interview

Sonderwerkzeuge im Eiltempo

NACHGEFRAGT: Johann Angelmayr, Leiter Engineering bei Walter Austria Interview mit Johann Angelmayr, Leiter Engineering bei Walter Austria zum Thema Sonderwerkzeuge.

Johann Angelmayr, Leiter Engineering bei Walter Austria.

Johann Angelmayr, Leiter Engineering bei Walter Austria.

Statement

Bei Sonderwerkzeugen nimmt in den meisten Fällen die Lieferzeit den größten Stellenwert ein.

Welchen Anteil am Umsatz nehmen Sonderwerkzeuge bei Walter Austria ein?

Der gesamte Bereich Sonderwerkzeuge nimmt bei uns einen sehr hohen Stellenwert ein und trägt erheblich zu unserem Werkzeugumsatz bei. Die Hälfte unserer Engineering-Kapazität steht für diese Art von Werkzeugen zur Verfügung.

Welchen Faktor nimmt die Lieferzeit bei Sonderwerkzeugen ein?

Die Lieferzeit nimmt in den meisten Fällen noch vor dem Preis den größten Stellenwert ein, damit zu Produktionsstart eben gleich mit dem effizienteren, wirtschaftlicheren Sonderwerkzeug gefertigt werden kann. Da ein nachträgliches Umstellen des Fertigungsprozesses entfällt, werden auch Programmierkosten eingespart. Es gibt auch Anwendungen, die aufgrund spezieller Abmessungen, nur mit einem Sonderwerkzeug gefertigt werden können.

Was sind typische Anwendungen für Walter Xpress Sonderwerkzeuge?

Im Wesentlichen sind es Kombiwerkzeuge für Stufenbohrungen, die mehrere Arbeitsschritte zusammenfassen und dadurch unseren Kunden einen erheblichen Produktivitätsvorteil verschaffen. Auch Zwischenabmessungen, Sonderlängen und die unterschiedlichsten Schaftvarianten werden häufig angefragt.

Wurde mit Walter Xpress jetzt nicht der Weg für Sonderwerkzeuge speziell bei kleinen Serien geebnet?

Richtig, gerade bei kleineren Serien werden immer häufiger Sonderlösungen nachgefragt. Mit Walter Xpress können Anwender nun auch kurzfristig auf Aufträge reagieren, für die sie Sonderwerkzeuge benötigen.

Was steckt genau hinter den kurzen Lieferzeiten?

Kernstück von Walter Xpress ist eine voll automatisierte und optimierte Prozesskette. Die Grundlage bildet die Dateneingabe in unserer klar strukturierten Eingabemaske. Daraus wird automatisiert ein Angebot erstellt und darauf basierend alle für die Produktion nötigen Daten: Fertigungszeichnungen, 3D-Modelle, NC-Programme, Stücklisten, Arbeitspläne. Bei Auftragseingang gehen diese Daten direkt in die Fertigung und die nächste freie Maschine beginnt zu produzieren.

Wurde auch die Produktion bei Walter hinsichtlich Walter Xpress optimiert?

Absolut. Ein Xpress-Auftrag wird sofort nach Eingang an die Produktion weitergegeben und so eingetaktet, dass er parallel zu anderen Aufträgen durchläuft. Alle Xpress-Aufträge werden außerdem besonders gekennzeichnet: mit Auftragspapier in Orange und speziellen Kisten in Grün. Alle Mitarbeiter der Fertigung sind dazu angehalten, diese möglichst ohne Liegezeiten durch die Produktion zu schleusen. Das heißt: Xpress-Werkzeuge können normale Sonderaufträge innerhalb der Fertigung sogar überholen. Im besten Fall ist der Auftrag einige Tage früher fertig als geplant.

Sind auch zwei Wochen Lieferzeit in Zukunft denkbar?

Bei allen Walter Xpress Werkzeugen in Vollhartmetall setzen wir die zwei Wochen bereits um. Bei den Wendeplattenwerkzeugen haben wir die Lieferzeit von vier auf jetzt drei Wochen verkürzt. Wir arbeiten ständig daran diesen Prozess noch weiter zu optimieren und vor allem noch mehr Varianten und komplexere Werkzeuge auf die Walter Xpress Schiene zu bringen.

Danke für das Gespräch.

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