Eckfrässystem DELTAtec 90P von Boehlerit überzeugt bei Neubacher Metalltechnik

Der Eckfräser DELTAtec 90P (Ø 66) von Boehlerit bearbeitet bei der Neubacher Metalltechnik Stege von Bauteilen für Biegezentren hochproduktiv in einem Schnitt.

Die Neubacher Metalltechnik GmbH mit Sitz in Traun (OÖ) wird als Familienunternehmen bereits in vierter Generation geführt und entwickelte sich vom ursprünglichen Schlossereibetrieb zu einem Maschinen- und Anlagenbauunternehmen sowie kompetenten zuverlässigen Fertigungspartner und Systemlieferant. „Unsere Stärken liegen in der Herstellung von Schweißbaugruppen, mit und ohne mechanischer Bearbeitung, Dreh- und Frästeilen sowie deren Zusammenbau inklusive Hydraulik, Pneumatik und Steuerung – bis hin zur funktionstüchtigen Maschine“, fasst Christoph Neubacher, der seit 2013 die Geschäftsführung bei der Neubacher Metalltechnik GmbH inne hat, das Angebotsspektrum zusammen.

Der Kundenkreis stammt aus der Heizungstechnik, Landwirtschaft, Lebensmittel- und Automobilindustrie sowie dem Stahl- und Maschinenbau. „Der hohe Wettbewerbsdruck drängt viele Unternehmen dazu, sich auf das eigene Kerngeschäft zu konzentrieren. Wir bilden durch unsere vielfältigen und flexiblen Produktionsmöglichkeiten einen idealen „Outsourcing“-Partner“, ergänzt der Geschäftsführer. Zudem bietet man seit Kurzem ein CNC-Service an – also die Reparatur und Wartung von Dreh- und Fräsmaschinen sowohl CNC-gesteuert (Anm.: Heidenhain, Siemens, Fagor und Fanuc) als auch konventionell.

Das besonders weichschneidende Eckfrässystem erzeugt in einem Schruppschlichtprozess mit ap = 6,0 mm die finale Oberfläche.

Breites Fertigungsspektrum

In der mechanischen Bearbeitung können die Trauner auf einer Fläche von 10.000 m² Bauteile bis 6.000 mm Spitzenweite im Drehen sowie 5.000 x 2.500 mm im Fräsen handeln. Dazu zählen unter anderem große Komponenten für Blechbearbeitungsmaschinen. Die Schweißkonstruktionen (geglüht und grundiert) werden bei Neubacher auf unterschiedlichen Bohrwerken präzise bearbeitet.

„In konkreten Fall fertigen wir als verlängerte Werkbank mit geringer Vorlaufzeit wöchentlich jeweils zwei bis drei Teile. Aufgrund der langen Laufzeit und auch der komplexen Bearbeitungen ist neben der Prozesssicherheit auch die Produktivität der Zerspanung ein wichtiger Faktor“, verdeutlicht Ingo Wolf, der die Leitung der mechanischen Fertigung bei Neubacher innehat. Der gelernte Fräser und heutige Meister ist seit 1996 ein treuer Mitarbeiter und hat damit die positive Unternehmensentwicklung maßgeblich mitgetragen.

Optimierungspotenziale ausreizen

Im Bereich der Werkzeugtechnik setzt Ingo Wolf auf möglichst flexible Konzepte: „Wir benötigen kompetente Partner, die uns mit Know-how und modernen Zerspanungswerkzeugen unterstützen. Kompetenz, Verlässlichkeit, aber auch eine ehrliche Lieferantenbeziehung ist mir dabei besonders wichtig“, so Wolf weiter. Der Zerspanungsprofi spricht bei neuen Projekten zuallererst mit heimischen Herstellern. „Wenn möglich, suchen wir unsere Partner in Österreich – ich denke, gerade in Zeiten wie diesen ist das ein wichtiges Zeichen!“

Bei einer der vorher erwähnten Schweißkonstruktionen aus ST37 muss Neubacher unter anderem mehrere Stege mit einer Breite von 66 mm und Tiefe von 6,0 mm fräsen. „Bisher haben wir diese Stege mit unseren bestehenden Fräswerkzeugen, einem Hochvorschubfräser Ø 52 mm vorgeschruppt sowie einem Eckfräser Ø 50 mm geschlichtet“, erklärt der Fertigungsleiter die Ausgangssituation. Dazu waren zahlreiche Schnitte beim Schruppen bzw. vier beim Schlichten notwendig. Dass man hier bei Neubacher mit der Bearbeitungszeit nicht wirklich zufrieden war, liegt auf der Hand.

Durch die hohe Flexibilität kommen dieselben Wendeschneidplatten auch im Durchmesserbereich 80 mm bei anderen Bauteilen zum Einsatz.

Christoph Neubacher
Geschäftsführung bei Neubacher Metalltechnik

„Wir sind ein zuverlässiger Fertigungspartner für die unterschiedlichsten Anforderungen der Industrie. Dafür sind kompetente und verlässliche Lieferanten notwendig. Boehlerit gehört auf alle Fälle dazu.“

Neuer Eckfräser bringt Durchbruch

Grund genug, diesen Bearbeitungsschritt näher zu betrachten. Für eine optimale Bearbeitung suchte man daher nach einem neuen Eckfräser mit Durchmesser 66 mm. Doch diese sind am Markt eher rar, wie Wolf weiß: „Das ist kein gängiger Durchmesser. Erst als uns Siegfried Koll den Eckfräser von Boehlerit vorstellte, kamen wir der Lösung einen Schritt näher.“

Der angesprochene Siegfried Koll ist seit Anfang dieses Jahres zuständiger Vertriebstechniker für Oberösterreich beim Hartmetall- und Werkzeugspezialist Boehlerit aus Kapfenberg: „Als ich die Bearbeitung gesehen habe, war mir klar, dass hier unser DELTAtec 90P ein echter Problemlöser sein kann. Zumal wir damit den Durchmesserbereich von 66 mm abdecken und er aufgrund großer Wendeschneidplatten sehr stabil ausgeführt ist.“

Da man hier mit nur einem Schnitt (ap = 6,0 mm) eine fertige Oberfläche erzielen wollte, ist ein möglichst weichschneidendes System nötig. „Wir haben den Fräser dann einfach getestet und das Ergebnis hat auf Anhieb unseren hohen Erwartungen entsprochen – sowohl die Oberfläche als auch die Standzeit waren exzellent“, bestätigt Wolf die gute Performance. Und die finale Oberfläche wird damit in nur einem Durchgang erzeugt.

Die vier Ohren müssen jeweils auf beiden Seiten außen plangefräst und die Bohrungen innen geschruppt werden. Damit keine Vibrationen entstehen, ist hier ein besonders weicher Schnitt notwendig.

Ingo Wolf
Leitung mechanische Fertigung bei Neubacher Metalltechnik

„Sowohl die Performance und Prozesssicherheit als auch das Verschleißverhalten des Eckfrässystems DELTAtec 90P haben mich sehr beeindruckt. Zudem sind die Systemwendeschneidplatten vielfältig einsetzbar – für uns ein wesentlicher Mehrwert.“

Besonders weicher Schnitt

Neubacher setzt daher ab sofort auf den Eckfräser DELTAtec 90P von Boehlerit. Der Aufsteckfräser BF90 SD14.066 Z06 ist mit sechs vierschneidigen System-Wendeplatten SDMT 140512 SR-MP der Sorte BCP 35M bestückt. „Unser DELTAtec 90P erzeugt exakte 90°-Schultern und bietet durch eine positive Grundgeometrie einen besonders weichen Schnitt“, geht Koll ins technische Detail. Zudem führt eine speziell Ungleichteilung zu einer deutlichen Schwingungsreduktion und somit extremer Laufruhe. „Das unterstützt die Standzeit der Wendeplatten massiv“, so Koll weiter.

Sowohl Geometrie als auch Schneidstoff wurden auf die Anwendungen bei Neubacher optimal abgestimmt: „Die Prozesssicherheit und das Verschleißverhalten sind wirklich sehr beeindruckend. Da wir schon viele unterschiedliche Anbieter getestet haben, können wir hier sehr gute Vergleiche ziehen“, bestätigt Ingo Wolf die hohe Qualität des Boehlerit-Frässystems.

Siegfried Koll
Technische Beratung – Verkauf bei Boehlerit

„Der DELTAtec 90P erzeugt exakte 90°-Schultern und bietet durch eine positive Grundgeometrie einen besonders weichen Schnitt. Es freut mich sehr, dass wir die Neubacher Metalltechnik mit unserem flexiblen Eckfrässystem unterstützen dürfen.“

Vorteile durch Modularität

Für die Implementierung des Eckfräsers von Boehlerit waren für den Fertigungsleiter aber weitere Merkmale wichtig: „Ich versuche die Wendeplattenvielfalt in unserem Haus weitestgehend zu reduzieren und auf Werkzeugsysteme umzustellen, die wir möglichst flexibel und für viele Bauteile einsetzen können.“ Und auch hier punktet Boehlerit mit einer hohen Modularität, denn die stabilen Wendeschneidplatten kann Neubacher nun auch auf einem anderen Bohrwerk, bei einer ebenso wiederkehrenden Bearbeitung eines Bauteils aus ST52 verwenden.

Dabei müssen vier Ohren jeweils auf beiden Seiten außen plangefräst und die Bohrungen innen geschruppt werden. „Aufgrund des knappen Abstands zwischen den Ohren und der eher labilen Bearbeitung ist bei diesem Bauteil die Standzeit – sprich die Prozesssicherheit – besonders wichtig, da das Freifahren für einen Plattenwechsel sehr schwierig und zeitaufwendig wäre“, so Wolf weiter. Der dafür bisher verwendete Fräser war eine Sonderlösung, also für Neubacher längerfristig gesehen nicht optimal. Durch die Umstellung auf den DELTAtec 90P – konkret einen Eckfräser BF90 SD14.080 Z07 in der Sorte BCP 35M – konnte man den Bauteil nun prozesssicher ohne Wechseln der Wendeschneidplatten in einem Durchgang bearbeiten.

Zusammenarbeit wird weiter vertieft

„Alle unsere Frässysteme sind Standardwerkzeuge und ab Lager verfügbar. Durch die flexiblen Einsatzmöglichkeiten kann man damit gerade in der Lohnfertigung bei kleinen Losgrößen und sich täglich verändernden Bauteilen entscheidende Vorteile generieren“, ist Siegfried Koll vom Produktportfolio seines neuen Arbeitgebers überzeugt.

Und aufgrund dieser Erfolge liegt es für Ingo Wolf nahe, weitere Werkzeugsysteme von Boehlerit genauer unter die Lupe zu nehmen: „Durch die Kombination einer ausgezeichneten Betreuung mit sehr guten, flexiblen und lagerhaltigen Zerspanungswerkzeugen ist für uns Boehlerit ein sehr wichtiger Partner.“