik) bearbeitet. In Österreich gibt es wiederum sehr viele Auftragsfertiger, die sehr flexibel aufgestellt sein müssen – dieser Wissensaustausch wird bereits umgesetzt und funktioniert sehr gut.

Gutes Stichwort. Herr Djukanovic, können Sie sich bitte kurz vorstellen?

Djukanovic: Seit nun vier Jahren bin ich als Markt Manager für die Schweiz und seit Mai 2023 jetzt auch für den österreichischen Vertrieb zuständig. Ich bin gelernter Zerspanungstechniker mit anschließender Meisterprüfung und Bachelorstudium. Immer schon war ich im Bereich der Zerspanungsindustrie tätig, das macht mir Spaß und ist meine Leidenschaft.

Mit welchen Zielen starten Sie in Ihr neues Aufgabengebiet?

Das wesentliche Ziel ist es, unsere Kunden in Österreich so gut wie möglich sowohl technisch als auch wirtschaftlich zu unterstützen, damit der Fertigungsstandort gesichert bleibt. Gerade in den deutschsprachigen Ländern ist eine möglichst hohe Produktivität notwendig – und hier können wir mit intelligenten Lösungen sowie langlebigen und effektiven Zerspanungswerkzeugen unseren Beitrag leisten. Natürlich ist es auch ein Ziel, den Umsatz und Marktanteil zu steigern. Und ich bin überzeugt, dass das mit dem von Hannes (Anm.: Wirtl) angesprochenen Teamspirit möglich ist.

Frau Lechner, Sie leiten das Customer Service bei Seco Österreich – können Sie uns den Bereich kurz näherbringen?

Lechner: Ich bin mittlerweile seit elf Jahren bei Seco, leite den Bereich Customer Service und bin mit Herz und Seele damit verbunden. Mein Team besteht aus weiteren vier Mitarbeiterinnen. Für uns steht der Kunde im Mittelpunkt und wir sehen uns als Drehscheibe zwischen Außendienst, Innendienst und Kunden. Dabei sind wir direkt mit dem Customer-Service im Headquarter in Schweden vernetzt, aber auch mit unseren weltweiten Produktionsstätten, damit wir den Kunden das schnellstmögliche Service bieten können.

Seco hat gerade einen neuen Markenauftritt präsentiert. Können Sie uns dazu einen Einblick geben?

Djukanovic: Der überarbeitete Markenauftritt soll die neue Seco-Philosophie verkörpern. Wir haben daher die visuelle Markenidentität grundlegend modernisiert und eine neue langfristige Markenstrategie eingeführt. Eine der markantesten Neuerungen des Rebrandings ist das weiterentwickelte Logo, dessen Farbgebung wie beim traditionsreichen Vorgänger die positive Ausstrahlung von Seco hervorhebt.

Wirtl (ergänzt): Dies ist der Anfang einer Reihe von Maßnahmen, um sich als Vorreiter in den Bereichen Brancheninnovation, Effizienz und Nachhaltigkeit zu positionieren. Wir befinden uns schon länger auf diesem Weg – das neue Logo und der Slogan „Made for Makers“ gibt diesen Maßnahmen nochmals mehr Bewusstsein.

Lechner (ergänzt): Und es bekräftigt zudem den Wandel vom reinen Zerspanungsunternehmen zu einem umfassenden Technologiekonzern. Bereit machen für die Zukunft – nicht nur Werkzeuge liefern, sondern alles zu betrachten, was für einen wirtschaftlichen Fertigungsprozess wichtig ist. Das reicht bis zur Ausbildung zukünftiger Facharbeiter.

Stichwort Facharbeiter: Die Branche leidet schon seit geraumer Zeit an akutem Facharbeitermangel. Inwieweit kann Seco hier seine Kunden unterstützen?

Djukanovic: Dafür haben wir vielfältige Möglichkeiten. Glücklicherweise verfügen wir über ein top ausgebildetes Vertriebs- und Anwendungsteam, das unsere Kunden von der Auslegung der Werkzeuge über die Programmierung bis hin zu Maschinenerstausrüstungen bzw. Prozessoptimierungen bestens unterstützen kann. Diese Maßnahmen greifen sofort und fördern langfristig auch das Know-how unserer Kunden. Neben der persönlichen Betreuung bieten wir verschiedene digitale Tools an, um beispielsweise schnell zu den richtigen Schnittdaten zu kommen. Ein QR-Code auf der Wendeplatte hilft hier ebenso.

Wirtl (ergänzt): Zudem bieten wir kundenspezifische Inhouse-Seminare an, das ist eine meiner Leidenschaften. Dabei gehen wir auf den vorhandenen Maschinenpark, das gefertigte Produktspektrum samt Materialmix und auch auf das vorhandene Fachwissen in der Fertigung ein. Das Fantastische darin ist, dass wir hier herstellerneutrale Wissensvermittlung umsetzen, denn es geht vielmehr darum, das Fertigungsniveau der Kunden und deren Mitarbeitenden zu heben und somit für einen nachhaltigen Know-how-Transfer zu sorgen.

Lechner (ergänzt): Wir haben es oft mit jungen Menschen zu tun, die sich eventuell noch in der Lehrzeit befinden. Hier versuchen wir mit entsprechender Wertschätzung und Betreuung auch die Motivation und das Selbstvertrauen zu stärken.

Wie bereits angesprochen, können Unternehmen im deutschsprachigen Raum dem globalen Wettbewerb zukünftig wohl nur mehr mit höchster Produktivität und Wirtschaftlichkeit standhalten. Wie sehen Sie die Zukunft der Zerspanung hier in Mitteleuropa?

Djukanovic: Die Basis für einen erfolgreichen Fertigungsstandort bildet sicherlich, wie bereits erwähnt, die Ausbildung – unser duales Ausbildungssystem ist daher sehr wichtig und funktioniert auch sehr gut. Viele Unternehmen gehen aktuell verstärkt in das Thema Automatisierung und investieren gleichzeitig auch in moderne, leistungsstarke Werkzeugmaschinen. Und dazu bedarf es eben prozesssicherer und produktiver Zerspanungswerkzeuge, wo wir wieder bei Seco sind (schmunzelt). Letztendlich müssen wir gerade im deutschsprachigen Raum alle Möglichkeiten ausreizen und zudem die Digitalisierung weiter vorantreiben. Und dabei wollen wir unseren Beitrag leisten und dem Kunden eine intensive, persönliche Betreuung heute und auch in Zukunft bieten. Denn je besser unsere Kunden ihre eigene Produktion im Griff haben, desto konkurrenzfähiger sind sie am Markt.

Wirtl (ergänzt): Ein gutes Beispiel hierfür ist unser Innovation Hub in Erkrath bei Seco Deutschland. Das Innovation Hub ist eine kollaborative Umgebung, in der Kunden und Partner innovative Fertigungslösungen entwickeln können. Je nach Aufgabenstellung stellen wir ein Projektteam aus unserem Partnernetzwerk zusammen, um das effizienteste Ergebnis zu erzielen. Das reicht vom Testen neuer Werkzeuglösungen bis hin zur einer kompletten Prozessauslegung inklusive CAM-Programmierung. Zudem führen wir dort auch regelmäßig Kundenevents zu ausgewählten Themen durch (Anm.: siehe Terminbox).

Im Herbst präsentiert Seco traditionell neue Werkzeuglösungen bzw. -ergänzungen. Wo liegt hier aktuell der Fokus?

Djukanovic: Grundsätzlich verbessern und erweitern wir unsere Produktpalette für alle Sparten und Anwendungen. Aktuell stellen wir hochpräzise CBN-Wendeschneidplatten zum Hartdrehen, eine neue MF2-Schneidengeometrie für optimalen Spanbruch auf runden Wendeplatten, MTM JETI-Werkzeughalter zum 45° B-Achsen-Drehen sowie VHM-Tieflochbohrer bis 60xD vor. Wichtig ist aber vor allem, dass unsere Neuheiten zu den passenden Kunden kommen – wo sich der Kreis zur persönlichen Betreuung wieder schließt.

Wirtl (ergänzt): Neben den Standardwerkzeugen bieten wir verstärkt auch kundenspezifische Konzepte an Sonderwerkzeugen an, um die Prozesssicherheit sowie Produktivität bei gewissen Anwendungen, beispielsweise in der Serienfertigung, noch weiter zu steigern – Sonderwerkzeuganfragen werden übrigens über das Customer Service abgewickelt.

Lechner (ergänzt): Speziell das macht uns als Technologiekonzern auch aus, denn kundenspezifische Lösungen werden bei Seco immer in den dafür bestens geeigneten Produktionswerken entwickelt und produziert. Dafür haben wir eigene, optimierte Systeme und können somit unsere Kunden bestmöglich servicieren.

Die angesprochene Serienfertigung ist unter anderem in der Automobilindustrie ein Thema. Wo glauben Sie, geht hier die Reise zukünftig hin?

Wirtl: Der Trend in Richtung Elektromobilität ist natürlich klar erkennbar und spürbar. Natürlich gibt es aufgrund dieser Elektrifizierung weniger zerspanende Komponenten im Antriebsstrang. Trotzdem sind noch immer zahlreiche, mechanische Bauteile notwendig – Getriebe, Gehäuse, Lenksysteme usw. Bei gewissen Bauteilen sind sogar die Rundlaufgenauigkeiten oder Oberflächengüten noch höher als zuvor. Wir sehen den Wandel daher nicht nur negativ, sondern betrachten das als Chance, sich als verlässlicher und innovativer Entwicklungspartner profilieren zu können.

Abschließend noch ein Themenwechsel: Arbeit ist glücklicherweise nicht alles im Leben. Wo holen Sie sich die Energie bzw. den Ausgleich für den harten Berufsalltag?

Djukanovic: Glücklicherweise leben wir hier in einem wunderschönen Teil unserer Erde. Persönlich haben es mir vor allem die Berge angetan, sowohl im Winter beim Skifahren oder Snowboarden als auch im Sommer beim Wandern.

Lechner: Neben meiner Familie hole ich mir den nötigen Ausgleich beim Sport. Darüber hinaus ist mir persönlich auch das soziale Engagement sehr wichtig. Daher unterstütze ich regelmäßig die Team Österreich Tafel.

Wirtl: Die Wahrheit ist, dass ich ein Workaholic bin und mir das glücklicherweise noch nichts ausmacht, da ich für meinen Beruf lebe. Trotzdem (und lacht) mache ich Urlaub und reise sehr gerne, vor allem in Regionen der Erde, wo Wohlstand nicht selbstverständlich ist.

Danke für die interessanten Einblicke!

Mag. Maria Lechner
Leitung Customer Service bei Seco Tools Austria

„Die Komplexität der Ansprüche an das Kundenservice hat sich in den letzten Jahren sehr gesteigert und fordert höchste und zielgerichtete Qualität aller Serviceleistungen. Ich stehe mit meinem Team voll dafür ein.“

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