anwenderreportage
Walter BLAXX: Universelles Frässystem überzeugt
Als einer der größten Lohnfertiger in Österreich sind für die Kostwein Maschinenbau GmbH neben modernen Werkzeugmaschinen die Zerspanungswerkzeuge das wesentliche Instrument, um an der Produktivitäts- bzw. Wirtschaftlichkeitsschraube zu drehen. Seit mehr als einem Jahr setzt man im Bereich der Fräsbearbeitung daher durchgängig auf das universelle Fräsprogramm Walter BLAXX, und das hat plausible Gründe.
Walter Werkzeugausgabesysteme
Seit Mai 2016 ist im Kostwein Werk in Völkermarkt, das auf die Großteilebearbeitung spezialisiert ist, ein Werkzeugausgabesystem von Walter im Einsatz. „In Völkermarkt haben wir in den letzten Jahren viel in neue und teure Maschinen investiert. Mit dem Werkzeugausgabesystem wollten wir die Versorgungssicherheit der strategischen Werkzeuge garantieren“, begründet Alexander Deibuk diesen Schritt. Auch hier hat man verschiedene Systeme getestet und sich letztendlich aufgrund der Benutzerfreundlichkeit und der umfangreichen Möglichkeiten für Walter entschieden.
„Mit dem Walter-Werkzeugausgabe-Automaten sind alle notwendigen Werkzeuge – für einen definierbaren Anwenderkreis – rund um die Uhr verfügbar“, erklärt Franz Sattler. Der Benutzer erhält zudem zahlreiche Informationen: etwa über den Gesamtverbrauch an Werkzeugen, welche Werkzeuge wie oft für ein bestimmtes Bauteil benötigt wurden oder welche Abteilungen den höchsten Werkzeugbedarf haben. Das System ist individuell nach den Kundenanforderungen konfigurierbar – ob Schublade, Spirale oder beides in einem. Dabei lassen sich mehrere Einheiten (im Falle Kostwein zwei) bei Bedarf zu einer größeren Einheit aneinanderreihen und zentral steuern.
Gesteuert wird der Automat über die Software Walter Easy Supply, die bei der Werkzeugausgabe, bei der Erfassung des Werkzeugverbrauchs und bei der Nachbestellung der Werkzeuge unterstützt. Sie ermöglicht die kontrollierte Ausgabe von Werkzeugen sowie Artikeln und bucht den Verbrauch den jeweiligen Kostenstellen zu. Gesteuert werden alle Automaten über einen komfortablen Touchscreen und eine intuitiv bedienbare Oberfläche.
Der nächste Schritt bei Kostwein wird die Implementierung eines Systems im Werk in Kroatien sein, danach folgt dann Klagenfurt. „Dieser Schritt war absolut richtig und auch die Akzeptanz der Mitarbeiter war von Anfang an vorhanden“, so Alexander Deibuk.
(h3)Vorteile für Kostwein:
• keine fehlenden Produktionsmittel
• Reduzierung von Produktionsstillständen
• einfache und kostenstellengesteuerte Ausgabe
• hohe Benutzerfreundlichkeit
• statistische Auswertung über E-Mail-Reports
• automatische Bestellvorgänge
Das Kärntner Familienunternehmen Kostwein ist weltweit als hochqualitativer Dienstleister im Bereich der Lohnfertigung und Montage bekannt. „Mit der Vision ‚Maschinen für Weltmarktführer‘ haben wir uns seit mehreren Jahrzehnten als strategischer Partner für Outsourcing etabliert“, so DI Hans Kostwein, Geschäftsführer des gleichnamigen Unternehmens, dessen Geschichte bis zur Gründung im Jahr 1921 durch seinen Großvater zurückreicht. „Unsere Kunden, durchwegs Weltmarktführer in den Branchen Verpackungs-, Pharma- und Solarindustrie sowie dem allgemeinen Maschinenbau, setzen auf höchste Qualität in der Präzisionsfertigung, Montage und Logistik von Einzelteilen, Modulen und kompletten Maschinen aus dem Hause Kostwein“, ergänzt er. Gefertigt wird an zwei Standorten in Kärnten (Klagenfurt und Völkermarkt) sowie einem in Kroatien. Dazu kommen noch Montagewerke in Kärnten, Kroatien und Indien.
Der Schwerpunkt liegt in der Komplettfertigung von Maschinen und Modulen in Stückzahlen von 1 bis 300 pro Jahr. Für Serien mit mehr als 60 Stück haben die Kärntner eine synchrone Taktfertigung nach den Prinzipien von World Class Manufacturing implementiert. „Rund 85 bis 90 Prozent unseres Umsatzvolumens beläuft sich auf die Herstellung von Komplettmaschinen – vom Einkauf über die Fertigung, Montage bis hin zur Inbetriebnahme. Der Rest sind Einzelkomponenten, diese gehen aber sukzessive zurück“, bringt sich Herbert Satz, zuständig für den internationalen Vertrieb der Einzelteile, ein und er ergänzt: „Die Kernkompetenz unserer Kunden liegt in der Produktinnovation – wir sind dafür verantwortlich, diese Produkte mit entsprechender Prozessinnovation möglichst wirtschaftlich herzustellen. Diese netzwerkartige Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette generiert für beide Partner enorme Wettbewerbsvorteile.“
Mittels sogenannten DFM (Design for Manufacturing)-Projekten bietet Kostwein seinen Kunden zusätzlich noch das Service, die Konstruktion der Komplettmaschinen für einen optimalen Fertigungsprozess weiter zu verbessern. „Alleine im letzten Jahr konnten wir unseren Kunden dadurch Einsparungspotenziale von rund 1,9 Mio. Euro aufzeigen“, so Satz weiter.
V.l.n.r.: Franz Sattler (Walter Austria), Alexander Deibuk, Christian Kannemann und Herbert Satz (alle Kostwein).
Alexander Deibuk
Head of tool management bei Kostwein
„Walter ist für uns ein strategisch sehr wichtiger Partner und wichtigster Werkzeuglieferant in den Bereichen Fräsen, Bohren und Gewinden. Neben der hohen Qualität und dem breiten Einsatzgebiet der Werkzeuge schätzen wir auch die Innovationskraft und den ausgezeichneten technischen Support.“
Modernste Fertigungsmöglichkeiten
Dabei verfolgen die Kärntner eine engagierte Wachstumsstrategie. Bis zum Jahr 2021 will man mit rund 1.250 Mitarbeitern einen Umsatz von 250 Mio. Euro erreichen. Zum Vergleich, im Jahr 2016 ist mit 960 Mitarbeitern ein Umsatz von 160 Mio. Euro geplant. „Dies wollen wir zum einen mit der konsequenten Modernisierung und Optimierung unserer Fertigung und zum anderen mit dem Aufbau strategischer Partner erreichen“, konkretisiert Satz.
Pro Jahr wird daher zwischen drei und fünf Prozent des Umsatzes in den Maschinenpark investiert, der vornämlich aus deutschen und japanischen Premium-Herstellern besteht. Alleine im Hauptwerk in Klagenfurt sind rund 220 Facharbeiter dreischichtig damit beschäftigt, anspruchsvolle Werkstücke aus unterschiedlichsten Materialien möglichst produktiv zu zerspanen.
Seit gut zwei Jahren stellt Kostwein verschiedenste Bauteile sukzessive auf das Frässystem Walter BLAXX um. Dabei werden mit den universellen Fräsern zum Plan-, Eck-, Nutenfräsen und Besäumen nicht nur Guss-, sondern auch Niro- oder Alu-Werkstoffe wirtschaftlich zerspant.
Walter als wichtiger Zerspanungspartner
Alexander Deibuk, Leiter der Werkzeugverwaltung bei Kostwein, versucht auch mit möglichst wenigen Werkzeuglieferanten auszukommen. „Als Lohnfertiger wissen wir heute nicht, was wir morgen bearbeiten. Daher ziehen wir es vor, mit möglichst wenigen aber dafür hochqualitativen Lieferanten zusammenzuarbeiten. Die Werkzeuge sollen einen sehr universellen aber trotzdem wirtschaftlichen Einsatzbereich bieten. Hier gehen wir auch manchmal Kompromisse hinsichtlich der Schnittdaten ein.“
Dass Walter Austria dabei der wichtigste Werkzeuglieferant im Bereich Fräsen, Bohren und Gewinden ist, hat laut Deibuk klare Gründe: „Die gute Kooperation mit der Firma Walter ist zum Großteil der Zusammenführung der Marken Walter, Titex und Prototyp geschuldet. Dadurch können wir zahlreiche Fräs-, Bohr- und Gewindewerkzeuge aus einem Haus beziehen.“ Große Vorteile sieht er auch in der hohen Qualität sowie dem breiten Einsatzbereich der Walter-Werkzeuge. Ebenso lobt er die technische Unterstützung seitens des Lieferanten speziell bei Neuprojekten: „Für eine optimale Auslegung der Bearbeitungsstrategie samt Schnittdaten der Werkzeuge ist das Wissen über die zerspanten Materialen in Kombination mit den Maschinendaten und der verwendeten Werkzeuge Voraussetzung. Seitens Walter werden wir dahingehend kompetent beraten und professionell unterstützt.“
Dazu komme die Tatsache, dass Kostwein viele Werkzeuge auch im eigenen Haus – auf zwei Schleifmaschinen von Walter Helitronic – wieder aufbereitet. Die gleichen Maschinen, die auch Walter selber zur Herstellung der VHM-Werkzeuge verwendet. „Dadurch können wir mit den gleichen Programmen arbeiten“, so Deibuk weiter.
Ebenso setzt man bei Kostwein auf die hohe Innovationskraft des deutschen Werkzeugherstellers. Mit der VHM-Bohrer-Familie DC150 setzt man auch die jüngste Neuheit erfolgreich ein. „Die DC150 Perform-Line steht für Präzision, Prozesssicherheit und Kosteneffizienz. Damit bieten wir speziell auch für den Bereich Lohnfertigung Top-Qualität“, weiß Franz Sattler, Vertriebstechniker bei Walter Austria, Raum Kärnten und Südsteiermark.
Bearbeitet wird auf hochqualitativen Werkzeugmaschinen, zumeist deutscher oder japanischer Hersteller, wie hier im Bild auf einer DMC 210U von DMG MORI.
Franz Sattler
Vertriebstechniker bei Walter Austria, Raum Kärnten und Südsteiermark
„Kostwein ist im Bereich der Lohnfertigung ein Vorreiter. Wir sind daher besonders stolz, unseren Beitrag für den Unternehmenserfolg leisten zu können.“
Walter BLAXX durchgängig im Einsatz
Die wohl wesentlichste Umstellung erfolgte bei Kostwein jedoch mit der Einführung des neuen Frässystems Walter BLAXX vor rund zwei Jahren. „Speziell für die Herstellung sehr labiler und dünnwandiger Teile suchten wir ein modernes Frässystem, das die für diese Anwendung bis dahin verwendeten HSS-Werkzeuge ersetzt“, erinnert sich Deibuk. Um Vibrationen zu vermeiden, war ein besonders weicher Schnitt Voraussetzung. Kostwein hat viele verschiedene Hersteller zu Tests eingeladen und schließlich mit Walter BLAXX das laut Deibuk beste Frässystem herausgefiltert: „Walter ging bei unseren Tests als der klare Sieger hinsichtlich Produktivität und Wirtschaftlichkeit hervor.“
Walter BLAXX in Kombination mit Tigertec®Silver Wendeplatten ist ein Frässystem, das vor allem auf anspruchsvolle Zerspanungsaufgaben ausgelegt ist. „Unser universelles Fräsprogramm ist auf die Kombination höchster Produktivität und Prozesssicherheit entwickelt worden“, betont Sattler, der weiter ins Detail geht. „Die Basis bildet ein durch spezielle Oberflächenbehandlung verschleißgeschützter Werkzeugkörper. Zudem ist Walter BLAXX das erste Frässystem von Walter, das die Vorteile tangentialer Frässysteme mit den Leistungsdaten der geschliffenen Tigertec Silver-Wendeplatten kombiniert, die mit vier gedrallten, positiven Schneidkanten pro Wendeplatte ausgestattet sind.“ Zum einen ist durch die tangentiale Anordnung der Wendeplatten ein sehr stabiler Werkzeugkörper möglich, zum anderen entsteht dadurch viel Hartmetallvolumen in Schnittkraftrichtung und somit eine überdurchschnittlich hohe Prozesssicherheit. „Das Ergebnis ist ein enorm robustes Werkzeugdesign, das einen ruhigen, vibrationsarmen Lauf garantiert“, ist Sattler überzeugt.
Dank unterschiedlichster Schneidstoffe und Geometrien können die Werkzeuge optimal auf den jeweiligen Einsatzfall und die zu bearbeitenden Werkstoffe angepasst werden. „Vor allem das hohe Zerspanvolumen durch den positiven und dadurch sehr weichen Schnitt ist hervorzuheben“, bestätigt Alexander Deibuk.
Produktivitätssteigerung ausschlaggebend
Sukzessive hat Kostwein weitere Bearbeitungen auf das umfangreiche Frässystem umgestellt. Heute ist das gesamte Produktprogramm an Schaft-, Eck- und Igelfräsern im Einsatz, das man zum Plan-, Eck- und Nutenfräsen sowie zum Besäumen (jeweils Schruppen und Schlichten) verwendet. „Aktuell werden bereits 180 unterschiedliche Bauteile mit dem Walter BLAXX-Frässystem zerspant“, weiß Deibuk, der abschließend angesprochen auf den etwas höheren Preis, nüchtern antwortet: „Nicht die Wendeschneidplate muss günstig sein, sondern die Herstellung des Bauteils. Und die funktioniert mit Walter BLAXX hervorragend.“
Infos zum Anwender
Das Kärntner Familienunternehmen Kostwein ist ein hochqualitativer Dienstleister im Bereich der Komplettfertigung und Montage von Maschinen und Modulen in Stückzahlen von 1 bis 300 pro Jahr. Im Jahr 2016 plant Kostwein mit 960 Mitarbeitern rund 160 Mio. Euro Umsatz.
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