Walter Österreich überzeugt mit Engineering Kompetenz bei Sema Maschinenbau

Rundtaktmaschinen von Sema Maschinenbau kommen bei der Serienbearbeitung von Stückzahlen ab 500.000 zum Einsatz. Bis zu 20 Bearbeitungseinheiten und prozessoptimierte Sonderwerkzeuge von Walter sorgen für extrem geringe Taktzeiten.

Manche Herausforderungen im Bereich der Großserienfertigung lassen sich mit den Standard-Werkzeugmaschinen nicht wirtschaftlich bewältigen. Für solche Herausforderungen bietet Sema Maschinenbau Serien- und Spezialmaschinen inklusive passenden Automatisierungslösungen. Mit diesen maßgeschneiderten Produktionsanlagen bedient man unter anderem die namhaftesten Player der Automobil- und Zulieferbranche in der ganzen Welt. „Wir haben uns auf hocheffiziente Bearbeitungslösungen ab 500.000 Werkstücke pro Jahr spezialisiert“, bringt es DI (FH) David Schacherleitner, Management bei Sema Maschinenbau GmbH, auf den Punkt.

Sema setzt sowohl auf das umfangreiche Standardprogramm als auch bei maßgeschneiderten Sonderlösungen auf die Engineering Kompetenz von Walter Österreich.

Alles aus einer Hand

In Traunkirchen (OÖ) mit Blick auf den malerischen Traunsee entstehen Komplettlösungen vom Rohteil bis zum Fertigteil. Gegründet wurde Sema im Jahr 1988 von seinem Vater Adolf Schacherleitner, der nach wie vor die Geschicke des Familienunternehmens leitet. Heute produzieren rund 220 Mitarbeiter auf einer Fläche von ca. 12.000 m² vor allem Rundtakt- und Endenbearbeitungsmaschinen für die Hochvolumenproduktion. „Viele Kunden wünschen sich von uns eine Gesamtlösung für ihr Produkt. Wir bieten daher von der Konzeption bis hin zur Inbetriebnahme alles aus einer Hand“, so Schacherleitner weiter. Diese hoch automatisierten Lösungen umfassen bei Bedarf alle Teilschritte, vom Beladen und Vorbereiten über das Fertigen, Entgraten, Reinigen und Messen bis hin zum Entladen und Verpacken.

Der Großteil der Sema-Kunden ist, wie bereits erwähnt, im Bereich der Automobilhersteller und ihrer Zulieferer zu finden. Aber auch in den Bereichen Logistik und Transport, Energiewirtschaft, Gebäudetechnik und Maschinenbau sind die wirtschaftlichen Lösungen der Oberösterreicher gefragt. „Seit Jahren geht in diesen Branchen der Trend hin zu immer komplexeren Werkstücken und hoher Anlagenflexibilität“, weiß Schacherleitner aus Erfahrung.

Bis zu 20 Bearbeitungseinheiten pro Maschine

Die gesamte Entwicklung, Fertigung und Montage der Anlagen erfolgt am Hauptstandort in Traunkirchen. Der Eigenfertigungsanteil ist hoch, er schließt auch wesentliche Maschinenkomponenten wie beispielsweise die Werkzeugspindeln mit ein. „Das macht uns unabhängig und ermöglicht es uns, trotz kurzer Umsetzungszeiten das Qualitätsniveau sehr hochzuhalten“, bringt sich Roland Scheutz MSc, Leitung Vertrieb & Projektmanagement bei Sema Maschinenbau GmbH, ein.

Aufgrund einer flexiblen Modulbauweise ermöglichen die Sema-Anlagen sowohl die komplexe Bearbeitung von unterschiedlichsten Werkstücken als auch das nachträgliche Umrüsten der Anlage für neue Projekte. Die Rundtaktmaschinen bestehen aus bis zu 20 Bearbeitungseinheiten und mit bis zu fünf Bearbeitungsachsen pro Station sowie einer 6-Seiten-Bearbeitung der Werkstücke werden extrem geringe Taktzeiten erreicht, teilweise wenige Sekunden pro Bauteil. Ermöglicht wird das durch die Aufteilung der einzelnen Prozessschritte auf die unterschiedlichen Bearbeitungsstationen, an denen die Werkstücke hauptzeitparallel bearbeitet werden. „So wird bei jedem Weiterreichen an die nächste Station auch ein Bauteil fertig und ein neuer Rohteil geladen. Es spielt für uns zudem keine Rolle, ob wir Bauteile aus Aluminium, Stahl oder Guss- bzw. Pressteile bearbeiten müssen. Wir können dafür immer die passende Lösung ausarbeiten“, betont Scheutz.

Walter ist wichtigster Werkzeugpartner

Für die Präzision und Prozesssicherheit im Fertigungsprozess sorgen neben dem Maschinenbau auch ein ausgeklügeltes Palettenspannsystem sowie auf die Bearbeitungsprozesse optimierte Zerspanungswerkzeuge. Im Bereich der Werkzeugtechnik arbeitet Sema intensiv mit dem Zerspanungsspezialisten Walter zusammen. „Ganz wichtig bei der Prozessentwicklung sind natürlich die eingesetzten Zerspanungswerkzeuge. Bei Walter können wir uns nicht nur auf ein umfangreiches Standardprogramm verlassen, sondern hier ist auch das Engineering für die Prozessauslegung und -optimierung sowie für die Konzeption spezieller Sonderwerkzeuge sehr, sehr gut. Genau diese Unterstützung benötigen wir als Produzent so spezieller Maschinen“, begründet David Schacherleitner.

Betreut wird Sema durch Johann Penninger, bei Walter Österreich Experte für Sonderlösungen. Penninger gilt in der Branche als anerkannter Experte für CBN- und PKD-Werkzeuge: „Das Engineering nimmt bei Walter Österreich einen sehr hohen Stellenwert ein. Gerade Sema Maschinenbau ist dafür ein Paradebeispiel. Aufgrund der prozessoptimierten Zerspanung muss jedes Werkzeug in seiner Länge und Breite auf den Millimeter genau dimensioniert sein – mit Durchmessertoleranzen teils im µ-Bereich. Der Schneidstoff bzw. das Substrat wird auf den Werkstoff ausgerichtet und die Zähnezahl mit der Taktzeit angeglichen.“

Sonderwerkzeuge zur Scrollbearbeitung

Für die Auslegung von Sonderwerkzeugen steht Johann Penninger eine eigene Abteilung zur Verfügung: „Für mich bedeutet Engineering Kompetenz, dass wir unsere Kunden mit Sonderlösungen für jede Anwendung und Bearbeitungssituation unterstützen“, freut sich Penninger über diese Möglichkeiten bei Walter Österreich.

Ein aktuelles Projekt bei Sema beschäftigt sich mit der Bearbeitung von Scrollverdichtern für die Energietechnik. Ein Scrollverdichter, bei Sema werden diese in unterschiedlichen Materialausführungen (Aluminium, Stahl, Druckguss, Feinguss) zerspant, arbeitet nach dem Verdrängerprinzip. Er besteht aus zwei ineinander verschachtelten Spiralen, von denen eine stationär ist und die andere auf einer kreisförmigen Bahn exzentrisch bewegt wird. Die beiden Spiralen halten einen minimalen Abstand voneinander und bilden mehrere rotierende Kammern, deren Volumen sich bei jeder Umdrehung verkleinert.

Durch den Zukauf des PKD-Spezialisten Frezite vor zwei Jahren steigerte Walter die Kompetenz in diesem Bereich nochmals deutlich, denn Frezite ist in erster Linie ein Hersteller von maßgeschneiderten PKD-Werkzeugen mit Sitz in Portugal. „Die Toleranzen eines Scrollverdichters, wo die zwei Spiralen perfekt ineinanderlaufen müssen, sind sehr, sehr gering. Die Oberflächenqualität und Winkeligkeit muss zu 100 Prozent passen“, beschreibt Penninger die Schwierigkeiten im Projekt und er ergänzt: „Gemeinsam mit unseren portugiesischen Kollegen haben wir zwei Sonderwerkzeuge zum Schruppen und Schlichten speziell auf diese hohen Anforderungen ausgelegt und konnten damit die Taktzeit deutlich reduzieren und somit die Wirtschaftlichkeit des Bearbeitungsprozesses gewährleisten.“

Intensive Zusammenarbeit lohnt sich

Für Sema-Kunden spielt neben der Bauteilqualität und der Prozesssicherheit aufgrund der hohen Stückzahlen natürlich die Taktzeit eine wesentliche Rolle. Und da können sich die Oberösterreicher auf die Unterstützung von Walter Österreich und deren Engineering Kompetenz verlassen: „Speziell bei der Auslegung unserer komplexen Zerspanungsprozesse benötigen wir Lieferanten mit Know-how, schneller Reaktionszeit und entsprechendem Engineering – hier haben wir mit Walter einen verlässlichen Partner an unserer Seite“, fasst Roland Scheutz die Zusammenarbeit der beiden Fertigungsspezialisten abschließend zusammen.

Bei Sema kommen nicht nur Sonderwerkzeuge zum Einsatz, man greift auch gerne auf das umfangreiche Standardprogramm von Walter zurück: „Wir sind in Österreich flächendeckend mit einem Top-Vertriebs- und -Anwendungstechnikteam vertreten und bieten als Komplettanbieter im Werkzeugbereich ein Standardprogramm von 47.000 Artikeln“, betont Johann Penninger und ist sich mit einem Schmunzeln sicher: „Durch diese Kombination ist Walter nicht nur für Sema, sondern für jedes zerspanende Unternehmen ein idealer Partner.“

Roland Scheutz MSc
Leitung Vertrieb & Projektmanagement bei Sema Maschinenbau GmbH

„Speziell im Bereich der Auslegung von Sonderwerkzeugen, die wir für unsere komplexen Zerspanungsprozesse benötigen, haben wir mit Walter sehr gute Erfahrungen gemacht.“

Johann Penninger
Tool Expert PCD&CBN/OEM Betreuer bei Walter Austria GmbH

„Durch unser Know-how und die Erfahrung im Engineering können wir Bearbeitungsprozesse ausreizen und die Produktivität und Wirtschaftlichkeit dadurch deutlich steigern. “

Infos zum Anwender

Die Sema Technologie-Gruppe aus Traunkirchen (OÖ) entwickelt und fertigt seit 35 Jahren Werkzeugmaschinen für anspruchsvolle Aufgaben. Das Angebot spannt sich dabei von Serien- und Sondermaschinen zur Metallbearbeitung über Entgrat- und Reinigungsanlagen bis hin zu automatisierten Produktionslinien. Branchen: Automotive & Lkw, Logistik & Transport, Energiewirtschaft, Gebäudetechnik, Industrie.

• Gründung 1988
• 100 % Familienbesitz
• rund 12.000 m² Arbeitsfläche
• ISO 9001:2015 + ISO 14001
• 220 Mitarbeiter