Walter xpress: Automatisiert zum Wunsch-Werkzeug

Walter liefert Sonderanfertigungen in nur drei Wochen: Sonderwerkzeuge spielen in der modernen Fertigung eine wichtige Rolle. Häufig scheitern sinnvolle Lösungen jedoch am Faktor Lieferzeit. Bei Walter Xpress nimmt man den eigenen Namen anscheinend wörtlich: Ein voll automatisierter Prozess von der Auftragserfassung, über die Konstruktion bis hin zur Produktion spart Zeit und die individuellen Werkzeuge schneller zum Kunden.

Das 10-köpfige Walter Xpress-Team am Walter Standort Tübingen wird von Frank Hessner, Projektleiter Walter Xpress (links) und Jochen Kemmler, Teamleiter  Entwicklung Walter Xpress geleitet.

Das 10-köpfige Walter Xpress-Team am Walter Standort Tübingen wird von Frank Hessner, Projektleiter Walter Xpress (links) und Jochen Kemmler, Teamleiter Entwicklung Walter Xpress geleitet.

Geschwindigkeit steht – neben hohen Qualitätsstandards – beim Sonderwerkzeug-Lieferservice der Walter AG ganz oben auf der Prioritätenliste. Kernkompetenz von Walter Xpress sind Sonderlösungen für Vollhartmetallbohren und -fräsen sowie Bohr- und Fräswerkzeuge mit Wendeschneidplatten. Je schneller ein Sonderwerkzeug beim Kunden ist, desto wirtschaftlicher ist unterm Strich auch dessen Herstellungsprozess. Zwei Wochen Lieferzeit für Werkzeuge aus Vollhartmetall sind bei Walter bereits Standard. Jetzt legt Walter Xpress auch bei den Wendeschneidplattenwerkzeugen nach und liefert ab sofort das gesamte Produktspektrum innerhalb von nur drei statt bisher in vier Wochen.

Das ist ganz im Sinne des Anspruchs, den sich Walter immer wieder aufs Neue selbst stellt, wie Mirko Merlo, Vorstandsvorsitzender der Walter AG, betont: „Perfektion und Präzision bleiben natürlich die Grundvoraussetzung in der Zerspanung. Aber Quantensprünge in Effizienz und Produktivität bringen nur Werkzeugkonzepte, die ganzheitliche Lösungen für die Wertschöpfungskette unserer Kunden bieten.“

Mit einer benutzerfreundlichen Eingabemaske von Walter Xpress wird das Sonderwerkzeug mit all seinen nötigen Parametern einfach, schnell und übersichtlich geplant.

Mit einer benutzerfreundlichen Eingabemaske von Walter Xpress wird das Sonderwerkzeug mit all seinen nötigen Parametern einfach, schnell und übersichtlich geplant.

Drei Schritte, ein Werkzeug

Sonderwerkzeuge mit mehreren Bearbeitungsstufen haben für die Anwender viele Vorteile: Mehrere Arbeitsschritte werden zu einem zusammengefasst. Die Laufzeiten verkürzen sich, Nebenzeiten werden aufgrund geringer Werkzeugwechsel reduziert und man benötigt weniger Einzelwerkzeuge. Darüber hinaus lässt sich die Bearbeitung mit hoher Präzision durchführen, da bei Stufenwerkzeugen alle Durchmesser auf einer Achse liegen. Gängige Xpress-Ausführungen sind etwa eine oder zwei Bohrstufen mit einer Fasschneide oder auch drei Bohrstufen.

Aus Sicht einer effizienten Fertigung spricht also wenig gegen Sonderwerkzeuge – wäre da nicht der ‚Flaschenhals‘ Lieferzeit. Auf herkömmlichem Beschaffungsweg brauchen Angebote typischerweise ein bis zwei Wochen, die Werkzeugherstellung selbst sechs bis acht Wochen. Im Auftragsfall liegen Dokumente mit den detaillierten 3D-Werkzeugdaten frühestens nach Abschluss der Konstruktion vor. Vor allem in Branchen mit hohem Sonderanteil oder straffer Terminplanung, etwa der Automobilindustrie, ist das häufig zu lang oder bezogen auf die Werkzeugdaten zu ungenau. So manches Sonderwerkzeug wird daher nicht eingesetzt, weil die Terminplanung dagegen spricht oder entscheidende Informationen für die Planung fehlen – obwohl es sich unterm Strich rechnen würde: Hier will Walter Xpress Abhilfe schaffen.

Lieferzeit bei Sonderwerkzeugen als Engineering Kompetenz: Walter Xpress legt auch bei den Wendeschneidplattenwerkzeugen nach und liefert ab sofort das gesamte Produktspektrum innerhalb von nur drei statt bisher in vier Wochen. (Bilder: Walter AG)

Lieferzeit bei Sonderwerkzeugen als Engineering Kompetenz: Walter Xpress legt auch bei den Wendeschneidplattenwerkzeugen nach und liefert ab sofort das gesamte Produktspektrum innerhalb von nur drei statt bisher in vier Wochen. (Bilder: Walter AG)

Voll automatisiert

Kernstück von Walter Xpress ist eine voll automatisierte Prozesskette – von der Auftragseingabe durch den Projektingenieur bis hin zur Übergabe der Produktionsdaten an die Maschine. Frank Hessner, Projektleiter von Walter Xpress, erklärt den Vorgang: „Die wichtigste Stellschraube bei Xpress ist die automatische Auftragserfassung. Ein Xpress Sonderwerkzeug wird vom jeweiligen Projektingenieur der lokalen Vertriebsgesellschaft in einer Eingabemaske vollständig am Bildschirm konfiguriert. Dieser Vorgang beinhaltet auch die automatische Preisbildung basierend auf einem ‚parametric pricing‘. Das heißt: Das System sucht für jedes Sonderwerkzeug ein vergleichbares Standardprodukt, das diesem am Nächsten kommt. Eventuelle technische Sonderwünsche werden dann zum Standardpreis hinzu addiert. Ist das Angebot erstellt – spätestens nach 24 Stunden – sind bereits alle für die Produktion nötigen Daten vorhanden: Fertigungszeichnungen, 3D-Modelle, NC-Programme, Stücklisten, Arbeitspläne. Auch der Kunde bekommt schon in der Angebotsphase eine umfangreiche Dokumentation inklusive eines 3D-Step-Modells. Erhalten wir schließlich den Auftrag, gehen diese Daten direkt in die Fertigung und die nächste freie Maschine beginnt zu produzieren.“

Vor der Automatisierung stand zunächst ein aufwendiger Entwicklungsprozess, der Wissensmanagement, Dokumentation und Standardisierung in sich vereint. Um ein konkretes Werkzeug zu definieren, müssen alle nötigen Parameter über die Walter-Xpress-Eingabemaske eingegeben werden. Das Programm schlägt Grenzwerte sowie Standardeingaben vor und prüft die generelle Machbarkeit des definierten Werkzeugs. Erst wenn diese Prüfung positiv ausgeht, kann es dem Kunden angeboten und für die Produktion freigegeben werden. Gleichzeitig erstellt die Software die benötigten Arbeitspläne.

Alle Xpress-Aufträge werden besonders gekennzeichnet: mit Auftragspapier in Orange und speziellen Kisten in Grün. Alle Mitarbeiter der Fertigung sind dazu angehalten, diese möglichst ohne Liegezeiten durch die Produktion zu bringen.

Alle Xpress-Aufträge werden besonders gekennzeichnet: mit Auftragspapier in Orange und speziellen Kisten in Grün. Alle Mitarbeiter der Fertigung sind dazu angehalten, diese möglichst ohne Liegezeiten durch die Produktion zu bringen.

Express-Fertigung

Für die Kunden sind Planungssicherheit und ausführliche Werkzeugdaten wie etwa TDM-Basisgeometrien schon in der Angebotsphase sicher starke Argumente. Noch stärker ist allerdings die kurze Lieferzeit für Walter-Xpress-Sonderwerkzeuge. Die schnelle Verfügbarkeit über den Xpress-Service ermöglicht dem Anwender, sei es bei der Neu- oder bei der Wiederbeschaffung, seinen Werkzeug-Umlaufbestand zu reduzieren, und damit auch die Lagerhaltungskosten.

Dieser Kundennutzen – denn Zeit ist ja bekanntlich Geld – war für das 10-köpfige Walter Xpress-Team am Walter Standort Tübingen Ansporn genug, bei der Verkürzung der Lieferzeiten noch einmal nachzulegen und auch die Produktion nach Optimierungsmöglichkeiten zu durchleuchten: „Der Fertigungsprozess von Walter Xpress unterscheidet sich grundsätzlich erst einmal nicht von unserer üblichen Fertigung. Den weitaus größten Teil an Zeit sparen wir ein, weil durch die vollständige Automatisierung weniger Arbeit im Vorfeld anfällt“, so Projektleiter Frank Hessner. „Trotzdem haben wir mit einigen zwar einfachen, aber überaus effizienten Maßnahmen auch die Produktion noch einmal beschleunigen können.“

Jochen Kemmler klärt letzte Details direkt an der Maschine.

Jochen Kemmler klärt letzte Details direkt an der Maschine.

Engineering Kompetenz zeigt Wirkung

„Aus meiner Sicht“, so fasst Frank Hessner zusammen, „zeigt sich hier ‚Engineering Kompetenz‘ nicht nur im Endprodukt Werkzeug, sondern bereits im Prozessablauf unserer Produktion. Wir haben es geschafft, die garantierte Lieferzeit für Wendeschneidplattenwerkzeuge um ein Viertel zu verkürzen. Das macht mich schon ein wenig stolz auf die ingenieurstechnische Leistung des Walter Xpress-Teams. Wir haben unser Ziel immer fest vor Augen: sehr kurze Lieferzeiten und vergleichbares Preisniveau wie bei Standardwerkzeugen.“

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