Walter M4000: Formenspezialist für Verbundwerkstoffe

Höchste Präzision auch bei großen Formteilen. Mit 5 x 2 m Auflagefläche verfügt RKM über eine Wenzel Messmaschinen mit beachtlichen Dimensionen.

Robert Kajaba
Geschäftsführer RKM Frästechnik GmbH

„Für uns steht hohe Produktivität bei hervorragender Qualität an erster Stelle. BMK mit Walter ist für uns deshalb ein so wichtiger Werkzeugpartner geworden, weil die schnelle Verfügbarkeit in Verbindung mit der zuverlässigen Qualität unsere Arbeitsstrategie perfekt unterstützt.“

In der Industrie finden Bauteile aus Faserverbundwerkstoffen vermehrt Anwendung. Oft handelt es sich dabei um große Bauteile wie Abdeckungen, Gehäuse oder Strukturelemente. Speziell in der Automobil- und Luftfahrtindustrie sind diese Werkstoffe nicht mehr wegzudenken. Um derartige Teile herzustellen, sind spezielle Formen erforderlich, die dem jeweiligen Fertigungsprozess angepasst sind. Dazu sind spezielles Know-how und ein tiefes Verständnis dieses Herstellungsprozesses erforderlich. „Speziell bei wirklich kleinen oder aber besonders großen Formen trennt sich die Spreu schnell vom Weizen“, weiß Robert Kajaba, Geschäftsführer der RKM Frästechnik GmbH.

Er hat das Unternehmen im Jahr 2002 gegründet und mit der Herstellung von Formen für die Skiproduktion begonnen. Das Angebotsspektrum wurde bald um Lohnfertigung für den allgemeinen Maschinenbau ergänzt. Ausgestattet mit dem Know-how aus den Formen für die Skiproduktion entwickelte sich die Spezialisierung auf Formen für Kompositbauteile.

Mit dem M4002 Hochvorschubfräser mit 40 mm Durchmesser werden beim Taschenfräsen beachtliche Zerspanraten erzielt. Für RKM ein wesentlicher Produktivitätsfaktor.

Martin Kalchgruber
Vertriebstechniker BMK Werkzeugtechnik

„Firmen wie die RKM, die unsere Werkzeuge fast permanent im Grenzbereich der Schnittdaten verwenden, dienen uns als Benchmark. Da können wir zeigen, wozu Walter-Werkzeuge wirklich in der Lage sind.“

Segmenterweiterung durch Spezialisierung

„Unser spezielles Know-how im Bereich Formen für Kompositbauteile hat uns schließlich den Zugang zu den Bereichen Motorsport und Aerospace eröffnet“, erklärt Kajaba. „Unser wesentlicher Vorteil war schon immer unsere hohe Flexibilität, die sich in extrem kurzen Durchlaufzeiten ausdrückt“ so der Geschäftsführer weiter. Eine enge Zusammenarbeit mit FACC wirkte als Türöffner in die internationale Flugzeugindustrie. So war es möglich, dass die Oberösterreicher zum Zulieferer für Unternehmen wie Airbus und Boeing avancierten.

Im Laufe der Jahre konnte RKM einen beachtlichen Maschinenpark aufbauen. Die 1.000 m² große Fertigungshalle, die 2013 fertiggestellt wurde, beherbergt unter anderem sieben 5-Achs CNC-Bearbeitungszentren und eine Messmaschine von Wenzel. Dabei können die gefrästen Formen beachtliche Dimensionen bis zu 6.000 x 2.000 x 1.200 mm erreichen. Jede Maschine ist mit einem eigenen Programmierarbeitsplatz ausgestattet, um jegliche Engpässe zu vermeiden.

„Unsere Leistungen erstrecken sich weit über die reine Fräsleistung hinaus. Wir unterstützen unsere Kunden im Gesamtprozess der Formenherstellung. Häufig ausgehend vom eigentlichen, fertigen Werkstück unterstützen wir unsere Kunden schon bei der Entwicklung, über die Konstruktion bis hin zum fertigen Produkt“, beschreibt der Formenspezialist den Leistungsumfang seines Unternehmens und betont dabei die hohe Kompetenz seiner Mitarbeiter.

Auf dem TOS Varndorf WHQ 15 Horizontal Fräs- und Bohrwerk können Teile bis 25 t Gesamtgewicht bearbeitet werden.

Langjährige Partnerschaft

Schon sehr früh begann die Zusammenarbeit zwischen RKM und der BMK Werkzeugtechnik. Seit BMK die Vertretung des Werkzeugspezialisten Walter übernommen hat, wurden sie zum wichtigsten Werkzeuglieferanten für die Innviertler Formenspezialisten.

„Begonnen haben wir damals mit Tieflochbohren, gefolgt von Plan- und Eckfräsern der Xtra▪tec® Serie mit Tiger▪tec®-Wendeplatten. Einen großen Schritt in Richtung Produktivitätssteigerung beim Bohren erzielte man durch die Einführung der Walter Titex X▪treme VHM-Hochleistungsbohrer, im Bereich 3 x D bis 40 x D.“, weiß Martin Kalchgruber, Vertriebstechniker bei BMK.

Auch bei segmentierten Formen ist häufig die Bearbeitung in einer Aufspannung erforderlich um die geforderte Genauigkeit zu erreichen.

Infos zum Anwender

Auf rund 1.000 m² Produktionsfläche fertigt die RKM Frästechnik GmbH im oberösterreichischen Eitzing bei Ried i. Innkreis für die Luftfahrtindustrie, die Automobilindustrie sowie zahlreiche andere Branchen. Das Unternehmen hat sich dabei auf die Herstellung von Formen und Werkzeugen für Kompositbauteile spezialisiert, beliefert aber auch den allgemeinen Maschinenbau. 20 bestens ausgebildete Mitarbeiter fertigen auf sechs modernen CNC-Fräsbearbeitungszentren Teile und Formen bis zu einer Größe von 6.000 x 2.000 x 1.200 mm. Ein neuer Wenzel-Messtisch mit 5.000 x 2.000 mm garantiert auch bei großen Teilen höchste Qualität.

RKM Frästechnik GmbH
Probenzing 41
A-4970 Eitzing
Tel. +43-7752-89907
www.rkmform.com

Hoher Leistungsanspruch an Werkzeuge

Ein wesentliches Merkmal bei RKM ist, dass die Werkzeuge grundsätzlich im oberen Schnittdatenbereich verwendet werden. „Häufig bewegen wir uns dabei deutlich über den Katalogwerten“, so Kalchgruber weiter. Er nennt dabei für den 50 mm F4033 Planfräser (mit vier Zähnen) mit SNGX1205ANN-F57 WKP35S Platten eine Schnittgeschwindigkeit von Vc = 360 m/min in Baustahl bei einem Vorschub von 3.150 mm/min und einer ap von 3 mm im Vollschnitt. „Getoppt wird das nur durch den M4002 Hochvorschubfräser, aus der neuen Walter M4000 Familie. Stolze 7.000 mm/min Vorschub bei einer Vc von 175 m/min und ap =1,0 mm bei 100 % Überdeckung beim Taschenfräsen in Baustahl“, fügt er hinzu.

Als Werkstoffe für die Formen kommen im Wesentlichen Stahl und Aluminium zum Einsatz. Besondere Anforderungen werden dabei stets an die Oberflächengüte der Formteile gestellt. Da es sich häufig um große Flächen handelt, die bearbeitet werden, stellen natürlich hohe Zerspanraten einen wesentlichen, wirtschaftlichen Faktor dar.

Neuentwicklungen seitens Walter, die eine Produktivitätssteigerung versprechen, werden deshalb bei RKM oft sehr zeitnah eingesetzt. „Wir wollen technisch immer auf dem aktuellen Stand arbeiten“, so Kajaba. „Bei den meist großen Teilen die wir fertigen, ist für uns ein Höchstmaß an Produktivität wichtig. Die Rechnung ist ganz einfach: Kann ich mit 100 % Überdeckung fahren, anstelle von lediglich 50 %, halbiere ich damit die Bearbeitungszeit. Bei großen Bauteilen relativieren sich die etwas höheren Werkzeugkosten sehr schnell“, rechnet er vor.

Werkzeuginnovationen als Produktivitätsfaktor

So ist es auch nachvollziehbar, dass RKM eines der ersten Unternehmen in Österreich war, das bei den Schneidplatten auf Tiger•tec® Silver von Walter umgestiegen ist. „In Kombination mit den Eckfräsern der neuen Walter BLAXX™-Serie, die durch eine spezielle Oberflächenbehandlung einen erhöhten Verschleißschutz erhalten, bilden die Tiger▪tec®Silver Wendeplatten (Anm: in diesem Falle fünf LNHU130608R-L55T WKP35S Platten auf 50 mm Fräserdurchmesser) eine Kombination mit herausragenden Eigenschaften hinsichtlich Standzeit und Zerspanungsvolumen. Eine Schnittgeschwindigkeit von Vc = 295 m/min mit einem Vorschub von 2.580 mm/min und einer ap von 3 mm bei 85 % Überdeckung in C45 Stahl sind schon beachtlich“, geht Kalchgruber ins Detail. Durch die spezielle Tangentialgeometrie der LNHU1306 Platten in Verbindung mit dem Walter BLAXX™ Fräserkörper wird eine perfekte 90° Schulter erzielt. Laut Walter sind mit dieser Kombination bis zu 30 % höhere Vorschübe gegenüber anderen Systemen möglich, ohne Einbußen in der Genauigkeit und der Prozesssicherheit hinnehmen zu müssen.

Für den oberösterreichischen Formenbauer ist jedenfalls klar: „Unser wesentlicher Mehrwert sind kurze Durchlaufzeiten mit höchster Qualität auch bei großen Formteilen. Um diese zu erhalten sind wir auf zuverlässige Hochleistungswerkzeuge angewiesen. Mit Walter und BMK als Partner fühlen wir uns da schon auf der sicheren Seite“, beschreibt Kajaba abschließend die Zusammenarbeit.