Fräser-Programm von Walter bietet anwendungsspezifische Lösungen: Xtra·tec® XT, M4000 und BLAXX

Der Walter Eckfräser M5130 aus der Fräserfamilie Xtra·tec® XT bietet höchste Produktivität und Prozesssicherheit durch maximale Stabilität und exakte 90°-Schultern.

Fräsen umfasst sehr viele Anwendungsbereiche: von der Bearbeitung großer Freiformflächen in der Luftfahrtindustrie und in der Fertigung von Windturbinen über das Fräsen von Kavitäten bis hin zur automatisierten Serienfertigung. Komplexe Bauteile sind heute eher die Regel als die Ausnahme. Entsprechend breit ist das Spektrum an Fräswerkzeugen. Schließlich hängen die Qualität des Endergebnisses sowie die Prozesssicherheit erheblich von den Werkzeugen und deren Einsatz ab.

Für Nicole Howind (links) und Jasmin Kleine Hermelink, beide Produktmanagerinnen Wendeschneidplattenfräsen, sind unter anderem die Beratungs- und Prozesskompetenz von Walter ein wesentlicher Mehrwert für deren Kunden.

Beratungs- und Prozesskompetenz entscheidend

Gleichzeitig ist in den letzten Jahren der Kostendruck auf Unternehmen in der metallbearbeitenden Industrie deutlich gestiegen. Auch die Werkzeugkosten spielen hier eine oft unterschätzte Rolle. Eine sehr gute Betreuung beim Kunden vor Ort oder virtuell durch entsprechende Medien helfen den Einsatz der Werkzeuge zu optimieren. Davon ist man beim Zerspanungsspezialisten Walter überzeugt. In der hohen Beratungs- und Prozesskompetenz des Technischen Vertriebs und des Produktmanagements sieht das Unternehmen mit Hauptsitz in Tübingen denn auch einen ausschlaggebenden Erfolgsfaktor. „Walter bietet eine Vielzahl an unterschiedlichen Fräswerkzeugen an – zugeordnet zu den drei Produktfamilien Xtra·tec XT, Walter BLAXX sowie M4000 – die kontinuierlich weiterentwickelt werden. Unsere große Stärke sehen wir vor allem darin, die Anwender bei der Erarbeitung der optimalen Frässtrategie für ihre Bedürfnisse zu unterstützen. Gerade im Bereich Fräsen reizen viele noch nicht alles aus, was geht. Neben der individuellen Beratung vor Ort bieten wir mit digitalen Veranstaltungen die Möglichkeit, unsere verschiedenen Werkzeugtypen in jeweils realistischen Produktionssituationen kennenzulernen und optimal einzusetzen“, verdeutlicht Jasmin Kleine Hermelink, Produktmanagerin Wendeschneidplattenfräsen, die kundenfokussierte Herangehensweise von Walter. Mit den Produktfamilien Walter BLAXX, M4000 und Xtra·tec XT adressiert Walter jeweils sehr unterschiedliche Anforderungen bestimmter Anwendungen.

Die komplette Konstruktion von Walter Xtra·tec® XT ist auf höchste Prozesssicherheit in Kombination mit höchster Leistung optimiert.

Walter Xtra·tec® XT: hohe Prozesssicherheit, hoher Automatisierungsgrad

Gerade in der automatisierten Fertigung herrscht hoher Termindruck. Dadurch ist maximale Prozesssicherheit bei hoher Ausbringungsmenge das zentrale Kriterium. „Mit der Walter Xtra·tec XT-Fräserfamilie steht zerspanenden Unternehmen eine Lösung zur Verfügung, die nahezu alle Fräsanwendungen abdeckt und deren komplette Konstruktion auf höchste Prozesssicherheit in Kombination mit höchster Leistung optimiert ist“, ist Kleine Hermelink überzeugt. Und Nicole Howind, Produktmanagerin Wendeschneidplattenfräsen, ergänzt: „Walter investiert kontinuierlich in die Weiter- und Neuentwicklung seiner Produktfamilien. Die Xtra·tec XT-Fräserfamilie ist dafür das beste Beispiel: Kleine, aber signifikante Veränderungen an der Wendeschneidplatte und am Werkzeugkörper bringen extreme Verbesserungen in der Anwendung.“

Das auffälligste Konstruktionsmerkmal der Xtra·tec XT-Fräser lässt sich besonders gut am Beispiel des Eckfräsers M5130 zeigen. Hier ist die Einbaulage der Wendeschneidplatten stärker geneigt und mit größerer Auflagefläche versehen. Dadurch wird die Flächenpressung im Sitz verringert und die Stabilität erhöht. Der größere Querschnitt um die Schraubenbohrung stabilisiert die Wendeschneidplatte, längere Schrauben erhöhen die Spannsicherheit. Auch der Fräskörper wird stabiler, denn er weist deutlich mehr Material hinter dem Plattensitz auf. „Neben mehr Prozesssicherheit ermöglicht diese neue Einbaulage der Platten auch einen Zahn mehr – und damit eine höhere Produktivität“, so Howind weiter.

Mit der Walter Xtra·tec XT-Fräserfamilie steht zerspanenden Unternehmen eine Lösung zur Verfügung, die nahezu alle Fräsanwendungen abdeckt.

Walter BLAXX: hohes Zeitspanvolumen, anspruchsvolle Werkstoffe

Für maximales Zeitspanvolumen auf Fräsmaschinen, die über eine hohe Leistung und ein hohes Drehmoment verfügen, sind Walter BLAXX-Fräser die optimale Wahl. „Beim überwiegenden Teil dieser Produktfamilie sind die Wendeschneidplatten in einer tangentialen Position an den Fräswerkzeugen angebracht“, erklärt Kleine Hermelink. Diese Position ermögliche aufgrund des höheren Hartmetallvolumens in Schnittkraftrichtung einen höheren Zahnvorschub im Vergleich zu einer radialen Position der Wendeschneidplatte. „Dadurch lässt sich die Leistungsfähigkeit der Maschine voll ausnutzen, ohne die Prozesssicherheit und Ergebnisqualität zu gefährden“, zeigt die Produktmanagerin den wesentlichen Vorteil auf.

Für die kraftvolle Zerspanung von Titanbauteilen, die beispielsweise in der Flugzeugindustrie zu finden sind, empfiehlt sie den Walter BLAXX M3255-Igelfräser. In der Schwerzerspanung überzeugt hingegen der Walter BLAXX M3016-Fräser über das gesamte Anwendungsspektrum hinweg. Spezielle Hartmetall-Anschlagstücke mit Notschneidenfunktion sichern die Werkzeugkörper vor Beschädigungen bei Abnutzung oder Bruch der Wendeschneidplatte.

Die innovative, neue weichschneidende Geometrie der Wendeschneidplatten des Walter BLAXX-Igelfräsers M3255 führt bei der Bearbeitung von Titan zu einem positiven Schnittverhalten, dazu kommen kurze Bearbeitungszeiten bei maximalem Zeitspanvolumen.

Walter M4000: hohe Flexibilität, geringe Lagerkosten

Das Walter M4000-Frässystem ist bereits seit einigen Jahren erfolgreich auf dem Markt. Der Trend zu kleineren Losgrößen und häufigeren Änderungen an Bauteilen eröffnen den Fräsern nach wie vor viele Einsatzmöglichkeiten, lassen sich doch alle Fräsertypen mit derselben Systemwendeschneidplatte ausrüsten: vom Planfräser über Eckfräser, High-Feed-Fräser, Igelfräser, T-Nut-Fräser bis hin zum Fasfräser. „So können die Anwender schnell und flexibel auf unterschiedliche Anwendungen in der Fertigung reagieren“, zeigt Kleine Hermelink auf. Das wirkt sich auch auf das Toolmanagement aus: „Die Anzahl an zu verwaltenden Wendeschneidplatten-Typen lässt sich signifikant reduzieren. So verringert sich für den Kunden der Aufwand für die Beschaffung und Lagerhaltung der Wendeschneidplatten“, ergänzt Howind.

Mit den Xtra·tec® XT-Eckfräsern M5130 entwickelt Walter eine neue Fräsergeneration gegen den Trend: Anstatt den Freiwinkel zugunsten der Schnittkraft immer weiter zu verringern, hat Walter diesen vergrößert. Stattdessen wurde die Einbaulage der Wendeschneidplatten um acht Grad verdreht, sodass der effektive Freiwinkel faktisch gleich bleibt.

Tiger·tec® Gold WSP45G: optimale Beschichtung

So richtig ausspielen können hochwertige Fräswerkzeuge ihre Leistungsfähigkeit in Kombination mit den entsprechenden Wendeschneidplattenbeschichtungen, denn damit werden auch hohe Standzeiten möglich. Beim Fräsen gehören Kammrisse zu den typischen Verschleißformen. Sie entstehen durch den Temperaturwechsel der ein- und austretenden Schneide. Im schlimmsten Fall kommt es zum Bruch der Schneide und zum Ausfall der Wendeschneidplatte. „Bei der Walter Tiger·tec Gold PVD-Sorte WSP45G kommt es dagegen zu einer gleichmäßigen Abnutzung. Kammrissen und Brüchen wird entgegengewirkt“, erklärt die Fräsexpertin. Die High-End-Frässorte verfügt über einen sehr breiten Anwendungsbereich und ist vor allem für das prozesssichere Fräsen von Bauteilen aus den Materialgruppen ISO P, ISO M sowie auch ISO S geeignet.

Das tangentiale Frässystem Walter BLAXX bietet eine hohe Wirtschaftlichkeit durch hohes Zeitspanvolumen auch auf leistungsschwachen Maschinen.

Anwender schätzen Prozesssicherheit und Oberflächenqualität

Für Tobias Zimmer, Inhaber der Firma T. Zimmer Maschinenbau & CNC Technik, sind die Tiger·tec® Gold WSP45G-Wendeschneidplatten aus dem Arbeitsalltag seines Familienunternehmens nicht mehr wegzudenken. Der deutsche Lohnfertiger muss ein breites Spektrum an unterschiedlichen Anforderungen abdecken: von Bauteilen der Bahntechnik bis hin zu filigranen Bauteilen in der Medizintechnik. Seitdem ihn die Walter Zerspanungsexperten bei überraschenden Komplikationen bei einem zeitkritischen Auftrag schnell und erfolgreich unterstützt haben, gehören die Zerspanungswerkzeuge von Walter zur Grundausstattung bei Zimmer. Was er neben der sehr guten Beratung vor Ort durch Präsenz von Walter-Mitarbeitern besonders schätzt, ist die hohe Zuverlässigkeit und Verschleißfestigkeit der Tiger·tec® Gold-Wendeschneidplatten: „Die Platten halten sehr, sehr lange. So kann man auch mal die Maschine laufen lassen und braucht sich keine Sorgen zu machen. Wir haben hohe Ansprüche an unsere Werkzeuge. Wir geben uns hier große Mühe, denn sonst kann man in Deutschland kein Geld mehr verdienen. Und das geht halt nur mit Premiumherstellern wie Walter.“

Überzeugter Walter-Anwender ist auch das Maschinenbauunternehmen Severt. Auch hier hat sich Walter den Einstieg als zuverlässiger Partner erarbeitet. Für die Bearbeitung eines für Severt neuen Werkstoffes, ein hochfester Baustahl, brauchte man eine neue wirtschaftliche Bearbeitungsstrategie. Die Walter-Mitarbeiter vor Ort konnten hier mit Tiger·tec® Gold-Wendeschneidplatten eine optimale Lösung anbieten. Manfred Terpelle, Leitung Mechanische Fertigung bei der Firma Wilhelm Severt Maschinenbau GmbH, erklärt: „Es ist wirklich ein Mehrwert entstanden, der auch tatsächlich an der Maschine festgestellt wird. Wir haben hier große Bauteile, bei denen wir immer wieder große Auskragungen haben, und da ergeben sich Vibrationen. WSP45G kann diese Vibrationen aufnehmen und wir haben dadurch gute Arbeitsergebnisse. Damit konnten wir die Werkzeugkosten dritteln und die Bearbeitungszeit halbieren. Da konnte keiner mithalten.“

Kontinuierliche Erweiterung des Fräser-Portfolios

Im Oktober des letzten Jahres hat der Zerspanungsspezialist seine drei Produktfamilien im Bereich Fräsen mit innovativen Lösungen ergänzt: Für die Walter BLAXX-Igelfräser M3255 steht nun eine Wendeschneidplatte mit WaveCut-Geometrie L65W zu Verfügung. Mit der neuen Schneidengeometrie adressiert Walter besonders die Anforderungen in der Flugzeugindustrie, wo die Titanbearbeitung mit langen Werkzeugauskragungen eine besondere Herausforderung darstellt.

Die neue, stabile SDMX-Wendeschneidplatte in der Geometrie E57 für den High-Feed-Fräser M4002 tritt ausgesprochen sanft in das Werkstück ein und verbessert vor allem Wirtschaftlichkeit und Prozesssicherheit bei der Bearbeitung von austenitisch, rostfreien Stählen sowie anderen schwer zerspanbaren Werkstoffen.

Zu guter Letzt wird das eigens für den Einsatz in der automatisierten Fertigung entwickelte Xtra·tec XT-Planfräsportfolio mit dem neuen Fräser M5011 mit 75°-Einstellwinkel komplettiert. Damit steht Anwendern neben dem M5009 mit 45°-Einstellwinkel und dem M5012 mit 88°-Einstellwinkel der dritte Planfräser der Xtra·tec XT-Familie mit SN.X-Platten zur Verfügung. „Die doppelseitige SN.X-Platte ist extrem stabil und überzeugt vor allem in den Bereichen Leistungsfähigkeit und Prozesssicherheit, die sich durch die Kombination mit der neuen optionalen Hartmetallunterlage nochmals steigern lassen“, betont Jasmin Kleine Hermelink zum Abschluss.