anwenderreportage

Weiler E120: Flexibilität und Zuverlässigkeit

Doppelmayr/Garaventa setzt bei der flexiblen Bearbeitung von Drehteilen unter anderem auf Zyklendrehmaschinen von Weiler: Das österreichische Vorzeigeunternehmen Doppelmayr Seilbahnen GmbH ist weltweit für seine hochqualitativen Gondel- und Sesselbahnen bekannt. Diese sorgen für höchsten Komfort und entsprechende Kapazität, um bequem und schnell vom Tal auf den Berg zu kommen. Damit das auch absolut sicher vonstattengeht, überlassen die Vorarlberger nichts dem Zufall und setzen auf höchste Fertigungstiefe mit modernen und verlässlichen Produktionsmitteln. Zur flexiblen Herstellung von Drehteilen in der Einzel- und Kleinserienfertigung setzt man in Wolfurt unter anderem auf Weiler-Zyklendrehmaschinen. Von Ing. Robert Fraunberger, x-technik

Bei Doppelmayer in Wolfurt sind drei Zyklendrehmaschinen der deutschen Weiler Werkzeugmaschinen GmbH bei der flexiblen Bearbeitung von Drehteilen im Einsatz.

Bei Doppelmayer in Wolfurt sind drei Zyklendrehmaschinen der deutschen Weiler Werkzeugmaschinen GmbH bei der flexiblen Bearbeitung von Drehteilen im Einsatz.

Walter Fink
Abteilungsleiter Drehen bei Doppelmayr

„Wir fertigen sehr viele Kleinstserien bzw. Einzelteile, da sind flexible, einfach zu bedienende und zuverlässige Werkzeugmaschinen, wie die Zyklendrehmaschinen von Weiler, sehr wichtig.“

Die Geschichte von Doppelmayr reicht zurück ins 19. Jahrhundert. Bereits 1892 gründete Konrad Doppelmayr das Unternehmen in Vorarlberg. Damals lag das Hauptgeschäft in der Werkzeugherstellung und Maschinenreparatur. Erst einige Jahre später hat Doppelmayr das Lift-Geschäft für sich entdeckt. Der erste Ski-Schlepplift Österreichs wurde übrigens im Jahr 1937 in Zürs am Arlberg in Betrieb genommen.

Im Jahr 2002 schlossen sich die beiden führenden Seilbahnhersteller Doppelmayr und Garaventa (CH) zusammen. Es entstand die Doppelmayr/Garaventa Gruppe mit ihren Stammwerken in Wolfurt (Vlbg.) und Goldau (CH) als weltweite Kompetenzzentren für Umlaufbahnsysteme wie Gondel- und Sesselbahnen sowie Pendel- und Standseilbahnen. „Beide Unternehmen beeinflussten die technische Weiterentwicklung maßgeblich und sind mit zahlreichen Meilensteinen mitverantwortlich für den rasanten Fortschritt auf diesem Gebiet. Die Marken stehen für höchste Qualität und kompromisslose Zuverlässigkeit“, so Karl-Heinz Zündel, Betriebsleiter bei Doppelmayr.

Die Zyklendrehmaschinen der E-Baureihe sind so einfach zu bedienen wie eine konventionelle Präzisionsdrehmaschine und gleichzeitig so vielfältig wie eine CNC-Drehmaschine.

Die Zyklendrehmaschinen der E-Baureihe sind so einfach zu bedienen wie eine konventionelle Präzisionsdrehmaschine und gleichzeitig so vielfältig wie eine CNC-Drehmaschine.

Hermann Morandell
Vertrieb Werkzeugmaschinen bei Schachermayer

„Die Zyklendrehmaschinen der E-Baureihe sind so einfach zu bedienen wie eine konventionelle Präzisionsdrehmaschine und gleichzeitig so vielfältig wie eine CNC-Drehmaschine. Durch eine optimale Ergonomie und Zugänglichkeit ermöglichen wir dem Bediener sehr kurze Rüstzeiten und eine sehr rasche und einfache Möglichkeit, in den Bearbeitungsprozess einzugreifen.“

Fertigungstiefe sichert Qualität

Den Stellenwert als wohl bedeutendster und größter Hersteller auf dem Gebiet des Seilbahnbaus erreichte die Gruppe aufgrund langjähriger Erfahrung, zahlreicher Innovationen und nicht zuletzt aufgrund höchster Fertigungstiefe, die für die nötige Qualität, Sicherheit und Lieferfähigkeit sorgt. „Unsere Kunden erwarten Top-Qualität und höchste Zuverlässigkeit der Anlagen. Wir streben daher eine sehr hohe Fertigungstiefe an und werden dies auch zukünftig weiter forcieren“, ist Zündel überzeugt.

Das größte Werk innerhalb der Doppelmayr/Garaventa Gruppe ist in Wolfurt und beschäftigt rund 400 Mitarbeiter. Auf einer Produktionsfläche von ca. 24.000 m² (ohne Umschlag- und Freifläche) werden pro Jahr rund 25.000 t Stahl weiterverarbeitet. Im Sommer dieses Jahres eröffnete Doppelmayr, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Werk Hohe Brücke in Wolfurt, ein neues Bürogebäude, das aktuell knapp 450 Mitarbeitern modernste Arbeitsplätze bietet. „Damit konnten die internen Abläufe vereinfacht und die Kommunikation weiter optimiert werden“, betont Zündel.

Infos zum Anwender

Als Qualitäts-, Technologie- und Marktführer im Seilbahnbau betreibt Doppelmayr/Garaventa Produktionsstandorte sowie Vertriebs- und Serviceniederlassungen in mehr als 35 Ländern der Welt. Bis heute realisierte das Unternehmen über 14.700 Seilbahnsysteme für Kunden in 90 Staaten.

Mit innovativen Transportsystemen setzt Doppelmayr/Garaventa immer wieder Maßstäbe: höchster Komfort und Sicherheit definieren die Anlagen – sowohl in Sommer- und Wintertourismusgebieten als auch im urbanen Personennahverkehr. Ebenso überzeugen die Materialtransportsysteme und Seilbahnen für präventive Lawinenauslösung mit Effizienz und Leistungsstärke.

Jahresumsatz: 794 Millionen Euro (2014/2015)
Anlagen: 14.700 auf sechs Kontinenten bzw. 90 Ländern der Welt
Mitarbeiter: 2.546 (davon 1.329 in AUT, 384 in CH)
Lehrlinge: 92 in AUT, 28 in CH

Zuverlässiger Maschinenpark

In der mechanischen Fertigung sind rund 80 Facharbeiter im 3-Schicht-Betrieb beschäftigt, die unterschiedlichsten Komponenten und Teile für das sehr breit gefächerte Produktspektrum herzustellen. Zur wirtschaftlichen Bearbeitung der mechanischen Komponenten verfügt man neben einem automatisierten und mit CNC-Technik ausgestatteten Maschinenpark, auch über drei Zyklendrehmaschinen der deutschen Weiler Werkzeugmaschinen GmbH, die in Österreich von der Schachermayer-Großhandelsgesellschaft m.b.H. vertreten wird. Konkret sind das eine E50 mit 570 mm Umlaufdurchmesser und 2.500 mm Spitzenweite, eine E110 mit Ø 1.100 x 2.500 mm und seit Frühjahr 2017 eine neue E120 mit Ø 1.200 x 2.500 mm.

Dass man auf Zyklendrehmaschinen von Weiler setzt, hat laut dem Betriebsleiter klare Gründe: „Unsere Strategie orientiert sich am Verhältnis 80 % prozessoptimierte und 20 % flexible Maschinen.“ Die 20 % Flexibilität benötigt man bei gewissen Drehteilen, wie Walter Fink, Abteilungsleiter Drehen bei Doppelmayr, ergänzt: „Da wir sehr viele Kleinstserien bzw. Einzelteile fertigen, sind flexible, einfach zu bedienende und zuverlässige Werkzeugmaschinen wesentlich.“ Genauer gesagt sind das Wiederholteile die just in time produziert werden wie beispielsweise Lagerdeckel, Trägerrohre und komplexe Schweißbauteile. „Genau hier spielt die Zyklensteuerung seine Stärken aus“, so Fink weiter.

Bei Doppelmayer werden auf der E120 hauptsächlich Einzelteile bzw. Kleinstserien gefertigt.

Bei Doppelmayer werden auf der E120 hauptsächlich Einzelteile bzw. Kleinstserien gefertigt.

Gute Erfahrungen entscheidend

Neben den rein technischen Daten setzt Doppelmayr bei seiner Lieferantenauswahl auch sehr stark auf langjährige Partnerschaften. Warum man sich gerade für die E-Baureihe der Weiler Werkzeugmaschinen entschieden hat, kann man ebenso klar beantworten. „Bei der Entscheidungsfindung für Maschineninvestitionen ist die Kombination aus möglichst großer Flexibilität und hoher Verfügbarkeit wesentlich – die Verfügbarkeit der Maschinen hat dabei höchste Priorität.“ Und mit Weiler respektive Schachermayer macht man in Wolfurt seit vielen Jahren sehr gute Erfahrungen: „Ebenso sind die handelnden Personen wichtig. Und da können wir mit beiden Unternehmen auf Augenhöhe kommunizieren“, so Zündel.

Um das zu konkretisieren, verweist er auf den unkomplizierten Umgang mit Weiler bei individuellen Anforderungen. „Bei unserer neuesten Weiler E120 wollten wir mehr Spielraum zum Überdrehen unserer oft im Durchmesser großen Bauteile bekommen. Und Weiler hat für uns eine sehr gute Lösung entwickelt.“ Franz Rechberger, Bereichsleiter Konstruktion und Entwicklung, ergänzt: „Wir sind für unsere unkomplizierte Zusammenarbeit bekannt und entwickeln vor allem praktikable Lösungen, die unsere Kunden in der täglichen Arbeit unterstützen. Im konkreten Fall haben wir den Werkzeugschlitten auf die speziellen Anforderungen von Doppelmayr abgestimmt und optimiert.“

Zyklensteuerung überzeugt

Die E-Baureihe von Weiler ist generell auf Wirtschaftlichkeit und Effizienz in der Einzel- und Kleinserienfertigung ausgelegt: „Die Zyklendrehmaschinen der E-Baureihe sind so einfach zu bedienen wie eine konventionelle Präzisionsdrehmaschine und gleichzeitig so vielfältig wie eine CNC-Drehmaschine. Durch eine optimale Ergonomie und Zugänglichkeit ermöglichen wir dem Bediener sehr kurze Rüstzeiten und eine sehr rasche und einfache Möglichkeit in den Bearbeitungsprozess einzugreifen“, geht Hermann Morandell, verantwortlich für den Bereich Werkzeugmaschinen in Tirol und Vorarlberg bei Schachermayer, ins Detail.

Ermöglicht wird das vor allem durch die Weiler-Zyklensteuerung SL2. Dahinter steckt eine ausgereifte Software mit intuitiv bedienbarer Oberfläche auf Basis der Sinumerik-Steuerung 840D sl von Siemens. „Dadurch lassen sich zahlreiche Zyklen wie Abspanen, Einstechen, Gewindeschneiden oder Bohren schnell und einfach am großzügigen 15-Zoll-Bildschirm für sich wiederholende, ähnliche Bearbeitungen speichern und abrufen“, so Morandell weiter. Sehr angenehm für Doppelmayr ist auch die einfache Möglichkeit, die gespeicherten Programme von der E110 auf die E120 oder umgekehrt zu transferieren. „Dadurch wird die Flexibilität nochmals gesteigert“, ist Fink überzeugt.

Durch eine konstruktive Änderung des Werkzeugschlittens konnte man mehr Spielraum zum Überdrehen der oft im Durchmesser großen Bauteile erhalten.

Durch eine konstruktive Änderung des Werkzeugschlittens konnte man mehr Spielraum zum Überdrehen der oft im Durchmesser großen Bauteile erhalten.

Auch die beiden Maschinenbediener Michael Sinz und Miroslav Langer sind zufrieden mit „ihren“ Zyklendrehmaschinen.

Auch die beiden Maschinenbediener Michael Sinz und Miroslav Langer sind zufrieden mit „ihren“ Zyklendrehmaschinen.

Zusammenarbeit auch in der Ausbildung

Für Hermann Morandell ist Doppelmayr nicht nur ein Vorzeigeunternehmen, sondern auch eine Firma mit Handschlagqualität. „Für uns ist es wichtig, dass der Kunde mit dem Produkt im laufenden Prozess zufrieden ist. After Sales und guter Service sind Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit.“

Doch nicht nur im Bereich der Produktion ist die Zusammenarbeit der Unternehmen sehr fruchtbar. „Auch in unserer Lehrlingsausbildung, die bei Doppelmayer einen sehr hohen Stellenwert genießt, sind Maschinen von Weiler und Kunzmann fester Bestandteil“, so Karl-Heinz Zündel abschließend.

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